387 Kinder unterwegs im Wald

Waldtag in Olten Am vergangenen Donnerstag wurde bereits zum 8. Mal der Waldtag im Bannwald durchgeführt. 387 Kinder des Bannfeld- und Hübelischulhauses entdeckten und lernten einen halben Tag im Oltner Wald.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3e waren erfolgreich und fischten unter anderen eine Wasserschnecke und einen Wasserskorpion. (Bild: mim)

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3e waren erfolgreich und fischten unter anderen eine Wasserschnecke und einen Wasserskorpion. (Bild: mim)

Die erste und zweite Klasse übte sich in der Herstellung von Naturpinseln. Dafür musste mit einem Stock auf das kleine Stöckchen geschlagen werden, damit dieses ausfranst und so einem Pinsel gleichkommt. Die rhythmischen Schläge bildeten einen fast schon meditativen Klang. (Bild: mim)

Die erste und zweite Klasse übte sich in der Herstellung von Naturpinseln. Dafür musste mit einem Stock auf das kleine Stöckchen geschlagen werden, damit dieses ausfranst und so einem Pinsel gleichkommt. Die rhythmischen Schläge bildeten einen fast schon meditativen Klang. (Bild: mim)

Kreative Baumstamm-Gesichter: Die Materialien aus der Natur wurden mit einem Tongemisch an den Stamm geklebt. (Bild: mim)

Kreative Baumstamm-Gesichter: Die Materialien aus der Natur wurden mit einem Tongemisch an den Stamm geklebt. (Bild: mim)

Treffpunkt war um 8.30 Uhr bei der ehemaligen Bäckerei Blum. Gemeinsam mit Silvia Meister Gratwohl und Doris Rauber, Vorstandsmitglieder des Vereins Naturnetz Olten, begab sich der Stadtanzeiger am vergangenen Donnerstag in den Bannwald. Von 9 bis 16 Uhr absolvierten
387 Kindergärtler und Schulkinder verschiedene Posten und lernten den Wald mit seinen verschiedenen Facetten und Bewohnern kennen. «In diesem Jahr haben wir mit dem Bannfeld und Hübeli zwei Schulhäuser zusammengefasst», erklärt Silvia Meister Gratwohl. Deshalb hat Lisa Kaufmann, Naturnetz Olten-Vorstandsmitglied und Verantwortliche für die Organisation des Waldtages, vier Posten mehr vorbereitet als noch im vorherigen Jahr. So präsentierten sich, verteilt auf einen rund 52 ha grossen Waldabschnitt, insgesamt neun Posten. Ausgenommen von den Kindergärtlern, absolvierten die verschiedenen Klassen jeweils drei Posten, die von Fach- personen und ausgebildeten Waldpädagogen betreut wurden.

Waldtag vor mehr als zehn Jahren eingeführt

Der Waldtag wurde erstmals 2005 in Form eines Postenlaufs durchgeführt. Im 2006 konzipierte ihn Lisa Kaufmann neu mit verschiedenen Posten, an welchen die Kinder jeweils 45 Minuten ver- weilen. Damals war es ein Projekt des Vereins Wald- und Umweltschule, dessen Geschäftsstelle bei Lisa Kaufmann von der ehemaligen städtischen Umweltfachstelle angesiedelt war. Vor eineinhalb Jahren wurde der Verein in Naturnetz Olten umbenannt und damit die Vereins-ziele erweitert. Geblieben ist jedoch die Organisation des Waldtages. «Dessen Durchführung wäre jedoch ohne die Unterstützung durch das kantonale Amt für Jagd und Fischerei sowie Stiftungen und Sponsoren nicht möglich», betont Lisa Kaufmann.

