Mit einer grossen Portion Liebe zurück

Cilla Marx Anlässlich ihrer neuen CD «Anyday» und des Konzertes vom Donnerstag, 3. Mai in der Vario Bar haben wir uns mit der Sängerin Cilla Marx über ihre wilde Jugendzeit und das Geheimnis einer erfüllten Beziehung unterhalten.

«Der Albumtitel «Anyday» ist ein Aufruf, sein Leben in die Hand zu nehmen anstatt zu jammern», so Cilla Marx. (Bild: ZVG)
«Der Albumtitel «Anyday» ist ein Aufruf, sein Leben in die Hand zu nehmen anstatt zu jammern», so Cilla Marx. (Bild: ZVG)

Sechs Jahre mussten sich Ihre Fans auf das neue Album «Anyday» gedulden. Nach den Studio- aufnahmen im Jahr 2016 kam das Projekt durch die massgebliche Beteiligung des Oltner Musikers und Produzenten Roman Wyss zeitbedingt wegen dessen Engagement bei «Stiller Has» ins Stocken. Doch das Warten hat sich gelohnt.

Vielfalt mit Gitarren-Solis

Nach ihrem ersten balladesken Album «Cilla Marx» präsentiert sich das neue Werk mit seinen elf Songs noch immer eher ruhig und poppig, hat jedoch durch verschiedene musikalische Einflüsse an Vielfalt gewonnen. «Durch die Beteiligung des Gitarristen Dominik Rüegg, der mit Gianna Nannini und Sina auf der Bühne stand, sind auf «Anyday» ein paar tolle Gitarren-Solis zu hören», freut sich Marx. Wie bereits bei ihrem vorherigen Album hat sie auch dieses Mal alle Songs selber geschrieben und komponiert. Die 43-Jährige ist keine ausgebildete Sängerin und kann keine Noten lesen, weshalb sie nach Gehör arbeitet. Deshalb hat Roman Wyss erneut die Songs zu Papier gebracht, diese mit den Musikern eingespielt und schliesslich gemeinsam mit der Wangnerin ausgearbeitet. «E riese Chrampf», wie Marx lachend erklärt.

Musik nach aussen tragen

Bereits im Alter von fünf Jahren hat die gebürtige Appenzellerin auf dem Klavier herumgeklimpert. Deshalb verwundert es nicht, dass sich die damals 20-Jährige nach ihrem Auszug in die erste eigene Wohnung in St. Gallen nicht etwa ein Sofa, sondern ein E-Piano gekauft hat. Mit dem Komponieren von eigenen Songs hat Marx in ihren Teenagerjahren begonnen. Vieles ging jedoch, dadurch dass sie die Songs nicht schriftlich festhalten konnte, verloren. Der Song «I wanna be the reason», den Marx für ihren Ehemann komponierte und anlässlich eines Auftrittes erstmals live präsentierte, war schliesslich der Grund, weshalb im Jahr 2012 das erste Album «Cilla Marx» entstand. «In erster Linie wollte ich die Songs erhalten», erzählt Marx. Nur wenige wussten bis dahin vom musikalischen Können und Hobby der Wangnerin. «Ich hatte nie das Gefühl, über Musiktalent zu verfügen», erzählte die im medizinischen Kongressmanagement tätige Sängerin einst bescheiden. Deshalb lebte sie ihre Leidenschaft über Jahre auch im «stillen Kämmerlein». Als sie schliesslich Bühnenluft schnuppern konnte, hat sie der Wunsch, ihre Musik nach aussen zu tragen, trotz immensem Lampenfieber seither nicht mehr losgelassen.

Die grossen Gefühle des Lebens

Auch auf ihrem neuen Album widmet sich Cilla Marx wieder den grossen Gefühlen des Lebens, allen voran der Liebe. Sie ist im Lied «Tofino», der dem Bezirk auf Vancouver Island (CA) gewidmet ist, sowie im Song «If I were god», den Marx im Jahr 2014 für die Teilnahme am Eurovision Song Contest aufgenommen hat, zu finden. «Als mein Grossvater starb, haderte meine Grossmutter, dass sie ohne ihre grosse Liebe weiterleben muss. Deshalb schrieb ich, wenn ich Gott wäre, würde ich dich gehen lassen.» Mit einigen Songs hat Marx auch einen Blick zurück auf ihre Vergangenheit geworfen. Mit «You pull me through» hat die 43-Jährige ihre nicht immer einfache Jugendzeit thematisiert. «Ich habe geträumt, gekifft und bin herumgehangen, bis mir jemand aufzeigte, dass ich mehr kann und damit Farbe in mein Leben brachte», erzählt Marx, die gemäss eigenen Aussagen damals nichts anbrennen liess und sich am Rande der Legalität durchs Leben schlängelte. «Heute als Mutter bin ich durch meine Erfahrungen vorbereitet, was nicht heissen soll, dass ich alles goutiere. Sehr wichtig ist mir das Vertrauensverhältnis zu meinem heute 14-jährigen Sohn und dass er nichts vor mir verheimlichen muss», betont die Wangnerin. Die Ohnmacht im Bereich der Flüchtlingssituation, in der immer wieder Kinder zu Opfern werden, brachte Marx dazu, den Song «I pray for you» zu schreiben, den sie mit dem Sänger Damian Meier eingesungen hat. Und schliesslich erzählt Marx mit dem Song «That lost feeling» von der Situation, wenn der Alltag zwar funktioniert, aber das Gefühl füreinander verloren gegangen ist. Gefragt nach dem Rezept für eine lange Beziehung meint sie: «Auch wenn es abgedroschen klingen mag, bin ich der Meinung, dass der Respekt vor dem Partner, das Interesse für dessen Tätigkeit und ein grundsätzliches Wohlwollen, die Grundpfeiler für eine gesunde Beziehung sind.» Wer der Liebe in all ihren Facetten lauschen möchte, kann dies anlässlich des Konzertes vom Donnerstag, 3. Mai um 20.15 Uhr in der Oltner Vario Bar tun.

Konzert zum neuen Album «Anyday»
Donnerstag, 3. Mai, 20.15 Uhr, Vario Bar Olten
Tickets: <link http: www.ticketfrog.ch>www.ticketfrog.ch

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