UnFassbares an der JKON

JKON Vom 21. bis 24. Mai bietet die JKON (Junge Kunst Olten) Jungtalenten von nah und fern die Möglichkeit, ihre Werke einem grösseren Publikum zu präsentieren. Mit dabei ist auch die Oltnerin Janine Strasser mit ihrer etwas anderen Installationskunst.

Janine Strasser wird mit ihrer selbstgestrickten Nylonkunst auch das diesjährige JKON-Schaufenster dekorieren. (Bild:  vwe)
Janine Strasser wird mit ihrer selbstgestrickten Nylonkunst auch das diesjährige JKON-Schaufenster dekorieren. (Bild: vwe)

Seit diesem Jahr tritt die mittlerweile zur Tradition gewordene JugendArt unter dem neuen Namen JKON auf. Der neue Brand solle auch Programm sein. Man möchte damit ältere Kunstschaffende als bisher ansprechen, begründet der Verein den Wechsel. Ausserdem wurde die Ausstellung im Kulturzentrum Schützi in Olten von acht auf vier Tage reduziert. Dadurch soll das Programm verdichtet und der Fokus verstärkt auf die Kunst gelegt werden. Wie bereits bei der früheren JugendArt wählte auch in diesem Jahr eine Fachjury 15 Teilnehmer aus den zahlreichen Bewerbungen aus.

Vom Museum in die Schützi

Unter den 15 Glücklichen ist in diesem Jahr auch die Oltner Janine Strasser. Die 25-Jährige ist in der Oltner Kulturlandschaft jedoch keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. Seit gut drei Jahren ist sie in einem Teilzeitpensum als Mitarbeiterin im Bereich «Bildung und Vermittlung» für das Historische Museum Olten tätig. «Da ich mich neben Kunst sehr für Geschichte und Pädagogik interessiere, ist dieser Tätigkeitsbereich für mich die optimale Ergänzung zu meinem Studium», so Strasser. Denn die Oltnerin absolviert momentan den Masterstudiengang «Art Education» an der Hochschule der Künste in Bern. «Mich reizt es durch die Vermittlung von Kunst, den Blick von Menschen für ihr Umfeld zu öffnen und dessen feinen, kleinen Eigenheiten Beachtung zu schenken», erzählt Strasser, die sich auch gut vorstellen könnte, später als Gymnasiallehrerin tätig zu sein.

Unfassbares greifbar machen

Ihr derzeitiges Studium hat sie auch zur Entwerfung und Realisierung ihrer Bachelorarbeit «unFASSBAR»bewogen, die sie an der diesjährigen JKON auf der Empore der SchütziOlten präsentieren wird. «In diesem Installationskunstwerk stelle ich Nervenbahnen sowie -zellen durch miteinander verstrickte Nylonfäden dar», erklärt Strasser und fügt an: «Ich möchte dadurch diese oftmals unvorstellbaren, wissenschaftlichen Erkenntnisse über unseren Körper in einen Raum bringen und dadurch ein Stück weit fassbarer machen.» Die insgesamt fünf «Zellen» aus Nylon mit ihren jeweiligen Bahnen werden in der Schützi auf einer Fläche von54 m² aufgehängt und so präsentiert. «Die Besucher sollen das Werk von innen und aussen betrachten können. Auch das Anfassen der Zellen und Bahnen ist durchaus erwünscht. Man soll in die abstrakte, neurologische Welt eintauchen und sie wie noch nie zuvor entdecken können.» Die Gäste der JKON werden somit gar selbst zu einem Teil des Kunstwerkes.

Sechs Wochen gestrickt und genäht

Die Idee für ihr ungewöhnliches Projekt kam Janine Strasser bei der Lektüre von wissenschaftlichen Texten über neurologische Phänomene. «Da ich selber an Epilepsie leide, setze ich mich seit geraumer Zeit mitneurologischen Themen auseinander und versuche dadurch meine Krampfanfälle zu verstehen», so die 25-Jährige. Da für sie diese neurologischen Zusammenhänge teilweise unvorstellbar und ungreifbar wirken, wollte sie sie mit ihrer Kunst visualisieren. «Ich entschied mich schnell dafür, mit dem Textil «Nylon» zu arbeiten, da dieses vermehrt in der Medizin benutzt wird und einen künstlichen, unfassbaren Charakter aufweist.» Mit dieser Textilwahl tat sich Strasser jedoch keinen Gefallen. «Es ist sehr aufwendig mit Nylon zu nähen und zu stricken. Nur schon für den Handarbeitsteil des Projektes benötigte ich dadurch ganze sechs Wochen», verrät die Jungkünstlerin weiter. Das Ergebnis der wochenlangen Arbeit lässt sich ab Donnerstag, 21. Mai im Kulturzentrum Schützi bestaunen.

Doch auch weitere Werke von Malerei über Fotografie bis zur Sprachkunst erwarten die Besucher an der diesjährigen JKON vom 21. bis 24. Mai im Kulturzentrum Schützi. Der Fantasie sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt.

 

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