Das Cultibo feiert Geburtstag

Begegnungszentrum Cultibo Am Samstag, 30. April wird von 13 bis 18 Uhr im Begegnungszentrum Cultibo das 5-jährige Jubiläum gefeiert. Neben den Festivitäten muss sich der Vorstand aber auch zum Fortbestand des Cultibos Gedanken machen.

Cultibo-Leiterin Timna Tal und Vereinspräsident Paul Dilitz freuen sich auf das Jubiläumsfest am Samstag, 30. April. (Bild: mim)
Cultibo-Leiterin Timna Tal und Vereinspräsident Paul Dilitz freuen sich auf das Jubiläumsfest am Samstag, 30. April. (Bild: mim)

Mit dem Fest zum 5-jährige Jubiläum wolle man den Gemeinschaftscharakter, der im Begegnungszentrum Cultibo herrsche, nach aussen tragen, was sich auch im Fest-Motto «Alle an einen Tisch!» zeige, erklärt Paul Dilitz, der seit der Eröffnung des Begegnungszentrums Cultibo am 30. April 2011 das Präsidentenamt des Vereins inne hat. «Das Thema Quartierzentrum zieht sich durch mein Leben», antwortet Dilitz auf die Frage nach seiner Motivation. «Bereits während meiner Zeit in Basel war ich als Präsident im Quartierzentrum tätig. Nach meinem Umzug vor 14 Jahren nach Olten stellte ich fest, dass es in der Eisenbahnerstadt kein Treffpunkt ohne Konsumzwang gibt. Als die Arbeitsgruppe für ein Zentrum gegründet wurde, war es klar für mich, dass ich mich engagieren und einbringen möchte. Die schöne und vielfältige Entwicklung des Cultibos in den vergangenen fünf Jahren ist einmalig und für mich ein Grund weiterhin mitzuziehen», erklärt Dilitz.

Grossartige Entwicklung auch in schwierigen Zeiten

Auf die Frage nach besonderen Momenten und Höhepunkten in den vergangenen fünf Jahren antwortete Dilitz: «Für mich persönlich stellten die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Leuten die schönsten Momente dar. Zudem schätze ich es sehr, wenn sich Personen im Cultibo engagieren.» Als besonders bezeichnet Dilitz auch das Ereignis, als sich der Kanton Solothurn für das Cultibo ausgesprochen habe. «Mit dieser finanziellen Unterstützung in den Jahren 2015 und 2016 wurde das Cultibo als wichtiges Projekt gewürdigt. Aber auch die breite Akzeptanz vonseiten der Fachleute hat mich sehr gefreut», so der Präsident. Doch auch von schwierigen Zeiten wurde der Vereinsvorstand nicht verschont. «Nicht einfach waren jeweils die personellen Wechsel und Übergänge», erwähnt Dilitz ein sehr aktuelles Thema, da die Leiterin Timna Tal per Ende August die Kündigung eingereicht hat. «Der einstige Cultibo-Leiter Peter Hurza hat in der Pionierphase eine tolle Aufbauarbeit geleistet, was es uns nicht nur leicht machte, als er kündigte. Der Prozess des Loslassens ist nicht einfach», betont Dilitz und fügt bedauernd an: «Timna Tal hat eine neue Qualität und viel Schwung ins Cultibo gebracht und nun heisst es wieder loslassen.»

Kein einfacher Entscheid

«Auch für mich war die Kündigung ein sehr kurzfristiger und schwieriger Entscheid», erzählt Timna Tal. Erst vor ein paar Wochen habe sich herausgestellt, dass Bestimmungsänderungen des Berufsverbands Auswirkungen auf ihren Studiengang haben werden. «Um meine berufsbegleitende Ausbildung zur Psychotherapeutin abschliessen zu können, muss ich ausreichend Berufserfahrung im therapeutischen Bereich bis Ende 2017 sammeln», zeigt Tal auf. Deshalb sei ein Entschluss für die Ausbildung und gegen das Cultibo unumgänglich gewesen. «Es war ein trauriger Entscheid, so hätte ich gerne Projekte, die ich heute aufgleise, auch weiterbegleitet. Meine Tätigkeit im Cultibo war für mich denn auch mehr als nur eine Arbeitsstelle und so haben sich in den rund zwei Jahren viele gute Beziehungen entwickelt. Deshalb war es für mich wichtig, gewisse Personen persönlich über meinen Weggang zu informieren», erklärt Timna Tal.