Tiere am Weiher entdecken

Gemeinsam mit Silvia Meister Gratwohl und Doris Rauber machte sich der Stadtanzeiger auf zum am weitesten entfernten Posten «Waldweiher». Biologe Denis Vallan führte gemeinsam mit der Waldpädagogin Silvia Rey die rund 25 anwesenden Kinder vom Hübelischulhaus in die Welt der Weiherbewohner ein. Anhand eines Fotos, das auf dem Rücken der Kinder angebracht wurde, musste mit gezielten Fragen das Tier erraten werden. Danach machten sich die Schüler ausgestattet mit Plastikbehältern und Netzen auf, um einige Teichbewohner, für kurze Zeit aus dem Wasser zufischen. Anhand von Informationsblättern konnten die Tiere bestimmt werden. Vallan mahnte die Kinderschaar, mit den Tieren vorsichtig umzugehen und sie später wieder zurück in die Freiheit zu entlassen. Eine Schülerin wollte wissen, ob die Tiere am Teich gefährlich seien. «Bis auf die Ruderwanze, welche stechen kann, sind die Tiere harmlos», beschwichtigte Vallan. Auf jeden Fall würden sich zahlreiche Goldfische im Teich befinden, da diese jemand vor einigen Jahren ausgesetzt habe. Mittlerweile hätten sich die Goldfische zu einer regelrechten Plage entwickelt, die dem Teich schadet. «Nicht jedes Gewässer hat und braucht Fische», erklärt der Biologe. Bei ihrem Fang waren viele Schüler erfolgreich. Laurin fischte eine Wasserschnecke und jemand entdeckte einen Wasserskorpion.

Vom Überwintern im Wald

Nach einem steilen Fussmarsch gelangte unsere Gruppe, der sich inzwischen auch Lisa Kaufmann angeschlossen hatte, zum Posten 7 «Wildtiere und ihre Überwinterungsstrategien».
Die Waldpädagoginnen liessen die Kinder der Klasse 4a einen wärmenden «Schlafplatz» für ihren mit heissem Wasser gefüllten Behälter suchen. Ausserdem hatten die Schüler in Kleingruppen die Aufgabe, ein Winter-Überlebensset zusammenzustellen. Wo könnten die Tiere schlafen und was müssen sie Essen, um sich für die Wintermonate zu stärken. Auf dem Weg zum Posten 4 kreuzte unsere Gruppe den Posten «Faszination Pilze», der auch in diesem Jahr vom Pilzverein Olten und Umgebung betreut wurde. Etwas weiter entfernt war zudem die laute Säge des Postens 8 «Arbeit des Försters» vom Fortbetrieb Olten zu hören. Beim Posten 4 «Vogel & Harz» legten wir einen Stopp ein. Die erste und zweite Klasse näherte sich den verschiedenen Vogelarten an. «Wie macht der Kleiber», fragte die eine Waldpädagogin. Schliesslich mussten die Kinder anhand weniger Merkmale erraten, welcher Vogel der Gruppe zugeteilt wurde.

Gesichter im Wald

Auf dem Weg zum Posten 3, hatte eine Waldmaschine tiefe Furchen in den Boden gebohrt. Angekommen bei der «Waldpinsel-Werkstatt» wurden wir von Ursula und ihrem Mann Michael Fluri begrüsst. «Wir fertigen zwei verschiedene Naturpinsel an, mit welchen die Schüler im Anschluss mit Naturfarben malen können», erklärt die Waldpädagogin. Etwas weiter, beim Posten 2, wartete ein «Sinnesweg» auf die Schüler, die am Anfang mit offenen Augen aber grösstenteils mit nackten Füssen über Tannzapfen, Dickicht, Laub und Tannäste marschierten. Auf dem Rückweg zum Ausgangsort statteten wir noch dem Posten 1 «Den Bäumen ein Gesicht geben» einen Besuch ab, wo unter Anleitung der Waldpädagogin Susann Blunschi die Kinder mit Ästen und Blättern verschiedene Gesichter auf die Baumstämme klebten. Doch, sich einen halben Tag im Wald und an der frischen Luft aufzuhalten, bereitet Hunger und so trafen sich alle Schüler bei der Brätlistelle, um sich gemeinsam mit einer Wurst zu stärken, bevor das Programm am Nachmittag weiterging.

<link http: www.naturnetz-olten.ch>www.naturnetz-olten.ch

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