Einsatz für die heilige Barbara

Eppenbergtunnelbau Heute ist ein spezieller Feiertag für alle Mineure: Der Tag der heiligen Barbara, welche seit je als Beschützerin der Tunnelbauer gilt. Die St. Barbara wird ab dem nächsten Frühjahr, während des Baus des Eppenbergtunnels, auch in der Region Olten zum Einsatz kommen.

Bald werden Tunnelbauer, wie hier beim Ceneri-Basistunnel, in der Region Olten im Einsatz sein: Der Bau des Eppenbergtunnels beginnt im Frühjahr 2015. (Bild: alptransit)
Bald werden Tunnelbauer, wie hier beim Ceneri-Basistunnel, in der Region Olten im Einsatz sein: Der Bau des Eppenbergtunnels beginnt im Frühjahr 2015. (Bild: alptransit)

Die Patronin der Bergleute und Tunnelbauer, St. Barbara, wurde laut Quellen vor gut 1‘600 Jahren in Nikomedien (heute Izmit (Türkei)) geboren und gehört heute zu den bekannten vierzehn Nothelfern. Sie soll sich damals einer Gruppe Christen angeschlossen und daraufhin von ihrem eigenen Vater, einem Christenhasser, verfolgt und anschliessend getötet worden sein. Ihr Verhalten zu Zeiten von Verfolgung und im Angesicht des Todes wird als Stand- und Wehrhaftigkeit angesehen. Die heilige Barbara wird daher vor allem gegen Gewitter, Feuergefahr oder plötzlichen Tod angerufen. Möglicherweise wird sie deshalb auch als Schutzpatronin der Tunnelbauer verehrt. Noch heute steht bei Tunnelbauten oftmals eine Statue der heiligen Barbara in der Nische und blickt auf die Arbeiter hinunter. Obwohl Frauen nach jahrhundertealtem Glauben im Tunnelbau ja eigentlich Unglück bringen sollen.


Olten-Aarau wird definitiv ausgebaut
St. Barbara als erste und wichtigste Frau im Tunnelbau wird wohl ab Frühjahr 2015 auch auf der Strecke von Däniken bis Aarau zum Einsatz kommen, wo das Herzstück des SBB-Projekts «Vierspurausbau Olten-Aarau» entsteht: der Eppenbergtunnel. Mit dem Vierspurausbau soll laut der SBB das Nadelöhr auf der Strecke Aarau-Olten endgültig beseitigt und somit Störungen auf der Ost-West-Achse entgegengewirkt werden. Das Projekt umfasst im Wesentlichen Ausbauten in der Zufahrt Olten, ein viertes, 2,5 Kilometer langes Gleis zwischen Dulliken und Däniken sowie den Eppenbergtunnel mit umfangreichen Massnahmen zu dessen Anbindung. Seit der definitiven Bewilligung des Projektes durch das Eidgenöss-ische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im September steht den Bauarbeiten nichts mehr im Wege. Trotz 100 Einsprachen seit der Projektauflegung 2013 in den betroffenen Gemeinden ist kein Rekurs vor dem Bundesverwaltungsgericht eingegangen.


Vorarbeiten laufen auf Hochtouren
Seit September werden nun alle Vorbereitungsarbeiten für den Tunnelbaubeginn im nächsten Frühjahr getroffen. «Wir rollen den roten Teppich für die Haupt-arbeiten aus. Wir bereiten die Installationsplätze vor, führen Rodungsarbeiten aus, nehmen diverse Arbeiten an Gleisen, Fahrleitungen und Stellwerken vor, leiten den Gretzenbach in ein neues renaturiertes Bachbett um und verlegen den Radweg von der Bahnstrasse zum Pfaffenkopfweg», teilen die SBB mit. Diese Vorarbeiten dauern voraussichtlich noch bis im Sommer 2015 an und werden sich mit dem offiziellen Baubeginn um einige Monate überschneiden.


Bohrung billiger als Sprengung
Seit Anfang November steht überdies fest, wer und wie der Rohbau des zweispurigen, drei Kilometer langen Tunnels vollzogen wird. Der Auftrag wurde von der SBB an die Arbeitsgemeinschaft Marti Eppenberg vergeben. Diese schlug einen Bauvorgang mithilfe einer Tunnelbohrmaschine vor. Diese Methode ist gegenüber einer Sprengung nicht nur um einiges leiser und hat weniger Emissionen für die Anwohner und umliegende Umwelt zur Folge, sondern sei auch wirtschaftlicher. «Im konkreten Fall des Eppenbergtunnels war der Einsatz einer Tunnelbohrmaschine rund 5 Prozent günstiger», begründen die SBB ihre Wahl.


Weiteres Teilprojekt im Bahnhof Olten
Trotz der Einsparungen hat sich der Kostenrahmen für das Gesamtprojekt «Vierspurausbau Aarau-Olten» in den letzten Monaten von 800 auf 855 Millionen Franken erhöht. «Neu sind zusätzliche Gleisausbauten im Bahnhof Olten Teil des Gesamtprojektes, die zur Erhöhung der Kosten geführt haben», teilen die SBB mit. Der Rohbau des Eppenbergtunnels und seiner Zufahrten in der Wöschnau und in Gretzenbach verschlingt 273,7 Mio, also gut 32 % der Gesamtkosten von aktuell 855 Mio. Franken. Die nächsten Monate nutzen die SBB gemeinsam mit der «ARGE Marti Eppenberg» für die restlichen Arbeitsvorbereitung. «Grob geschätzt werden für den Rohbau des Eppenbergtunnels wohl 70 Tunnelbauer im Einsatz sein. Für das ganze Projekt von Aarau bis Gretzenbach wahrscheinlich ca. 200 Personen», mutmassen die SBB heute. Somit wird die heilige Barbara ab Frühjahr 2015 viel zu tun haben auf der Strecke Däniken-Aarau.

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