«Bifang hat grosses Potenzial»
Umbau Hochhaus A55 Die Umbau- und Sanierungsarbeiten des Oltner Hochhauses an der Aarauerstrasse 55 im Bifang-Quartier sind seit April in vollem Gange. Für 17 Millionen Franken werden im Gebäudekomplex 43 Mietwohnungen entstehen, die auch für WG’s oder Studenten attraktiv und erschwinglich sein sollen.
Es tut sich etwas im Bifangquartier. Diesen Frühling haben die Sanierungs- und Umbauarbeiten an der Aarauerstrasse 55, bis dato als UBS-Gebäude bekannt, gestartet. Diese haben nicht nur eine komplette Schadstoffsanierung, sondern auch eine Umnutzung des Gebäudes zum Ziel.
Wohnungen bis zum zehnten Stock
Erd- und Terrassengeschosse sollen zwar weiterhin für gewerbliche Zwecke zur Verfügung stehen, doch vom zweiten bis zum neunten Stock werden insgesamt 43 Wohnungen entstehen. «Ich wurde vom früheren Inhaber, der UBS-Pensionskasse, angefragt, ob ich Interesse am Gebäudekomplex an der Aarauerstrasse 55 hätte», erklärt Raoul Bachmann, Vertreter des luzernischen Bauherrn LC Lucerne Capital AG, und fügt an: «Olten verfügt nicht nur über eine sehr schöne Altstadt, die mich an meinen Heimatort Schaffhausen erinnert, sondern ist auch aufgrund seiner Lage als Verkehrsknotenpunkt sehr attraktiv.» Beim schlussendlichen Kauf des Gebäudes im Jahr 2012 wurde Bachmann von der Pensionskasse informiert, dass mit dem Komplex dringend etwas gemacht werden muss.
Abbrucharbeiten und Testsanierung
In den ersten drei Monaten der Renovation wurden vor allem Abbrucharbeiten und Test- sanierungen vorgenommen, um allfällige Altlasten zu entdecken und auszumerzen. «Nun sieht es so aus, als könnte nach der Sommerpause mit den Hauptarbeiten begonnen werden», so Bachmann. Der preisliche Umfang des Umnutzungsprojekts hat sich von den anfänglichen 12 auf zirka 17 Millionen Franken erhöht. «Erstens waren die 12 Millionen nur eine Grobschätzung und zweitens haben wir den geplanten räumlichen Ausbau noch optimiert», erklärt Bachmann die Erhöhung. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten werden von der Bauunternehmung Anliker AG mit Hauptsitz in Emmenbrücke (LU) durchgeführt. Die architektonische Planung übernimmt die Firma Skyline aus Zürich.
Wohngemeinschaften willkommen
In den 43 entstehenden Wohnungen soll ein Leben in einer modernen, urbanen Umgebung ermöglicht werden und dies zu erschwinglichen Mietpreisen. «Die Raumaufteilung sieht 2.5- bis 3.5-Zimmerwohnungen vor, die problemlos zu beispielsweise einer Wohnung für sechs Personen zusammengelegt werden können», erklärt Bachmann die Vision und fügt an: «Dadurch ist die Lokalität auch sehr interessant für Wohngemeinschaften oder grössere Patchworkfamilien.» Dabei denkt Raoul Bachmann auch an die zahlreichen Studenten der FHNW, die jeden Tag in die Stadt pendeln und sich so für ein Wohnen in der Dreitannenstadt entscheiden könnten. Des Weiteren sind 4.5-Zimmer- und grössere Wohnungen mit Terrassen in den obersten Stöcken geplant.
Gewerbliche Nutzung noch unklar
Seit Frühling 2017 haben alle bisherigen Gewerbeanbieter den Gebäudekomplex an der Aarauerstrasse 55 verlassen. Einzig der Asia Take Away Wokami kann vorläufig seinen Betrieb fortführen, da er mit seiner etwas abgetrennten Lage bis jetzt nicht direkt von den Bauarbeiten tangiert wurde. Wie die gewerbliche Nutzung des Erd- und Terrassengeschosses nach den Umnutzungsarbeiten aussehen wird, ist noch unklar. Spruchreif ist bisher einzig, dass sicherlich das Wokami, der UBS-Bankomat und wahrscheinlich das bekannte Oltner Café Rodeo wieder im Gebäudekomplex einziehen werden. «Mit weiteren Interessenten sind wir noch in Verhand- lungen», sagt Bachmann. Die räumliche Gestaltung könne je nach Gewerbenutzung noch flexibel angepasst werden. Genauso wie die Anzahl der Parkplätze, welche bis jetzt mit zirka 50 Plätzen im Untergeschoss eingeplant ist. Die Terrasse wäre laut dem Bauherrn auch ideal für Therapie- oder Yogaräume geeignet.
Aufwertung des Bifangs
Generell strebe die LC Lucerne Capital AG mit ihrer Investition eine Aufwertung des Bifang-Quartiers an. «Direkt hinter dem Bahnhof gelegen, neben dem Sälipark und mitten im Bildungs- zentrum der Stadt sehe ich grosses Potenzial in diesem Quartier und bin zuversichtlich, dass es sich in den nächsten 10 bis 15 Jahren positiv weiterentwickeln wird.» Auch die Bevölkerung engagiere sich aktiv für ihr Quartier, wie Bachmann bereits bemerkt hat. Mit der Stadt pflege er seit Beginn eine sehr gute Zusammenarbeit. «Natürlich wird nicht immer alles gutgeheissen, aber Olten ist offen», schliesst der Bauherr.
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