100 Jahre und noch kein bisschen müde

Jodlerklub Olten Am Samstag, 3. und Sonntag, 4. November begeht der Jodlerklub Olten sein 100-Jahr-Jubiläum und lädt damit auch gleich neue Mitglieder dazu ein, am offenen Singen im November teilzunehmen.

Der Jodlerklub Olten freut sich auf das Jubiläumswochenende vom 3. und 4. November. (Bild: ZVG)
Der Jodlerklub Olten freut sich auf das Jubiläumswochenende vom 3. und 4. November. (Bild: ZVG)

Roland Rötheli, der Präsident des Jodlerklub Olten ist wohl das beste Beispiel dafür, dass es nie zu spät ist, etwas Neues zu beginnen. Vor vier Jahren ist der damals 60-Jährige an der Taufe seines Enkelkindes wieder in Berührung mit dem Jodlergesang gekommen. «Mir hat das Singen schon immer imponiert», erklärt das Fasnachtsmitglied der Bärenzunft Wangen und einstiger Obernaar. So habe er Johann Gäumann, den langjährigen Präsidenten und heutiges Ehren- mitglied des Jodlerklub Olten angefragt, ob es möglich sei, ohne Vorkenntnisse beim Verein einzusteigen. Möglich ist vieles, aber nicht ohne Fleiss. So erhielt Rötheli einen Ordner mit
30 Liedern zum auswendig lernen. Danach ging es Schlag auf Schlag: Im Jahr 2015 wurde der Wangner offiziell im Klub aufgenommen, übernahm im 2016 das Amt des Vizepräsidenten und schliesslich im Jahr 2017 das Präsidentenamt.

Den urchigen Volksgesang pflegen

Am 27. November 1918 wurde der Jodlerklub Olten von neun Männern ins Leben gerufen, dies mit dem Ziel, den urchigen Volksgesang zu pflegen und zu fördern. Der Ursprung des Jodelns, so steht es in der kürzlich erschienen Jubiläumsschrift «100 Jahre Jodlerklub Olten» von Verfasser René Künemann, kann hingegen nicht eindeutig eruiert werden. Doch eines ist sicher: Überall in unwegsamen Gebieten wurde das Jodeln als Kommunikationsmittel verwendet. Rückblickend auf die 100-jährige Geschichte sei es eindrücklich, wie schnell der am Ende des ersten Weltkrieges gegründete Jodlerklub das Brauchtum mit seinen Reisen ins Ausland getragen habe. Als Höhe- punkte in der langen Geschichte des Jodlerklubs nennt der Präsident die Austragung des Eidgenössischen Jodlerfestes in Olten im Jahr 1958 und die Zusammenarbeit mit der Frohburger Blaskapelle 1976, aus der Tonträger entstanden sind.

Mit neuen Mitgliedern aufbauen

Heute zählt der Jodlerklub Olten 17 Sänger und drei Jodlerinnen, wobei sieben davon Gastsänger sind. Mit personellen Engpässen hatte der Jodlerklub Olten schon ein paar Mal zu kämpfen.
So machten schon bald nach dem Beitritt zum Eidgenössischen Jodlerverband im Jahr 1922 Wegzüge, unregelmässige Arbeitszeiten und damit gesangliche Einbussen dem Jodlerklub Olten zu schaffen. Der Klub trat wieder aus dem Verband aus, um 1932 in einem zweiten Versuch wieder beizutreten. «Selbstverständlich ist es auch heute kein Geheimnis, dass eine gewisse Überalterung im Verein zu erkennen ist», weiss Roland Rötheli und fügt an: «Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir junge Verstärkung erhalten.» Nach einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Jodlerklub Homburg aus Läufelfingen schlossen sich im 2010 fünf Jodlerkollegen den Oltnern an. Deshalb bedauert es der Präsident sehr, dass es nicht gelungen ist, sich mit den inzwischen aufgelösten Jodlerklubs «Säli» und dem gemischten Heimatchörli zusammenzutun, mit welchen der Jodlerklub Olten im Jahr 1980 das Nordwestschweizerische Jodlerfest organisierte. «Nachdem der Jodlerklub Olten zwei Jahre nicht am Eidgenössischen Jodlerfest teilgenommen hatte, war klar, dass der Fokus auf das Eidgenössische in Brig im Jahr 2017 gelegt werden muss», erzählt der 64-jährige Präsident und fügt an: «Nun haben wir wieder eine Basis geschaffen, auf welcher wir mit neuen Mitgliedern aufbauen können.» Anlässlich des Jubiläumsjahres lädt der Jodlerklub Olten Interessierte zum offenen Singen am Montag, 12. und Montag, 26. November in den reformierten Kirchensaal in Wangen ein. «Jeder kann das Singen und Jodeln bei uns lernen», ist Rötheli überzeugt. «Wir üben denn auch in den wöchentlichen Proben mit Dirigentin Ursula Oegerli das korrekte Atmen und Stützen, um den Ton besser halten zu können. Das Singen ist eine Abwechslung und ein Abschweifen in eine heilere Welt, eng verbunden mit der Natur und geprägt von Kameradschaft, Gesellig- und Fröhlichkeit», kommt Rötheli ins Schwärmen.

Jubiläumswochenende

Am Jubiläumsanlass vom Samstag, 3. November findet ab 18 Uhr ein Jodlerabend mit dem aus dem Fernsehen bekannten Engel-Chörli Appenzell und dem bernischen Trio Aaregruess statt. Dafür wird werktags vom 22. bis 31. Oktober jeweils von 14 bis 18 Uhr eine Anmeldung unter
T 062 212 51 06 empfohlen. Am Sonntag, 4. November wird der besondere Anlass ab 13 Uhr mit einem Jodlertreff mit sechs weiteren regionalen Jodlerklubs gefeiert. An beiden Anlässen, die im Mühlemattsaal in Trimbach stattfinden, ist vorgängig eine Verpflegung möglich. Neben zahlreichen Gästen bestreitet auch der Jodlerklub Olten Auftritte, an welchen das zum 50-Jahr-Jubiläum von Paul Müller-Egger geschriebene Lied «Olten», nicht fehlen darf. «Noch heute gibt es kaum etwas Treffenderes, als dieses Lied», ist Rötheli überzeugt.

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