«Es fischelet in Oute»

Tag der Fischerei Am Samstag, 29. August findet der «Tag der Fischerei» in Olten statt. Ein Gespräch mit OK-Präsident Christian Dietiker über den Zustand der Gewässer, die Fischbratwurst und die Bemühungen, die Fischereivereine für Junge wieder attraktiver zu machen.

OK-Präsident Christian Dietiker ist bereit für den «Tag der Fischerei» in Olten. (Bild: mim)
OK-Präsident Christian Dietiker ist bereit für den «Tag der Fischerei» in Olten. (Bild: mim)

Bereits zum zweiten Mal wird der Tag der Fischerei durchgeführt, jedoch zum ersten Mal im Kanton Solothurn, da im 2013 bereits die Jung-fischer-Meisterschaft in Zuchwil stattgefunden hatte. «Deshalb entschied der Solothurnische Kantonale Fischerei Verband den «Tag der Fischerei» nun im unteren Kantonsteil durchzuführen und wählte Olten als Veranstaltungsort», erklärte Christian Dietiker, OK-Präsident des «Tages der Fischerei» in Olten und Vizepräsident im Fischereiverein Olten und Umgebung. «Durch mein Beziehungsnetz in der Region lag es auf der Hand, dass ich das Amt des OK-Präsidenten belegen werde. Neben dem Fischereiverein Olten beteiligen sich auch die Vereine Solothurn, Attisholz, Wolfwil, Fulenbach und Schönenwerd.

Aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht

«So langsam sind auch die Fischerei-Verbände und -Vereine aus dem Dornröschenschlaf erwacht», so Dietiker. Man werde sich bewusst, dass man in Kontakt mit der Bevölkerung kommen müsse, um einerseits den Fischereisport bekannter und andererseits auf die aktuellen Probleme aufmerksam zu machen. Dies ist auch der Grund, wieso alle zwei Jahre ein «Schweizerischer Tag der Fischerei» durchgeführt wird. Eine Gelegenheit, um die Passion der 35’000 organisierten Fischer und der rund 250’000 Angler in der Schweiz aufzuzeigen.

Kampf an verschiedenen Fronten

Kernthemen am Tag der Fischerei werden Aufzucht und Besatz, Fischkunde, Gewässerzustand im Kanton Solothurn und die Jugendarbeit sein. «Vor 20 Jahren konnte man an der Aare fischen und am Abend den Fang mit nach Hause nehmen. Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, dass man nach einigen Stunden einen Zielfisch fängt», zeigt Dietiker auf. An was liegt es? «Wir kämpfen an verschiedenen Fronten. Der Bestand an fischfressenden Vögeln, wie beispielsweise dem Kormoran, dem Graureiher und dem Gänsesäger hat markant zugenommen. Die Vögel bleiben aufgrund der milderen Winter in der Schweiz, sind meist geschützt und treten in grossen Schwärmen auf. Viele Fische tragen aufgrund dieser Vögel Verletzungen im Rückenbereich davon», erklärt Dietiker. Zudem sei es auch schwieriger geworden Personen für die Mitgliedschaft in einem Fischereiverein zu gewinnen. «Das Patent wird seit 2009 vom Kanton und nicht mehr von den Vereinen ausgestellt, dies hat einen Mitgliederrückgang ausgelöst. Als ich 2008 begonnen habe mich im Vorstand zu engagieren, mussten wir bald darauf einen Rückgang von einst 500 auf 120 Personen verzeichnen», zeigt Dietiker auf. «Wir beim Fischereiverein Olten sind deshalb ständig daran, die Attraktivität durch viel Engagement und ein spannendes Jahresprogramm zu verbessern. Viel Energie stecken wir auch in den Nachwuchs, um die nächste Vorstands- generation aufzubauen. Auch deshalb können wir heute wieder 170 Mitglieder und 40 Jungfischer verzeichnen.»

Mehr Spannung für Jungfischer

«Uns ist bewusst, dass von den zehn Jungfischern, die wir ausbilden, uns lediglich zwei als Mitglieder bleiben», so der OK-Präsident. Auch deshalb wird am «Tag der Fischerei» die Jugendarbeit ein wichtiges Thema sein. «Es muss für die Jungen spannend sein, Mitglied im Verein zu sein. Wir haben kürzlich die traditionelle, vereinsinterne Jungfischerolympiade durchgeführt, bei welcher Konzentration, Geschicklichkeit und ein wenig «Jägerblut» nötig sind. Selbstverständlich darf aber auch das Gesellige und die Kameradschaft nicht fehlen. Mit einem Zielwerfen beginnt die Olympiade, danach folgt eine Partie auf der Minigolf-Anlage und später muss sich der Nachwuchs beim Fischzuchtweiher in Bätterkinden (BE) im Regenbogenforellen- fischen beweisen. Zum Schluss endet die Olympiade mit einem Luftgewehr-Wettschiessen», zeigt Dietiker auf und fügt an: «Abwechslung und Spannung sind wichtige Faktoren, die leider oftmals bei Jungfischerver-anstaltungen fehlen.» Ein weiterer wichtiger Punkt, der am Samstag beleuchtet wird, ist der Zustand der Gewässer. «Wir werden mittels einem Abfallberg mit rostigen Velos aus der Aare aufzeigen, dass der offensichtliche Abfall weniger schädlich ist, als die Pestiziden, die via Erde in die Gewässer gelangen», stellt der OK-Präsident klar. Deshalb werden am Samstag gängige, aber schädliche Produkte für den Privathaushalt vorgestellt. Ausserdem wird eine junge Chemielaborantin für Ausführungen vor Ort sein.

Kulinarische Höhenflüge

Selbstverständlich wird am Samstag auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen. «Ich hatte die Idee, eine Fischbratwurst mit über 50% Fischanteil (Lachs und Wels) anzubieten. Als ich Markus Tinner von der Tinner-Metzg in Olten anfragte, ob er versuchen könne die Fischbratwurst anzufertigen, habe ich befürchtet, dass er mich aus dem Laden wirft», erinnert sich Dietiker lachend. Dies ist nicht geschehen und so können sich die Vereine am kommenden Samstag auch im kulinarischen Bereich mit der Fischbratwurst und einem Brötli in Fischform stilecht präsentieren.

 Schweizerischer Tag der Fischerei
Samstag, 29. August von 10 bis 16 Uhr auf dem Munzingerplatz in Olten
<link http: www.sfv-fsp.ch>www.sfv-fsp.ch

 

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