«GenerationenWerken» geht 2017 in die dritte Runde

Robi Olten Trotz erfolg- reichem Projektabschluss nach zwei Jahren soll das «GenerationenWerken» im Vögeligarten in der nächsten Robi-Saison fortgeführt werden. Ein Bedürfnis sei klar vorhanden und die beteiligten Seniorinnen und Senioren sehr motiviert.

Generationenaustausch durch gemeinsames Werken: Senior René Blöchliger zeigt den Kindern, wie sie am besten beim Basteln vorgehen können. (Bild: ZVG)

Generationenaustausch durch gemeinsames Werken: Senior René Blöchliger zeigt den Kindern, wie sie am besten beim Basteln vorgehen können. (Bild: ZVG)

«Das Basteln der Holzlampe war super», so der Viertklässler Xheladin. (Bild: vwe)

«Das Basteln der Holzlampe war super», so der Viertklässler Xheladin. (Bild: vwe)

«Ich bin jede Woche beim Werken dabei», erzählte die 9-jährige Joana. (Bild: vwe)

«Ich bin jede Woche beim Werken dabei», erzählte die 9-jährige Joana. (Bild: vwe)

«Wir lassen den Kindern viel Freiraum», zeigte Projektleiterin Manuela Bogo auf. (Bild: vwe)

«Wir lassen den Kindern viel Freiraum», zeigte Projektleiterin Manuela Bogo auf. (Bild: vwe)

Seit 2013 befindet sich im Robi-Spielpavillon des Vögeligartens eine kleine Werkstatt. Anfangs für das Projekt «Werken im Park» benötigt, gehen hier seit knapp eineinhalb Jahren nebst Kindern auch Seniorinnen und Senioren ein und aus. «Mit dem im Frühling 2015 gestarteten Projekt «GenerationenWerken» wollten wir den Generationenaustausch zwischen den unterschiedlichen Besuchern des Vögeligartens fördern», erklärt Selina Landolt, die als soziokulturelle Animatorin beim Robi Olten beschäftigt ist. Den Park teilen sich zwar oftmals Kinder und ältere Personen, die beiden Gruppen bleiben jedoch meist für sich. Mit dem gemeinsamen Werken und Tüfteln an kleinen und unkomplizierten Handwerksarbeiten sollte diese Barriere überwunden werden.

Wenig, dafür motivierte Senioren

Entgegen den Erwartungen beim Projektstart meldeten sich verhältnismässig wenig Seniorinnen und Senioren, um ein Teil des «GenerationenWerkens» zu sein. Dafür engagierten sich die beteiligten Freiwilligen regelmässig und werkten meist alle zwei Wochen mit den Kindern. «Da unsere Werkstatt eher klein ist, konnte pro Mittwoch oder Freitag nur eine Seniorin beziehungs- weise ein Senior mithelfen. Somit waren vier regelmässige Helfer völlig ausreichend für das Gelingen des Projektes», so Landolt. Einer der Freiwilligen war der 70-jährige René Blöchliger. Er sei völlig zufällig durch einen Zeitungsbericht auf das Robi-Projekt gestossen. «Für mich stand fest, dass ich einen Teil meiner Zeit für ein ehrenamtliches Benevol-Engagement investieren möchte. Da ich schon immer gerne tüftelte, bot sich das «GenerationenWerken» an», erklärt der Oltner. Zudem habe ihn die Herausforderung in der Arbeit mit Kindern gereizt. «An den Werknachmittagen durften die Kinder frei von Zwängen und ganz nach ihren eigenen Kriterien betreffend Proportionen oder Farbwahl hantieren», bemerkt Blöchliger und fügt an: «Zum Teil besass ich eine ganz andere Vorstellung, wie eine Arbeit auszusehen hatte, und musste einsehen, dass es auch anders geht. Dass man sprichwörtlich einen Nagel auch einmal krumm sein lassen kann.» Das Projekt habe er als spannende und witzige Erfahrung empfunden. Er würde sich jederzeit wieder dafür zur Verfügung stellen.

«Die Werkstatt ist das Beste»

Doch nicht nur aufseiten der Senioren, sondern auch derjenigen der kleinen Werker fand das Projekt Anklang. Von 30 bis zu 50 Kinder fanden sich jeweils am Mittwoch- sowie Freitagnach- mittag beim Spiel-Pavillon im Vögeligarten ein. «Die Werkstatt ist das Beste hier. Wir konnten sogar eine Spongebob-Figur basteln», erzählt Fünftklässler Halid begeistert. Gemeinsam mit seinem Kollegen Xheladin sei er fast jede Woche hier. «Nebst dem Werken finde ich das Zvieri und Sirup trinken toll», gibt der Viertklässler Xheladin ehrlich zu. Doch nicht nur von Knaben wurde das Robi-Angebot rege genutzt. Auch die 9-jährige Joana ist eine treue Teilnehmerin. Ihr habe vor allem das «Lichtli basteln» gefallen. Und wie haben die Kinder die Zusammenarbeit mit den Seniorinnen und Senioren empfunden? «Gut, sie konnten uns immer helfen», kriege ich als knappe, aber durchaus nachvollziehbare Antwort.

Projektabschluss nach zwei Jahren

Von Beginn weg sei das Projekt«GenerationenWerken» auf zwei Jahre angesetzt worden und wurde deshalb am vergangenen Samstag mit einem kleinen Fest feierlich beendet. Diese zeitliche Festsetzung habe vor allem mit den zur Verfügung gestellten Projektgeldern zu tun. «Durch einen offiziellen Projektabschluss nach zwei Jahren kann ein Fazit gezogen und den Geldgebern wie der Paul Scherrer Stiftung, dem Amt für Stadtentwicklung Olten oder dem Bundesamt für Sozial- versicherung etc. präsentiert werden», so Selina Landolt. Zudem sei für das «Generationen- Werken» auch jeweils ein Projektleiter befristet beschäftigt worden. 2015 habe diese Aufgabe Christoph Wüthrich, jetziger Cultibo-Leiter, und im Sommer 2016 Manuela Bogo übernommen.

Auch 2017 wird gemeinsam gewerkt

Das Fazit der zwei Saisons ist laut Selina Landolt eindeutig. Das «GenerationenWerken» sei sowohl für die Mitarbeiter des Robi Olten als auch die älteren und jüngeren Teilnehmer ein voller Erfolg gewesen. «Der gewünschte Austausch hat zwar nur zwischen den freiwilligen Seniorinnen beziehungsweise Senioren und den bastelnden Kindern stattgefunden und nicht zwischen allen Parkbesuchern, aber trotzdem konnte damit ein wichtiges Zeichen für ein Zusammentreffen der Generationen gesetzt werden», so Landolt. Da das Bedürfnis nach dem Projekt sowohl bei den Seniorinnen und Senioren als auch bei den Kindern nach wie vor vorhanden sei, habe sich das Robi Olten-Team entschieden das «GenerationenWerken» im Sommer 2017 weiterhin anzubieten. Finanziert werde es in der nächsten Saison jedoch nicht mehr von externen Geldgebern, sondern mit Erspartem des Vereines Robi Olten. Dadurch sei die Struktur noch freier. «Auch ein zukünftiger Austausch mit der heutigen Elterngeneration wäre denkbar. Sprich dass nicht nur Senioren, sondern auch Freiwillige einer jüngeren Altersgruppe mithelfen könnten», sinniert Selina Landolt vom Robi Olten und zeigt damit: Der gewünschte Generationenaustausch ist noch lange nicht abgeschlossen.

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