Alpiq, Kanton & Stadt

Rhaban Straumann, Schauspieler, Satiriker und Autor. (Bild: Remo Buess)
Rhaban Straumann, Schauspieler, Satiriker und Autor. (Bild: Remo Buess)

Kürzlich fand statt, was mich fragen liess, ob ich mich ernsthaft fragen darf, wie kommt das? Es geht um 850 Millionen Schweizer Franken, rund 7’500 Arbeitsplätze, wovon etwa zwei Drittel in der Schweiz. Davon zirka 500 im Kanton. Die Rede ist von Alpiq-InTec. Der Käufer ist eine französische Baufirma, die eigentlich ein gigantischer Mischkonzern ist, sprich, eine der grössten Baugesellschaften Europas mit Beteiligungen in den Bereichen Telekom, Fernsehen sowie Zugbau. Das sei auch eine Chance, sagt der Kanton. Ich bin skeptisch. Einerlei. Weitaus skeptischer macht mich, wie kommuniziert wurde. Der Kanton wusste davon dank Vertretung im Verwaltungsrat. Die Oltner Regierung wurde nicht informiert. Weder von der Alpiq, noch vom Kanton. Warum? Eine harmlose Frage. Nicht? Durfte man das Wissen nicht teilen? Wenn ja, warum? Wenn nein, weshalb hat man nicht? Wieso fragt sich das die Presse nicht? Warum wurde unser Stadtpräsident nicht vorgängig über den Verkauf der Alpiq-InTec unterrichtet? Willentlich? Wenn ja, warum? Was sagt das über Oltens Stellung im Kanton? Was über die Oltner Vertretung im Solothurner Rathaus? Über den Nutzen des Kantons für unsere Stadt? Wie verhält es sich mit dem politischen Gewicht unseres Stadtpräsidenten, wenn weder Wirtschaft noch Kanton es für nötig halten, ihn ins Bild zu setzen? Was ist dieses Defizit an stadträtlichem Charisma wert? Auf die Gefahr hin, dass sie abgedroschen wirkt, diese Frage muss immer wieder gestellt werden. Mindestens solange sparen ein Thema ist. Womöglich aber sind diese Fragen absolut ungerechtfertigt, weil sie uns nix sagen (wollen). Ich frage ja nur, ob ich mich all das fragen soll?

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