EHC Egerkingen

<em>Daniel Kissling</em>, Kulturschaffender und Barkeeper. (Bild: M. Isler)
<em>Daniel Kissling</em>, Kulturschaffender und Barkeeper. (Bild: M. Isler)

In den letzten Tagen hab ich mir Gedanken über ein neues Wappen gemacht: Eine Autobahnspur, ein Pannenstreifen oder eine über-dimensionierte Lagerhalle? Oder doch bei Tieren bleiben? Power Krähen anstatt Power Mäuse? Und natürlich zwei Tannen statt deren drei, treu dem Wappen der neuen Eishockey-Heimat.

Ihr habt es vielleicht schon gelesen: Beim ehrwürdigen EHC Olten, gegründet 1934, «denkt man etwa auch an Egerkingen, das gut gelegen ist», wenn der Rückhalt fehle, kein klares Bekenntnis komme von der Stadt, so Präsident Marc Thommen gegenüber dem OT. Heisst in anderen Worten: wenn kein Geld ins Stadion fliesst. Oder dem Club die Stadionmiete erlassen wird.
Oder am besten beides.

Drohen – und nichts anderes tut Thommen mit dieser Äusserung – ist ein so altes wie probates Verhandlungsmittel. Wir alle, ob leicht überforderte Eltern («Usässe oder es get ke Dessert!»), sture Politiker/innen («Referendum! Referendum!») oder geizige Besserbetuchte («Wenn die haben davon schon mal Gebrauch gemacht.») «Geh jetzt oder ich rufe die Polizei!», musste ich letzthin zu einem Gast sagen, der sich partout nicht an die Regeln halten wollte. Ich sagte das in der Hoffnung, den Anruf gar nicht machen zu müssen. Als er begann, mit Flaschen zu schmeissen, musste ich dann halt doch.

Drohen birgt auch Risiken. Wenn die Drohung nämlich keine Wirkung zeigt, sich der Andere davon nicht beeindrucken lässt, dann kann man, will man seinen Bluff nicht eingestehen, kaum anders, als seine Drohung wahr zu machen, auch wenn man das eigentlich gar nicht will. Und sich die Frage gefallen lassen, warum sich eine Stadt zu einem Verein bekennen sollte, der sich scheinbar nicht zu seiner Stadt bekennen will.

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