Zivilschützer treffen sich ausserhalb des Dienstes
Veteranen Regionale Zivilschutzorganisation Olten Einen - Verein für ehemalige und aktive Zivilschützer, den gibt es seit letztem Jahr in Olten. Im Zentrum stehe Kameradschaft und Geselligkeit. Jetzt sollen die Vereinsaktivitäten richtig Fahrt aufnehmen.
Die Zeiten, in denen Christian Bühlmann im Zivilschutz-Tenü Dienst geleistet hat, sind zwar schoneine Weile vorbei. Aber er und andere ehemalige Zivilschützer möchten die guten Erfahrungen und Kontakte, die sie während der Zeit knüpfen konnten, nicht einfach vergessen. Aus diesem Grund hat er zusammen mit ein paar Gleichgesinnten den Verein «Veteranen Regionale Zivilschutzorganisation Olten (RZSO Olten)» gegründet. «Wir sind zwar Zivilschutz-Veteranen, aber alle noch im bestenAlter», sagt Christian Bühlmann als Vereinspräsident lachend und erzählt, dass damals ein paar richtig guteLeute aufeinander getroffen sind. «Die Chemie stimmte, und wir fanden es alle irgendwie schade, die Kontakte einfach so versanden zu lassen. So ist die Idee eines Vereins entstanden.» Als Zivilschützer hat man bei gemeinsamen Einsätzen in der Region ja auch da und dort Spuren hinterlassen. Sanierte Wanderwege, Grillplätze, Brücken und vieles mehr zeugen davon. Die Zivilschützer erinnern sich immer wieder gerne an Erfahrungen und Erlebnisse, die sie nur im Dienst machen konnten. «Es sind vor allem die Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen, die den Zivilschutz so interessant machen», weiss Bühlmann zu berichten. Nach seiner langjährigen Aktivität in der RZSOOlten vermisst er denn auch nicht so sehr die eigentlichen Einsätze, sondern vielmehr die persönlichen Kontakte. Hier wolle der Veteranenverein ansetzen und allen interessierten, aktiven und ehemaligen Zivilschützern der ganzen Region Olten die Möglichkeit bieten, sich ausserhalb des Dienstes austauschen zu können. Die RZSO Olten umfasst die Stadt Olten sowie die Gemeinden Dulliken, Wangen, Rickenbach, Hägendorf, Kappel, Gunzgen, Boningen, Trimbach und - seit diesem Jahr - auch Hauenstein-Ifenthal und Wisen. Zum Gebiet gehören 46’500 Einwohner, was die RZSO Olten zur grössten Zivilschutzorganisation des Kantons macht.
Regionale Verankerung und hohesEngagement
Ein weiteres Ziel des Veteranenvereins sei es aber auch, die Anliegen des Zivilschutzes zu vertreten, sagt Bühlmann. Der Zivilschutz habe sich in den letzten 25 Jahren stark gewandelt und neue, wichtige Aufgaben in der Gesellschaft erhalten. Der Wert des Zivilschutzes, aber auch die Professionalität hat deutlich zugenommen, sagt Bühlmann. «Motivation undEngagement haben dazu geführt, dass der Zivilschutz einen höheren Stellenwert geniesst. Die lokale Nähe der Einsätze, der konkrete Nutzen für die Gesellschaft, gemeinsame Einsätze mit Erfolgsgarantie und natürlich der spannende Mix der Leute - dies gibt es nur im Zivilschutz», schwärmt Bühlmann. Nicht selten entstehen aus zufällig zusammengewürfelten Teams von Informatikern, Bauarbeitern, Automechanikern oder Treuhändern spannende Kontakte, von denen man auch im Privatleben profitieren kann. Es wird ja viel von Networking gesprochen - im Zivilschutz und anschliessend im Veteranenverein werde das real gelebt. Schmunzelnd erzählt Bühlmann von den WKs, die er beispielsweise im Areal Olten SüdWest geleitet hat. Die Aussichten der Mannschaft am Montag auf eine ganze Woche «Goldruten auszureissen» sorgte dafür, dass sich die Motivation sehr in Grenzen hielt. Manch einer hätte da auch die Sinnfrage gestellt, aber bereits ab dem zweiten oder dritten Tag «hat man sich besser kennen gelernt und es ist richtig lässig geworden.» Am Freitag habe man dann E-Mail-Adressen und Handynummern ausgetauscht. Gelegenheiten zu einem gemeinsamen Treffen haben bis dato aber gefehlt, bedauert Bühlmann. Doch das habe sich ja nun mit dem Verein geändert, glücklicherweise.
Vom Grillplausch bis zur renovierten Waldhütte
Nach der Gründung des Veteranenvereins Ende letzten Jahres sei der Vorstand nun daran, ein Programm auszuarbeiten und die Strukturen zu festigen. «Mit dem Zivilschutz-Veteranenverein haben wir Neuland betreten. Ich persönlich kenne keinen solchen Verein. Aber etwas Neues auszuprobieren, ist ja auch spannend. Der nächste Schritt für dieses und nächstes Jahr ist, den Verein bei den Leuten richtig zu verankern», sagt Christian Bühlmann. Die Idee zum Verein sei zwar eher im Kreis des Kaders entstanden, die regelmässig und lange zusammen Dienst geleistet hätten, aber für den Veteranenverein (mit momentan 12 Mitgliedern), sei ausdrücklich geplant: «In die Breite zu gehen». Ideen für gemeinsame Aktivitäten gibt es schon einige. So plane man einen Grillplausch, bei dem wieder die Geselligkeit und Pflege der Kameradschaft im Vordergrund stehe. Ausserdem sei von den Mitgliedern der Wunsch geäussert worden, wieder etwas Gemeinsames anzupacken. «Die Idee, eine alte Waldhütte mitvereinten Vereinskräften zu renovieren, steht im Raum. Das Know-how und gewisse Kontakte aus der Aktivzeit sind ja noch vorhanden. Mal schauen, ob sich das realisieren lässt. Vielleicht kommen wir ja so zu einem Vereinslokal», hofft Bühlmann. Viel wichtiger sei aber die Kameradschaft untereinander. Es sollen möglichst viele ehemalige und aktive Zivilschützer angesprochen werden. Der Ton beim Zivilschutz sei alles andere als militärisch, eben eher so wie in einem Verein.