Von der Nachfolger-Suche und Finanzdiskussionen

Neben der überraschenden Nachfolger-Suche muss sich der Vorstand in den nächsten Monaten auch mit der zukünftigen Finanzierung des Cultibos beschäftigen, da per Ende Jahr die Leistungsverträge mit der Stadt auslaufen werden. «Die Fachhochschule FHNW in Luzern hat eine Studie verfasst, in welcher der Mehrwert durch die Arbeit des Begegnungszentrums aufgezeigt wird. Die Studie wird in den nächsten Tagen erscheinen und eine wichtige Grundlage für unsere Finanzdiskussionen darstellen. Ich denke jedoch, dass der Stadtrat grundsätzlich unserer Meinung ist, dass das Cultibo weiter bestehen soll», so Dilitz. Eine Diskussion werde über die Höhe der Beträge zu führen sein, so hat die Stadt Olten bis anhin den Mietbetrag von 36’000 Franken sowie einen Teil der Lohnkosten getragen. Letztere sind jedoch jährlich von 72’000 Franken (2014) auf 36’000 Franken (2015) und in diesem Jahr auf 18’000 Franken gekürzt worden. «Glücklicherweise haben damals der Kanton Solothurn und Stiftungen die entstandene Finanzlücke gedeckt, was jedoch für das nächste Jahr ebenfalls neu besprochen werden muss. Die Beiträge an die Lohnkosten sind für uns immens wichtig. Denn um das Cultibo erfolgreich führen zu können ist eine professionelle Leitung nötig, damit das Potenzial der ehrenamtlichen Arbeit abgeholt und ein solch breites Programm angeboten werden kann», erklärt Dilitz und Timna Tal fügt an: «Es ist zudem ein grosses Potenzial vorhanden, um das Angebot noch weiter auszubauen, doch dies ist mit den 80 Stellenprozenten nicht zu bewältigen. So mussten wir uns bereits Anfang Jahr positionieren und auch einige tolle Projekte ablehnen.»

5-Jahr Jubiläum

Um das Jubiläumsfest zu planen haben sich Rita Lanz, Gabi Denzler, Sandro Dilliger und Paul Dilitz zu einem OK zusammengeschlossen und auch mit anderen Vereinen die Zusammenarbeit gesucht. «Unter dem Motto «Alle an einem Tisch» möchten wir Personen aus dem Quartier und Cultibo-Nutzer an einer Festtafel auf der Engelbergstrasse (bei nasser Witterung im Zelt und im Cultibo) versammeln», erzählt Dilitz. Zudem wird Marlise Egger Andermatt, Künstlerin im Tattarletti, eine Kunstaktion durchführen. Auf einem 20 Meter langen Transparent können sich alle Besucher an einem Gemeinschaftswerk beteiligen. Spielgruppenleiterinnen des Vereins Dunia kümmern sich um die Kinderbetreuung vor Ort und Rita Lanz, Vorstands- und OK-Mitglied, wird im grossen Raum im Cultibo mit Plakaten und Zeitungsausschnitten einen Rückblick auf fünf Jahre Tätigkeit im Begegnungszentrum präsentieren. Selbstverständlich ist mit feinen Crèpes, Hotdogs, vegetarischen Suppen, Getränken und internationalem Desserbuffet auch für das leibliche Wohl gesorgt. «Es war nie die Idee ein Riesenfest auf die Beine zu stellen, sondern in erster Linie die Gemeinschaft zu feiern», betonen Paul Dilitz und Timna Tal.

5 Jahre Cultibo

Fest - 5 Jahre Cultibo
Samstag, 30. April, 13 bis 18 Uhr
Bifangplatz Olten
13.00 bis 18.00 Uhr
Gemütliches Zusammensitzen
Speis und Trank
14.00 / 15.30 / 16.30 Uhr
Musik mit MiSonJazz 3
15.00 Uhr
Festliche Grussworte von Stadtpräsident Martin Wey und Vereinspräsident Paul Dilitz
13.00 bis 18 Uhr
Rahmenprogramm für Gross und Klein

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