Comedy zum Lachen - und dann Denken

Comedy Duo Messer & Gabel feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bühnenjubiläum und steht am Montag, 9. April zum ersten Mal mit ihrem Programm «fiir-obet» auf der Stadttheater-Bühne. Warum bei ihnen noch lange nicht Feierabend ist, wie viel von den beiden in Köbi und Jock steckt und wieso Improvisation so wichtig ist, erzählten die beiden vorab im Gespräch.

Am Montag, 9. April besucht das Appenzeller Comedy-Duo «Messer & Gabel» erstmals das Oltner Stadttheater. (Bild: ZVG)
Am Montag, 9. April besucht das Appenzeller Comedy-Duo «Messer & Gabel» erstmals das Oltner Stadttheater. (Bild: ZVG)

Begonnen habe eigentlich alles in der Rekrutenschule, erinnern sich die Komiker René Sulser und Rolf Kern zurück. «Bereits da haben wir auf den Zugfahrten zurück ins Appenzell gemeinsam den Löli gemacht», erzählen die beiden lachend.

«In Jock steckt 80 Prozent von mir»

Das Witze reissen gehöre quasi zu ihrem Naturell. Ob auf der Bühne als kauziges Appenzeller-Duo Köbi und Jock oder als Privatpersonen - der Humor bleibe derselbe. «Auf der Bühne bin ich ganz und gar Köbi, fast ein wenig schizophren. Ich muss mich in meiner Rolle vollends wohl fühlen», erklärt René Sulser und fügt an: «Jedoch würde ich dieselben Sprüche auch neben der Bühne lustig finden.» Auch Rolf Kern behält trotz Künstlerfigur seine Identität bei: «Ansonsten bin ich nicht ich selber und das Ganze wirkt völlig aufgesetzt. In Jock steckt etwa 80 Prozent meiner Persönlichkeit.» Als gebürtige Appenzeller Ausserrhoder lagen die Kunstfiguren auf der Hand. «Wenn wir Jock und Köbi als Auswärtige spielen würden, käme unser Programm in Ausserrhoden wohl nicht so gut an», meint Sulser.

Als komische Kellner gestartet

Die zwei Appenzeller Gesellen sind mittlerweile zum Markenzeichen des Comedy-Duos geworden und spielen auch die Protagonisten ihrer Bühnenprogramme. «Ursprünglich gestartet haben wir aber zusammen als komische Kellner an Geburtstagen oder Hochzeiten», so die beiden. Aus dieser Anfangszeit rührt auch der Name Messer & Gabel. «Dieser kam uns spontan bei einem Znacht in den Sinn.» Spontanität sei in den damaligen Rollen sowieso zentral gewesen. Denn als spassige Servierhilfen gab es kein Drehbuch. «Dieser Raum zur Improvisation ist uns auch heute noch sehr wichtig. Wir halten uns nie stur an einen Text und entwickeln unser Programm von Show zu Show weiter», erzählt Sulser. Genau davon würde ihre Comedy leben. «Wenn wir beide am Lachen sind, kann man sicher sein, dass es nicht einstudiert ist. Dann haben wir es wirklich einfach glatt auf der Bühne», schmunzelt Rolf Kern.

«Wir können nicht allen gefallen»

Egal, ob als Kellner oder als Appenzeller in Tracht - das Duo nimmt kein Blatt vor den Mund und bedient sich gerne gängigen Gender-Klischees. Für die einen oder anderen mögen dabei gewisse Sprüche am Sexismus kratzen und unterhalb der Gürtellinie liegen. «Unsere Komik entsteht aus Alltagssituationen - mit all ihren Facetten. Es kommt immer darauf an, wo bei jemandem der Gürtel sitzt. Wenn dieser beim Hals festgebunden ist, liegt ein Witz schnell darunter», meint René Sulser. Dem Duo ginge es um puren Slapstick und nicht darum, eine philosophische oder politische Message zu verbreiten. «Bei uns lacht der Zuschauer und studiert erst nachher», so Rolf Kern augenzwinkernd. Und gefallen können die beiden so oder so nicht jedem. «Wenn du das willst, hast du bereits verloren», bringt es René Sulser auf den Punkt. Humor ist und bleibe Geschmacks- sache.

«Die Bühne macht süchtig»

Bühnenluft geschnuppert haben sie bereits vor ihren Comedy Duo-Zeiten. Sulser war als DJ unterwegs und Kern ist als Zauberkünstler anzutreffen. «Für die Bühne ist man geboren. Der Applaus und das Lachen des Publikums können süchtig machen», sind sich die Komiker einig. Ans Aufhören hätten die beiden noch nie gedacht. «Einen so schönen Beruf gibt man nicht einfach auf», erklärt Kern. «Fiirobet», welches die unterschiedlichsten Freizeitbeschäftigungen nach der Arbeit thematisiert, ist sicher nicht ihre letzte Tournee - bereits im März 2019 feiert das sechste Bühnenprogramm des Duos Premiere. «Solange wir Spass haben, stehen wir noch als Senioren auf der Bühne.» Ihre spontane Comedy mit unverblümten Sprüchen präsentiert das Duo am Montag, 9. April erstmals im Stadttheater. «Die Oltner schätzen wir als humorvolles Völkchen ein, schliesslich finden hier die Kabarett-Tage statt», vermuten «Messer & Gabel».

Stadttheater Olten
Mo, 9. April, 20 Uhr

<link http: www.dmug.ch>www.dmug.ch

 

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