«Olten stellt sich schlechter dar, als es in Wahrheit ist»

Die Schweizer seien äusserst Google-affin und der Markt in unseren Breitengraden sei dadurch sehr attraktiv, zeigen die beiden Schweizer Jungunternehmer Michael Gomez und Samuel Pasquier auf. Dies war ein Hauptgrund, warum die vor gut elf Jahren in Esslingen (D) von Michael Walther und Volkmar Binder gegründete «Wabion» nach Österreich und anschliessend in die benachbarte Schweiz expandierte. Das IT-Unternehmen ist mittlerweile Premier Partner von Google. Er stellt dessen Produkt- und Servicepalette wie beispielsweise Google Apps for Work für Unternehmen zur Verfügung und berät diese mit innovativen und für den Kunden angepassten IT-Lösungen. «Unsere technischen Möglichkeiten haben auf privater Ebene in den letzten Jahren einen enormen Fortschritt erlebt. Das IT-System von heutigen Unternehmen hinkt in dieser Hinsicht teilweise hinterher. Googles Ziel ist nun im Zuge der «Consumerization of IT» die Softwareanwendungsangebote für Unternehmen auf denselben Standard zu bringen, wie solche, die wir zu Hause verwenden», so die beiden.

Von plug&start zu Partner of the Year

«Obwohl Wabion Schweiz als ein eigenständiges Teilunternehmen gilt, pflegen wir dieselbe Unternehmenskultur wie unsere deutschen Kollegen und arbeiten eng mit ihnen zusammen», erklären die Geschäftsführer und Mitinhaber Michael Gomez und Samuel Pasquier. So sei es auch ihrer Mithilfe zu verdanken, dass sich die Wabion-Gruppe diesen März über eine besondere Auszeichnung freuen durfte. «In San Diego wurde die Wabion-Gruppe als erste europäische Firma überhaupt zum «Global Partner of the Year 2014 - Search» gekürt. Dazu muss ein überdurchschnittlicher Markterfolg vorgewiesen werden»,erklärt Gomez. Der Schritt in die Schweiz hat sich somit definitiv gelohnt. Doch warum nach Olten? «Die Zentralität war für diesen Entscheid sicher ausschlaggebend. Die geografische Lage ist für unser schweizweit agierendes Unternehmen genial. Allerdings hat Olten auch als Bildungsstandort einiges zu bieten», begründet Gomez und fügt an: «Schade ist, dass sich die Oltner gerne selber schlecht reden und kleiner machen, als sie sind. Dieser Trend ist mir seit unserer Ankunft immer wieder aufgefallen.» Gestartet haben die beiden IT-Experten, welche beide Informatik an der ETH Zürich studierten und sich bei ihrem ersten Arbeitgeber kennenlernten, mithilfe des Förderprogrammes «plug&start». «Nachdem unser zukünftiger Standort festlag, nahmen wir mit der Wirtschaftsförderung Region Olten Kontakt auf, welche uns auf ihr Angebot für Jungunternehmen aufmerksam machte.» So bewarben sich die zwei für «plug&start» und wurden nicht nur durch vergünstigte Büroräumlichkeiten am Bahnhofquai, sondern auch durch Networking-Anlässe und dadurch entstehende Kontakt bei ihren ersten Gehversuchen in Olten unterstützt. «Wir klopften hier an und wurden herzlich begrüsst.»

Misstrauen abbauen

Mittlerweile befindet sich das fünfköpfige Schweizer Teilunternehmen seit zwei Monaten in ihren eigenen Büroräumlichkeiten an der Konrad-strasse. «Bei der Suche nach neuen Büroräumlichkeiten hat uns die Wirtschaftsförderung ebenfalls unterstützt und der Austausch mit Geschäftsführer Urs Blaser besteht nach wie vor», so Gomez und Pasquier. Auch ein Ausbau auf sechs Mitarbeiter sei bereits geplant. Momentan sind die beiden auf der Suche nach einem geeigneten IT-Spezialisten. Die beiden freuen sich, die Schweiz weiterhin mit optimalen Lösungen im IT-Bereich zu beraten. «Immer wieder spüren wir, meist auf Grund von Berichterstattungen über Datenschutz, ein gewisses Misstrauen gegenüber Google-Produkten. Dieses können wir jedoch vermehrt durch aufklärende Gespräche abbauen», so Samuel Pasquier und sein Partner Michael Gomez fügt schmunzelnd an: «Die Frage ist nicht, ob die Unternehmen ihre Softwareanwendungen irgendwann modernisieren, sondern nur wann.»

Wabion, Konradstrasse 28, 4600 Olten

www.wabion.ch