Kinder entdecken Kunst

kunst-lupe Der Stadtanzeiger hat die Kinder während ihrem Morgen im Kunstmuseum begleitet

Bunt gemischte «kunst-lupe-Kinderschar» am vergangenen Samstag im Kunstmuseum mit Leiterin Daniela Müller.

Bunt gemischte «kunst-lupe-Kinderschar» am vergangenen Samstag im Kunstmuseum mit Leiterin Daniela Müller.

Eifrig auf der Suche nach runden Gegenständen (v.l.): Anton, Clemens und Milo.

Eifrig auf der Suche nach runden Gegenständen (v.l.): Anton, Clemens und Milo.

Wer erinnert sich an welches Tier im anderen Raum?

Wer erinnert sich an welches Tier im anderen Raum?

Für was der Deckel der Salatschleuder alles zu gebrauchen ist.

Für was der Deckel der Salatschleuder alles zu gebrauchen ist.

Etwas lauter als die üblichen Kunstmuseum-Besucher waren sie - die elf Kinder, die am vergangenen Samstag die kunst-lupe im Kunstmuseum Olten besucht haben. Vor rund sechs Jahren wurde das Angebot ins Leben gerufen und seit 2011 leitet Daniela Müller die kunst-lupe. Diese Art der Kunstvermittlung bezieht sich jeweils thematisch auf die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum, welche die Kinder während einer Stunde entdecken können, bevor sie eine weitere Stunde im Atelier selbst kreativ tätig werden. Das Angebot richtet sich an Kinder vom Kindergartenalter bis zur 4. Klasse. «Es gibt «Stammgäste», die regelmässig und somit jeden Monat die kunst-lupe besuchen, es besteht jedoch keine Anmeldepflicht», erklärt Müller. 

Die Suche nach runden Gegenständen

Einige Kinder werden von ihrenEltern um 10 Uhr im Kunstmuseum Olten vorbeigebracht, andere kommen alleine. Ein Mädchen, welches erstmals an der kunst-lupe teilnimmt, wird während der ersten Hälfte von ihren Eltern begleitet. Dies ist beim ersten Besuch problemlos möglich. Die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum heisst «Im Drehsinn. Wirtschaft und Kunst» und beschäftigt sich mit der Wechselwirkung von Wirtschaft und Kunst sowie Wirtschaft und Energie. Daniela Müller hat sich entschlossen mit den Kindern das Thema «runde Formen» aufzugreifen. Die Kinder sitzen im Kreis um diverse Gegenstände und sollen die Gemeinsamkeit zwischen der Muschel, dem aufgerollten Meter, einem Knopf, einem runden Behälter, einer Kugel, einem Gummiring und einer Batterie herausfinden. Die Antwort blieb nicht lange aus: Alle Gegenstände haben eine runde Form. Danach machte sich die Gruppe auf, um in der Ausstellung weitere runde Gegenstände zu suchen und diese mit Bleistift in einem Heft festzuhalten. Dabei waren sie sehr kreativ und fanden in den unterschiedlichen Räumen runde Gegenstände.

Faszination Kino

In der Ausstellung werden zwei Filme gezeigt. Der Film «Aare-Tessin» bezieht sich, wie es der Name bereits sagt, auf die ATEL. Im nachgestellten Kino, in welchem die Künstler mit dem Dokumentarfilm «L’eau maudite», den Wasserkreislauf anhand eines Regentropfens dokumentieren, gefiel es den Kindern besonders gut, weshalb vonseiten der kunst-lupe-Leiterin einige Überredungskünste nötig waren, um sie aus den Sesseln zulocken. Danach wurden die entdeckten Gegenstände zusammengetragen und auch die Jahresringe beim Baumstamm begutachtet. Im ersten Stock ging es mit Tierpräparaten weiter, welche durch die Wand vom Natur- ins Kunstmuseum zu wandern scheinen. An welches Tier könnt ihre euch noch erinnern, fragte Müller etwas später. Ruckzuck sprudelte es aus den Kindermündern heraus und mit Bravour wurden Möwe, Wildsau, Hase, Biber, Dachs, Ente, Reh, Wolf, Fischreiher und Fuchs aufgezählt.

Kreativität im Atelier ausleben

Nach dem Besuch der Ausstellung lockte ein feines Znüni. Die vier verschiedenen Cremes in Vanille, heller und dunkler Schokolade sowie Caramel schmeckten nicht nur, sondern ermöglichten das «runde Thema» wieder aufzugreifen. Mit einem Löffel und einer Drehscheibe, die in der Regel zum Töpfern benutzt wird, liessen sich tolle spiralförmige Muster gestalten. Anschliessend an das Znüni ging es mit unterschiedlichen Farben und dem spiralförmigen Thema weiter. Die Kinder malten von Hand oder mithilfe der Drehscheibe Punkte oder Spiralen und gestalteten damit farbenprächtige Bilder, wobei die Mädchen etwas mehr Ausdauer bewiesen. Kurz vor Schluss mussten deshalb die Bilder noch mit dem Föhn getrocknetwerden, um den Transport nach Hause schadlos antreten zu können. Nach dem Auswaschen der Pinsel wurden die Kinder um 12 Uhr wieder von ihren Eltern abgeholt. Also bis zum nächsten Mal im Kunstmuseum - die nächste kunst-lupe findet am Samstag, 14. März von 10 bis 12 Uhr statt.

 

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