bauFEST – «Eine Operation am offenen Herzen»

Die Kanti Olten wird saniert. Im Januar 2016 startet die erste Bauetappe, welche im Hallenbad ihren Anfang nimmt. Am Samstag, - 27. Juni lud die Kantonsschule mit einem vielfältigen Programm zum Baufest ein.

Die Sanierungsarbeiten der Kanti Olten dauern acht Jahre und werden bei laufendem Schulbetrieb stattfinden. (Bild: B. Beyeler)

Die Sanierungsarbeiten der Kanti Olten dauern acht Jahre und werden bei laufendem Schulbetrieb stattfinden. (Bild: B. Beyeler)

Rektorin der Kanti Olten Sibylle Wyss begrüsste die geladenen Gäste mit einem symbolträchtigen Hammer.»

Rektorin der Kanti Olten Sibylle Wyss begrüsste die geladenen Gäste mit einem symbolträchtigen Hammer.»

Im Lichthof unterhielt der Sek P-Chor unter der Leitung von Ueli Trautweiler mit modernen und fetzigen Popsongs. (Bild: B. Beyeler)

Im Lichthof unterhielt der Sek P-Chor unter der Leitung von Ueli Trautweiler mit modernen und fetzigen Popsongs. (Bild: B. Beyeler)

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Kantonsschule in einem bedenklichen Zustand befindet. Im Oktober 2012 wurde der Verpflichtungskredit von 85,8 Millionen Franken für eine komplette Sanierung durch den Kantonsrat bewilligt.

«Als ich 1973 in die neu gebaute Kanti zur Schule gehen durfte, war es für mich wie im Paradies», beginnt die Rektorin Sibylle Wyss ihre Rede am Baufest. Tatsächlich stellte die Kantonsschule, welche von 1969 bis 1973 hoch über dem Bahnhof Olten gebaut wurde, zu dieser Zeit ein fantastischer Neubau dar. Heute gilt das Gebäude unter Architekturfachleuten als wichtiger Zeuge seiner Zeit. Der Standort der Anlage ist einmalig und wegen heute geltenden Bauvorschriften so kaum mehr realisierbar. Jedoch befindet sich der Bau heute in einem bedenklichen baulichen Zustand. Eine umfassende Sanierung ist dringend notwendig, um technische Mängel zu beheben, den aufgestauten Unterhaltsbedarf zu kompensieren und die Lebensdauer, um weitere mindestens 40 Jahre zu verlängern.

Zur Debatte standen gar ein Abbruch des bestehenden Gebäudes und ein Neubau am selben oder an einem anderen Standort. Bei einem Neubau müssten mit rund 50 Prozent höheren Kosten – also mit rund 130 Millionen Franken – gerechnet werden. Aus diesem Grund wurde diese Alternative nicht weiterverfolgt. 

Zustand der Schulanlage

Seit der Inbetriebnahme Anfang der 70er-Jahre wurden laufend die nötigsten Instandhaltungs- sowie Instandsetzungsarbeiten am Gebäude vorgenommen. So konnten grössere Schäden konstant abgewendet werden, nichtsdestotrotz ist die Anlage nach über 40-jährigem Betrieb in einem allgemein schlechten Zustand. Nebst den augenfälligen Abnutzungserscheinungen, insbesondere am Innenausbau, besteht bei der Haustechnik und an der Gebäudehülle Handlungsbedarf im Bereich der Sicherheit sowie bei der Verbesserung des Innenraumklimas. Ausserdem ist der Energieverbrauch der gesamten Anlage unverhältnismässig hoch und der heutigen Zeit nicht mehr entsprechend.

Projektbeschrieb

Die Gesamterneuerung der Kantonsschule beinhaltet die Sanierung sämtlicher Gebäude und Aussenanlagen der bestehenden Schulanlage. Dabei handelt es sich um den grossen und kleinen Trakt, die Turnhallen, das Hallenbad, die Parkanlage, die Aussenumgebung sowie die Sportplätze. Die gesamte Anlage soll nach funktionalen, nachhaltigen, kostengünstigen und architektonischen Aspekten saniert und in der bestehenden Gestaltung respektiert werden.

Sämtliche Flächen innerhalb der Gebäude werden saniert und erfüllen zukünftig den Minergiestandard. Die horizontalen Sturzelemente aus Beton werden ersatzlos entfernt, die übrigen Betonteile werden saniert. Die neu gestaltete Fassade mit neuen farbigen Sonnenstoren soll der Schulanlage ein neues Gesicht verleihen. Die Schulzimmer werden auf den neusten Stand der Technik gebracht, der gesamte Innenbereich soll mit Einsatz von Farbe, Licht und einem Orientierungssystem verbessert werden. Die technischen Anlagen müssen grösstenteils ersetzt werden. Statt mit Heizöl soll die Wärmeerzeugung neu durch Nutzung der Erdwärme erfolgen. Im Sommer kann die Anlage zu Kühlzwecken verwendet werden. Zudem sind Sonnenkollektoren und eine Photovoltaik-Anlage geplant. Mit der Gesamterneuerung wird der Energieverbrauch massiv – um rund 67 Prozent – reduziert. Die umfassenden Sanierungsarbeiten sollen rund acht Jahre dauern und werden bei laufendem Schulbetrieb stattfinden. Im September 2015 werden erste Vorarbeiten erledigt, so muss die Kantonsschule für grosse Geräte und Fahrzeuge zugänglich gemacht werden. Im Januar 2016 erfolgt der Start der ersten Bauetappe, welche im Hallenbad ihren Anfang nimmt.

Das Baufest

Am Samstag, 27. Juni lud die Kantonsschule mit einem vielfältigen Programm zum Baufest ein. Viele interessierte Gäste, Mitglieder des Regierungs- und des Kantonsrates sowie Stadtpräsident Martin Wey pilgerten zur Kantonsschule hoch über Olten. Der offizielle Teil wurde durch musikalische Darbietungen des Sek P-Chors unter der Leitung von Ueli Trautweiler eröffnet. Anschliessend begrüsste Rektorin Sibylle Wyss die Anwesenden. Sie freute sich sichtlich auf die kommende Sanierung: «Es war mir in den letzten Jahren stets etwas peinlich, wenn ich Gäste an der Kanti empfangen musste. Ich habe mich sofort für den miserablen Zustand entschuldigt», gestand die Rektorin. Regierungsrat und Vorsteher des Bau- und Justizdepartements Roland Fürst machte in seiner Rede deutlich, dass er sich für den Kredit für die Sanierungsarbeiten stark gemacht habe. Schliesslich hielt der ehemalige Stadtarchivar und Geschichts- sowie Deutschlehrer der Kanti, Peter Heim, eine amüsante Rede über die Geschichte der Kantonsschule, welche sowohl Hochs als auch Tiefs erlebte. Nach einem stärkenden Apéro riche bot sich den Besuchern ein abwechslungsreiches Abendprogramm: die Schülerschaft führte Produktionen unter dem Motto «Bruch-Stücke – Szenen aus dem Schulalltag» auf. Im Lichthof konnte dem Sek P-Chor gelauscht werden oder die Gäste konnten das Angebot verschiedener Präsentationen und Führungen nutzen.

 

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