2 Stunden laufen
Ich habe mich beim Oltner 2-Stunden Lauf angemeldet. Diesen Samstag werde ich also wie Hunderte andere rund um die Innenstadt meine Runden drehen, möglichst viele, denn die zurückgelegten Kilometer sind an die Spenden gekoppelt. Der 2-Stunden Lauf ist ein Sponsoren- lauf: Es geht ums Geldsammeln für jene, die zu wenig haben.
«Super, Mama!» kommentieren die Mädels – nicht unfroh darüber, dass sie nicht selbst laufen müssen. Super finden sie vor allem den Spendenzweck: Im kleinen afrikanischen Land Malawi sollen junge Frauen gefördert werden. Und lokal kommt die Pfadi Olten zum Zug. Die brauchen neue Zelte. Und bald auch ein neues Pfadiheim. «Logisch, dass du da mitlaufen musst», finden die Mädels – sie sind ja auch Pfadis. Zwar bei den Wangnern, «aber Pfadi, das ist Familie, das ist Heimat, ein Privileg», doziert die Mittlere. «Die Verbundenheit mit anderen, die sich in einem Pfadilager einstellt, die ist der Wahnsinn – nicht zu beschreiben.» «Aber das verstehst du ja nicht», setzt die Jüngste nach, «du warst ja nur im Blauring!»
Nun, auch die Stadt Olten hat den hehren Daseinszweck der Pfadi offenbar nicht immer ver- standen. Wie sonst lässt sich erklären, dass sie der Pfadi die Beiträge immer mehr gekürzt hat? 2012 erhielt die Pfadi Olten von der Stadt noch über 10’000 Franken, vier Jahre später weit weniger als die Hälfte. Und als Folge solcher Knausrigkeit riskiere ich am Samstag einen Mords-Muskelkater und Blasen an den Füssen! Gehörte es nicht zu den Aufgaben einer Stadt, ihre Jugend angemessen zu fördern?
Aber wer A sagt, muss schliesslich auch B sagen: «Schaut, hier ist meine Sponsorenliste», kontere ich die Belehrungen der Mädels. «Wie viel setzt ihr auf mich?»