Erholungsgebiet für Mensch und Tier

Dünnern Als Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen der ERO wurde die Dünnern im Raum Olten und Wangen - renaturiert. Welche neuen Möglichkeiten dieser naturnahe Zustand mit sich bringt, wird am Besuchstag vom Samstag, 22. August aufgezeigt.

"Hunde gehören im Naturreservat an die Leine", so Stefan Freiburghaus vom Amt für Umwelt Kanton Solothurn.

"Hunde gehören im Naturreservat an die Leine", so Stefan Freiburghaus vom Amt für Umwelt Kanton Solothurn.

Die Dünnern wurde mit spezifischen Massnahmen in einen naturnahen Zustand zurückgebracht und bietet neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. (Bild: vwe)

Die Dünnern wurde mit spezifischen Massnahmen in einen naturnahen Zustand zurückgebracht und bietet neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. (Bild: vwe)

Auch ein Biotop bei der neuen Holzbrücke konnte durch die Renaturierung entstehen. (Bild: vwe)

Auch ein Biotop bei der neuen Holzbrücke konnte durch die Renaturierung entstehen. (Bild: vwe)

Wer in den letzten Monaten die Dünnern im Raum Olten und Wangen bei Olten, beispielsweise beim Gheidgraben, besuchte, wird sich anfangs möglicherweise verwundert die Augen gerieben haben. Denn die Umgebung des regionalen Flusses hat sich seit 2014 drastisch verändert. Die Dünnern wurde nicht nur aufgeweitet, sondern erhielt auch einen neuen, bis zu 60 Meter breiten Entwicklungsraum. Diese Veränderung hängt mit dem Verkehrsprojekt «Entlastung Region Olten» (ERO) zusammen. Als Ausgleich zu den erheblichen baulichen Eingriff in die regionale Landschaft wurde 2005 eine Renaturierung der Dünnern zwischen Olten und Wangen bei Olten beschlossen. Seit letztem Mai sind nun 600 Meter des geplanten Gebietes vollendet. Die restlichen 300 Meter, sprich die Etappe West, kann aus Sicherheitsgründen erst realisiert werden, wenn die AEN als Betreiber der Trinkwasserversorgung von Olten nicht nur über eine, sondern über zwei Netzeinspeisungen verfügt. Nur so wäre sichergestellt, dass die weiteren Bauarbeiten, welche in der Grundwasserschutzzone (S 3) durchgeführt werden, das Oltner Trinkwasser nicht verschmutzen könnten.

Zufluchtsräume für Fische

Bei der ERO wurde 1.6 Prozent der Gesamtkosten für Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen bereitgestellt. Dies entspricht einem Betrag von rund 5.2 Millionen Franken. Dank dieser Summe gehört der enge, geradlinig verlaufende Dünnernkanal nun der Vergangenheit an. Zusätzlich wurden natürliche Hindernisse im Fluss eingebaut, um den Strom so zu leiten, damit er wieder attraktiver für Lebewesen und Pflanzen wird. So sollen beispielsweise Raubäume, also Tannen, die bewusst im Fluss platziert wurden, oder 500 bis 800 kg schwere Störsteine Zufluchtsmöglichkeiten für Fische wie Bachforellen bieten. Auch die Kiesgebiete stellen ein Paradies für viele Kleinsttiere wie beispielsweise Eidechsen dar und sollen möglichst naturbelassen bleiben. Zudem plante das Amt für Verkehr und Tiefbau, welches als Bauherr fungiert, gewisse Gebiete ein, die durch den neuen Flussverlauf regelmässig überschwemmt werden. Diese könnten sich im Laufe der Zeit zu einer Auenlandschaft entwickeln. «Wir haben in diesen Teilen, wie beispielsweise beim Biotop in der Nähe der neuen Holzbrücke, jedoch keine Auen-Gewächse angepflanzt, sondern lassen dort der Natur ihren freien Lauf», erzählt Stefan Freiburghaus vom Amt für Umwelt des Kanton Solothurn. Auch sonst möchte man der Natur Ruhe gönnen und wird nur zweimal im Jahr die Magerwiese am Ufer mähen sowie Neophyten (gebietsfremde Pflanzen) wie Springkraut entfernen. Auch die angepflanzten Hochstamm-Obstbäume sind nicht für landwirtschaftliche Zwecke gedacht.

Südufer der Natur vorbehalten

Die Bevölkerung soll den neuen Entwicklungsraum bei der Dünnern als Naherholungsgebiet nutzen können. «Allerdings handelt es sich bei dem Gebiet um ein kantonales Naturreservat. So ist das südliche Ufer der Natur vorbehalten und wir bitten dort um Rücksichtnahme», stellt Freiburghaus klar. So sollten Besucher ihre Hunde an der Leine führen, auf den Wegen bleiben (ausser wenn Tritt- oder Beobachtungsstufen eingebaut sind) und die Wildtiere nicht mit Lärm stören. «Beim Südufer haben wir uns zusätzlich gegen Abfallkübel entschieden, um möglichst wenig in die Natur einzugreifen.» Leider nehmen Personen diese Tatsache vermehrt zum Anlass, ihren Abfall im Naturreservat liegen zu lassen. Nun hat der Kanton die Bildungswerkstatt Oltech, welche sich für die Integration von arbeitslosen Personen einsetzt, für die wöchentliche «Entmüllung» des Gebietes beauftragt und will so diesem Problem entgegenwirken.

Falls Sie mehr Infos über das neue Naherholungsgebiet bei der Dünnern erfahren möchten, dann nehmen sie am Besuchstag vom Samstag, 22. August teil und lassen Sie ihre Fragen von den Experten vor Ort beantworten.

 

Besuchstag AEM

Samstag, 22. August, 10 bis 17 Uhr

Bei der neuen Holzbrücke, Gheid Olten

Führungen: 11/13/14/15/16 Uhr

 

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