Viele Neuheiten an der Kilbi

Bereits am Montag fuhren die ersten Sattelschlepper des Thurgauer Schaustellers Hanspeter Maier auf den Parkplatz in der Schützenmatte. Aber auch Ernst Buser begann am Montag traditionell an der Aare mit dem Aufbau des Riesenrads. «Damit alle genug Platz haben, um ihre Bahnen aufzustellen, reisen diejenigen mit den grössten Vergnügungsbahnen bereits am Montag und Dienstagmorgen an», erklärt Christoph Koch, Bereichsleiter Gewerbe und Kilbi-Chef. Olten gehört für viele Schausteller zum fixen Jahresprogramm. So auch für Hanspeter Maier, der bereits über 30 Jahre seine Vergnügungsbahnen in der Eisenbahnerstadt errichtet. «Dieses Jahr wird er mit dem im vergangenen Jahr angeschafften, 80 Meter hohen «Kettenkarussell» dabei sein», so Koch.

Neue Gesichter an der diesjährigen Kilbi

Aber nicht nur «alte Hasen» sind an der diesjährigen Kilbi zu finden, auch neue Gesichter präsentieren ihre Bahnen und Buden in Olten. So auch Jean-Marc Jolliet, der mit seiner Bahn Pegasus dabei sein wird. «Erstmals reist in diesem Jahr auch ein ausländischer Schausteller an. Bram Molen-graft bringt seine familienfreundliche, 25 Meter lange, doppelstöckige Geisterbahn in die Schützenmatte», erzählt der Kilbi-Chef stolz. Ausländische Schausteller in Olten? «Ich wurde von Molengraft im vergangenen Jahr angefragt. Da es kein ähnliches Angebot in der Schweiz gibt, ist es legitim einen ausländischen Schausteller zu berücksichtigen», erklärt Koch. Damit aber nicht genug. «Die brandneue Bahn vom April 2016 - der Burner mit seiner 5 g-Beschleunigung - wird an Stelle des Freefall Towers errichtet. Hanspeter Maier musste den Tower am «Fêtes de Genève» stehen lassen», erzählt der Kilbi-Chef weiter.

Grosse Hilfsbereitschaft

«Der Ausfall des Freefall Towers war sehr kurzfristig, was es nicht einfach machte, einen guten Ersatz zu finden. Gleichzeitig finden neben Olten in der Region vier bis fünf Kilbis statt», erklärt Koch. Wie bereits im vergangenen Jahr, als der einstige Kilbi-Chef Andreas Minder krankheits- halber ausfiel, boten auch in diesem Jahr die Schausteller bei der Suche nach einer Ersatzbahn Hand. «Im vergangenen Jahr gab es keine Checkliste, weswegen ich darauf angewiesen war, bei Fragen direkt die Schausteller zu kontaktieren. Diese Hilfsbereitschaft schätze ich sehr», zeigt sich Koch dankbar.

Aufwändige Organisation

In diesem Jahr organisierte Koch, mithilfe seines im Februar eingestellten Kollegen Marco Berger, erstmals eigenständig die Kilbi. «Die Organisation ist sehr aufwändig. Mit jedem Schausteller wird ein Vertrag aufgesetzt und bei den Marktfahrern gelten die Platzgelder.» Bereits im Oktober fragen wieder die ersten Schausteller wegen der Kilbi im darauffolgenden Jahr an. Somit gilt: Nach der Kilbi ist vor der Kilbi. «Im März schreiben wir alle Marktfahrer und Verpflegungsstände, die jemals in Olten waren, an. Aus diesen Bewerbungen wird die optimale Konstellation zusammengestellt», erklärt Koch und fügt an: «In diesem Jahr werden auch einige neue Verpflegungsstände erstmals dabei sein, wie ein Pizzawagen, das Oltner Startup-Unternehmen Foodbags und Paul Nieder- berger mit seiner Röstipfanne.» Grundsätzlich landen jedoch eher zu viele Anfragen auf seinem Tisch. «Dieses Jahr mussten wir rund 200 Schaustellern, Verpflegungs- und Marktständen eine Absage erteilen», bedauert der Kilbi-Chef.

Nadelöhr Mühlegasse

«Eigentlich besteht die Kilbi aus drei Standorten. Durch Änderungen auf dem Munzingerplatz richtet sich das Angebot nun wieder an Familien mit Kleinkindern. Neu wird die Familie Bauer mit ihrer verrückten Kinderbahn Twister anwesend sein. Bei den Badi-Parkplätzen amüsiert sich ein eher jüngeres Publikum, während auf dem Parkplatz der Schützenmatte die Vergnügungsbahnen für starke Mägen positioniert sind», erklärt Koch schmunzelnd. Wird es Änderungen betreffend dem Nadelöhr Mühlegasse geben? «Diskutiert wurde darüber. In diesem Jahr aber nicht. Wir werden jedoch darauf achten, dass links und rechts die Durchgänge frei bleiben. Ansonsten wurde überlegt entweder die linke oder die rechte Seite nicht mehr für Marktfahrer und Verpflegungs- stände freizugeben. Diese Variante schmälert aber einerseits das Angebot und es wären auch Einnahmen, die wegfallen würden», zeigt Christoph Koch auf.

Traditionen bleiben bestehen

Insgesamt werden in diesem Jahr56 Bahnen und Buden, 42 Beizen, Bars und Verpflegungsstände sowie 32 Marktfahrer an der Oltner Kilbi teilnehmen. Und obwohl viele Neuheiten an der dies- jährigen Kilbi entdeckt werden können, gibt es auch einige Traditionen, die beibehalten werden.
So auch der alljährliche Kilbi-Gottesdienst von Schausteller-Pfarrer Adrian Bolzern am Sonntag, 14. August um 10 Uhr auf dem Autoscooter. Umrahmt wird der Gottesdienst durch den Jodlerclub Männertreu aus Strengelbach (AG). Neu wird die Härkinger Rettungsdienstfirma SRS Medical GmbH Sanitätszelt und -wagen stellen. Diese Notfallversorgung ist am Hausmattrain zu finden. «Wie bereits im vergangenen Jahr hoffen wir aber selbstverständlich, dass es trotz der insgesamt 60’000 bis 80’000 erwarteten Besucher auch im 2016 zu keinen grösseren Zwischenfällen kommt», schliesst Kilbi-Chef Christoph Koch. Das angekündigte nicht zu heisse, aber durchaus schöne Wetter könnte diesen Wunsch auf jeden Fall unterstützen.

Kilbi Olten
Freitag, 12. August
18.00 bis 00.30 Uhr (ev. bis 2 Uhr)
Samstag, 13. August
14.00 bis 02.00 Uhr
Sonntag, 14. August
10.00 Uhr: Kilbi-Gottesdienst auf dem Autoscooter
11.00 bis 00.30 Uhr
Montag, 15. August
11.00 bis 23.00 Uhr