«Eine aktive Bevölkerung fördert die Integration»

Fachstelle Integration Auch dank der Mithilfe der Bevölkerung konnten in den letzten Jahren unterschiedliche Integrationsangebote in Olten entstehen. Diese zielen auf eine Frühintegration ab dem Kleinkindalter ab.

Durch die Angebote der Fachstelle Integration in Olten werden sowohl Eltern als auch Kleinkinder mit Migrationshintergrund spielerisch integriert. (Bild: ZVG)
Durch die Angebote der Fachstelle Integration in Olten werden sowohl Eltern als auch Kleinkinder mit Migrationshintergrund spielerisch integriert. (Bild: ZVG)

Integration ist ein vielschichtiges Thema und zurzeit auf Grund der herrschenden Zuwanderungs- ströme in aller Munde. In der Schweiz teilweise mit Arbeitsintegration gleichgesetzt, kann eine gezielte Integration bereits im Kleinkindalter bewusst gefördert werden. Dabei richten sich Inte- grationsangebote nicht nur an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Migrationshintergrund, sondern sind für alle Personen gedacht, die mehr Anschluss zur Gesellschaft haben möchten und dabei Unterstützung benötigen.

Integration ab dem Kleinkindalter

Auch in Olten wird eine vielseitige Palette an Projekten, Kursen und Workshops angeboten, die eine langfristige Integration zum Ziel haben und sowohl von der Stadt Olten als auch vom Kanton Solothurn subventioniert werden. «Wir wollen Personen, die Unterstützung für die Integration in unsere Gesellschaft oder auch unser Arbeitssystem benötigen, entsprechende Angebote bieten. Diese sollen ihre Entwicklung vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter fördern und sie so auf ihrem Werdegang begleiten», zeigt Silvia Büchi von der Fachstelle für Integration der Stadt Olten auf. So kommt beispielsweise mit dem Programm «schritt:weise» zehn Familien mit Kindern im Alter von1 1?2 bis 3 Jahren eine intensive Spiel- und Lernbetreuung zu Gute. «Die Familien im Programm sind stark belastet durch Krankheit, finanzielle oder andere Probleme. Die Hausbesucherinnen begleiten die Eltern und geben ihnen Anregungen, wie sie ihre Kinder fördern können», erklärt Büchi das Prinzip.

Sprachliches Fundament schaffen

Auch eine gezielte Sprach- und Leseförderung wird in Form des Projektes «Schenk mir eine Geschichte» des Schweizerischen Institutes für Kinder- und Jugendmedien angeboten und vom Kanton finanziell unterstützt. Während den regelmässigen Geschichtenstunden in der Jugend- bibliothek Olten wird Kindern von zwei bis fünf Jahren in ihrer Herkunftssprache oder in der deutschen Sprache vorgelesen, um das Sprachverständnis für die eigene Muttersprache zu fördern. «Es ist wichtig, dass Kinder mit Migrationshintergrund zuerst ihre Muttersprache gut beherrschen, bevor sie die deutsche Sprache erlernen. So können sie sich ein sprachliches Fundament aufbauen», erklärt Silvia Büchi das Prinzip und fügt an: «Forschungen haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche mit guten Kenntnissen in ihrer Muttersprache viel besser einer Fremdsprache mächtig werden.» Momentan werden Lesegruppen in Arabisch, Tibetisch, Tigrinya und Spanisch durchgeführt. «Es sind auch Gruppen in Kurdisch, Tamilisch oder Türkisch geplant.» Um anschliessend auch die deutsche Sprache erlernen zu können, werden in Olten von der ECAP oder der Machbar Bildungs-GmbH unterschiedliche Deutschkurse angeboten. So haben Mütter im MuKi-Deutsch der Machbar beispielsweise die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Kleinkindern die ersten Schritte in der deutschen Sprache zu wagen. Auch Deutsch-Beruf-Bildung Intensiv-Kurse für Jugendliche mit Migrationshintergrund oder Berufscoachings für Oberstufen-Schüler gehören zum Oltner Angebot. Dadurch sollen Jugendliche, die nicht auf genügend Unterstützung aus ihrem Umfeld zählen können, optimal auf eine Stellensuche nach der Schulzeit vorbereitet werden.

Mithilfe der Bevölkerung ist essenziell

Die Fachstelle Integration ist bei einer Vielzahl der Projekte auf die aktive Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Viele Integrationsangebote finden im Begegnungszentrum Cultibo an der Aarauer- strasse statt, das seit 2011 besteht und von den Bewohnern des Bifangquartiers belebt wird. «Solche Räumlichkeiten bieten Möglichkeiten für Begegnungen und Austausch», so Büchi. Von Eltern-Info-Treffs bis zu Deutsch-Konversationsgruppen ist im Cultibo ein vielschichtiges Veranstaltungsprogramm anzutreffen. Auch sonst ist die Fachstelle Integration von Olten stets offen für Ideen, Engagements aber auch Fragen von Seiten der Bevölkerung.

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