Gespenstisches Treiben auf der Froburg

Musical for you Am Freitag, 1. September um 20 Uhr kommt mit «Froburg - Liebe im Schatten der Vergangenheit» das zehnte Musical des Vereins Musical for you auf die Trimbacher Mühlemattsaal-Bühne. Der Stadtanzeiger Olten war bei einer Probe dabei und hat mit Gründervater Patrik Flück gesprochen.

Vereinspräsident, Chorleiter, Regisseur und Drehbuchautor Patrik Flück (r. vorne) mit der Hauptdarstellerin Sandra Waldmeier (vorne) und den «Musical for you»-Darstellern. (Bild: mim)
Vereinspräsident, Chorleiter, Regisseur und Drehbuchautor Patrik Flück (r. vorne) mit der Hauptdarstellerin Sandra Waldmeier (vorne) und den «Musical for you»-Darstellern. (Bild: mim)

Vergangene Woche standen die Vereinsmitglieder fünf Abende und den ganzen Samstag für Proben auf der Bühne. Das Bühnenbild, obwohl noch nicht fertig, ist imposant. Bisher steht die Burgmauer und ein grosses «Fenster in der Mitte» ermöglicht einen Blick hinter die Mauern der Froburg. Doch noch einiges mehr ist für das Bühnenbild geplant. Patrik Flück, Gründer des Vereins «Musical for you» möchte jedoch nicht zu viel verraten. Nur so viel ist ihm zu entlocken: «Die Band um den Oltner Musiker Roman Wyss sitzt quasi im Burgkerker.» Die meisten Ideen rund um das Musical stammen von Flück und dabei lautet das Motto «Geht nicht, gibt es nicht». Dafür besorgt, dass auch Unmögliches möglich wird, sind neben Flück eine Reihe von Profis, wie beispielsweise Martin Sahli, der einstige Kulissenbauer des Stadttheaters Bern.

Bald 30-jährige Erfolgsgeschichte

Die Erfolgsgeschichte um den Verein «Musical for you» begann im Jahr 1990, als Banker Patrik Flück anlässlich eines Personalabends seines Arbeitgebers die Idee hatte, ein Musical einzustudieren. «Ich war bereits damals ein begeisterter Musicalbesucher- und -hörer mit mehr als 300 CD’s zu Hause», so Flück und fügt an: «Es war der Zeitpunkt gekommen, an welchem ich nicht nur schauen, sondern selbst erleben wollte.» Die «Westend Highlights Musical Group» brachte zuerst mit «Musical Dreams» einen Querschnitt aus Musicals von Andrew Lloyd Webber auf die Bühne und präsentierte im Jahr 1997 mit dem Stück «Dreaming Back and Forward» eine erste eigene Produktion. Seither zeigte der Trimbacher Verein alle zwei bis drei Jahre eine neue Produktion. Im Jahr 2002 wurde der Verein in «Musical for you» umgetauft. «Ich habe bereits zu Schulzeiten das Klavierspielen gelernt, darauf folgte Gesangsunterricht und später kamen unter anderem Regiekurse hinzu», erzählt der gebürtige Trimbacher. So sammelte der Vereinspräsident sein Rüstzeug und Inspiration für neue «Musical for you»-Projekte. Auch liess er es sich nicht nehmen stets selbst auf der Bühne zu stehen. Im Rückblick auf bald 30 Jahre «Musical for you» blieben Flück besonders emotional die Galen zum 20- und
25-jährigen Jubiläum in Erinnerung. «Ich sage seit 13 Jahren, dass ich aufhöre», erzählt Flück schmunzelnd und fügt an: «Wir werden schliesslich alle nicht jünger. Aber nichtsdestotrotz würde etwas fehlen.»

Durchhaltewillen

Die 24 Aktivmitglieder wählen jeweils das nächste Projekt aus. Nach «Schrebergarten» im Jahr 2014 fiel die Wahl nun auf die «Froburg». Erstmals arbeitete Flück nicht alleine am Drehbuch, sondern holte Vizepräsident Andre Heiniger und Sandra Waldmeier mit ins Boot. «Während eines Jahres haben wir das Drehbuch geschrieben. Dieses habe ich schliesslich verfeinert und die Dialoge hinzugefügt», erklärt Flück. Daraufhin wurden die verschiedenen Gruppen miteinbezogen. Die Musikgruppe, mit der Flück die Songs auswählte, dieses Mal reine Musical- mit einer Filmmusik. Die Kreativgruppe kümmerte sich um die Kostüme, Masken und Frisuren. «Ich habe für jede Figur eine Personen-beschreibung angefertigt. Einige Kostüme werden von der Schule für Mode und Gestaltung in Olten für uns angefertigt und andere kaufen wir. Zudem pflegen wir inzwischen einen grossen Fundus», zeigt der Regisseur auf. Das Sponsoring sei dann wieder Chefsache, so Flück, der dankbar ist für die langjährigen Sponsoren. «Wir sind zwar nach wie vor eine Laiengruppe, trotzdem habe ich den Anspruch, dass wir aus den vorhandenen Mitteln das Optimum herausholen.» Der Einsatz des Perfektionisten und seiner unermüdlichen Mannschaft zahlt sich aus. So waren die vergangenen drei Produktionen stets ausverkauft. «Dies ist dem Durchhaltewillen der Vereinsmitglieder zu verdanken, die teilweise bereits jahrelang dabei sind», betont Flück. Seine Motivation sei, Menschen eine Freude zu bereiten», so der
53-jährige Banker, für den die kreative und organisatorische Arbeit ein guter Ausgleich zu seinem Job darstellt.

Gespenstischer Lauf

Das Stück «Froburg» widme sich zwar der Ruine ob Trimbach, sei jedoch grösstenteils frei erfunden. Es gebe viele dem Mittelalter nachempfundene Elemente, aber auch eine Kreditkarte komme zum Einsatz. «Das Stück «Froburg» unterscheidet sich mit ihren teilweise ernsten Tönen sehr stark von den letzten Produktionen», so Flück. Die Geschichte handelt von Mirjam, die auf der Froburg aufwächst und an ihrem 20. Geburtstag Zweifel über ihre Herkunft befallen. Sie ergreift die Flucht, reist um die Welt und lernt verschiedene Männer und Kulturen kennen. Als sie schliesslich zurückkehrt, nehmen die Dinge ihren gespenstischen Lauf. Oder wissen Sie, weshalb die Froburg heute eine Ruine ist?

Aufführungsdaten und Infos unter:

www.musical-for-you.ch

 

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