Film-Klassiker auf vier Rädern geniessen

Autokino Olten Vom Freitag, 21. bis Sonntag, 30. Juli wird im Oltner Industriequartier erstmals ein Autokino durchgeführt.

Die OK-Mitglieder Chiara Borner und Philipp Wirth freuen sich, ab morgen auf dem Industrieareal an der Haslistrasse 41 zahlreiche Fahrer mit ihren Autos für einen Filmabend begrüssen zu dürfen. (Bild: mim)
Die OK-Mitglieder Chiara Borner und Philipp Wirth freuen sich, ab morgen auf dem Industrieareal an der Haslistrasse 41 zahlreiche Fahrer mit ihren Autos für einen Filmabend begrüssen zu dürfen. (Bild: mim)

Gebannter Blick durch die Frontscheibe des Wagens, Popcorn auf dem Schoss und aus den Lautsprechern ertönen Stimmen. Der «Kino-Nachbar» rechts ist ein Ford Kuga und der auf der linken Seite ein alter Amerikaner. Das erste Autokino wurde in den 1930er Jahren in Amerika durchgeführt. Der etwas andere Kinobesuch wurde schliesslich zum Kult-Event der 1950er und -60er-Jahre. In der Schweiz ist das Angebot des motorisierten Kinobesuchs überschaubar, jedoch ab diesem Wochenende um den Oltner Veranstaltungsort reicher.

Autokino startet morgen

Mit der Komödie «Meine erfundene Frau» flimmert morgen um 21.30 Uhr der erste Film über die 7x10-Meter grosse Leinwand. «Die Idee, ein Autokino auf die Beine zu stellen, hegte ich bereits seit einigen Jahren. Der grosse Parkplatz an der Haslistrasse 41 eignet sich ideal dafür», erzählt Chiara Borner. Im Ausgang schliesslich diskutierte eine Gruppe um die 24-Jährige darüber, dass in Olten nichts los sei und beförderte damit die lang gehegte Idee wieder an die Oberfläche. Gemeinsam mit ihren einstigen Schulkollegen David Schaffner und Beat Bätscher gründete Chiara Borner im Januar 2016 schliesslich den Verein DBC, der sich aus den Initialen ihrer Vornamen zusammensetzt. «Wir wollten nicht explizit einen Verein mit dem Namen Autokino Olten gründen, da wir uns auch das Veranstalten von anderen Events offenlassen möchten», erzählt Borner. Während der eineinhalbjährigen Vorbereitungszeit hat sich mit Stefan von Burg, Philipp Wirth und Yves Bätscher das Organisationskomitee verdoppelt. «Es war eine anspruchsvolle Zeit, da alle OK-Mitglieder Vollzeit arbeiten», so die Operationstechnikerin.

Finanzielle Zitterpartie

Die Liebe zum Auto und zum Film haben alle OK-Mitglieder im Alter zwischen 24 und 28 Jahren gemein, doch tatsächlich Erfahrung mit dem Kinobetrieb brachten sie nicht mit. «Wir haben zwei Buchhalter, einen Projektleiter, jemanden aus dem Detailhandel und einen Elektroingenieur im Team», erzählt die Oltnerin. Doch es waren nicht unbedingt die Technik, die unzähligen Bewilligungen und die Bestimmung des Filmprogramms, welche die Gruppe vor Probleme stellten. Die grösste Herausforderung für das junge OK war die Sponsorensuche. «Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mindestens die Hälfte der Gesamtkosten durch Sponsorengelder zu finanzieren», erklärt Philipp Wirth. Erst vor rund zwei Wochen entschied sich der Verein DBC, trotz des nicht ganz erreichten Ziels, für die Durchführung des rund 14’000 Franken teuren Events. «Wir haben viel Arbeit ins Autokino gesteckt und hätten es sehr bedauert, das Projekt auf Eis legen zu müssen», betont Borner. Bei der Filmauswahl hat das Team auf Vielfalt gesetzt und sich nicht einem speziellen Genre gewidmet. So sind neben Komödien, auch Thriller, Dramen, Actionfilme sowie Klassiker wie «Grease» zu sehen. «Wir müssen zuerst herausfinden, welche Filme in Olten funktionieren», erklärt Chiara Borner.

Zwangloser Event

Ebenfalls noch etwas vorsichtig tastet sich das OK-Team an das Rahmenprogramm heran:
«Für uns war es wichtig, dass es in erster Linie ein gemütlicher Event wird. Sicherlich gibt es einige Regeln, wie den Motor nicht laufen oder den Müll nicht liegen zu lassen, doch die Zwanglosigkeit ist uns ein grosses Anliegen. So muss niemand im Auto sitzen, sondern darf sich auch mit einem Stuhl daneben platzieren. Zudem bieten wir auf der Rampe ein paar Plätze für Personen ohne Fahrzeug an», erklärt Wirth. Rund 55 Fahrzeuge finden auf dem Areal Platz. «Es wäre toll, wenn es Oldtimer dabei hätte, aber selbstverständlich sind alle Autos willkommen.» Jeweils zwei Filme werden je am Freitag- und Samstagabend gezeigt. Angesprochen auf das Industriequartier erklärt Borner: «Wir haben für die Zufahrt das «Aarewägli» reserviert, damit die Kinoankömm-linge nicht beim Strich auf der Hasli-strasse anhalten müssen.» Das Areal werde ausserdem mit Sichtschutz abgeschirmt. «Für den Ton haben wir eine Radiofrequenz gemietet und werden zusätzlich mit einer Aussenbeschallung arbeiten. Daneben sorgen wir mit verschiedenen Snacks und alkoholfreien Getränken für das leibliche Wohl. Da die Besucher auch während der Vorstellung die Möglichkeit haben sollen, Essen und Trinken zu bestellen, können sie dies per Natel tun und wir bringen das Gewünschte zum Wagen», erklärt Wirth. Ob es im nächsten Jahr ebenfalls ein Autokino geben wird, ist vom Erfolg der diesjährigen Durchführung abhängig. Ideen seien genug vorhanden, ist sich das OK-Team sicher.

Detaillierte Infos zum Programm/Vorverkauf finden Sie unter: <link http: www.autokino-olten.ch>www.autokino-olten.ch

 

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