Gut besuchtes «Silvester im Sommer»

1. August-Feier Olten Die Feier zum Nationalfeiertag, erstmals wieder auf dem Klosterplatz, kann durchaus als gelungen bezeichnet werden.

Die diesjährige 1. August-Feier auf dem Klosterplatz zog zahlreiches Publikum an. (Bild: mim)

Die diesjährige 1. August-Feier auf dem Klosterplatz zog zahlreiches Publikum an. (Bild: mim)

«Für die Politik ist der Nationalfeiertag das Silvester im Sommer», so der Stadtpräsident Dr. Martin Wey. (Bild: mim)

«Für die Politik ist der Nationalfeiertag das Silvester im Sommer», so der Stadtpräsident Dr. Martin Wey. (Bild: mim)

Gewerbe Olten Co-Präsidentin Daniela Gaiotto hob in ihrer Rede ihre Liebe zur Stadt, deren Vorzüge und das Engagement der Einwohner hervor. (Bild: mim)

Gewerbe Olten Co-Präsidentin Daniela Gaiotto hob in ihrer Rede ihre Liebe zur Stadt, deren Vorzüge und das Engagement der Einwohner hervor. (Bild: mim)

Anlässlich der 1. August-Feier konnte Stadtpräsident Dr. Martin Wey zahlreiche Besucher auf dem Klosterplatz begrüssen. Speziell hiess er seine Stadtratskollegen Thomas Marbet, Marion Rauber und Benvenuto Savoldelli, den Bürgerpräsidenten Felix Frey, den ehemaligen Regierungsrat Ruedi Bachmann sowie die Gastrednerin Daniela Gaiotto, Co-Präsidentin Gewerbe Olten, willkommen. Nach Feiern auf der Kirchgasse und in der Schützi wurde der Nationalfeiertag erstmals wieder auf dem Klosterplatz begangen. «Olten hat nach verschiedenen Festplätzen zum Altbewährten zurückgefunden. Auch das Feuerwerk wird wieder an der Aare, respektive vom Ländiweg, gezündet, optimal damit alle sitzen bleiben können», so Stadtpräsident Martin Wey in Anspielung auf die letzten Jahre, in welchen das Feuerwerk vom Veranstaltungsort nicht zu sehen war. «Für die Politik ist der Nationalfeiertag das Silvester im Sommer», fügte der Stadtpräsident an. «Es werden Vorsätze gefasst und Ziele formuliert für ein aktives Politisieren in der neuen Legislatur», schloss Wey und begrüsste Daniela Gaiotto als Gastrednerin auf der Bühne.

Eine Liebeserklärung an Olten

«Der Turm auf dem Ildefonsplatz bildet für die Stadt Olten das Zentrum. Olten liegt in der Mitte der Schweiz. Die Schweiz ist das Herz Europas und Europa die Wiege der Welt. Und die Erde ist ja schliesslich das Zentrum des Universums», begann Gaiotto ihre Rede. Dies sei eine sehr subjektive und streitbare Ansicht, doch für einige bilde diese kleine Stadt den Mittelpunkt ihres Schaffens oder Lebens, fügte Gaiotto an und verwies auf die zumindest verkehrtechnische Zentrumsfunktion von Olten in der Schweiz. Gaiotto legte im Weiteren ein Augenmerk auf die Helden, nicht die Nationalhelden, sondern die Helden des Alltages, die jeden Morgen aufstünden und fleissig ihren Aufgaben nachgingen. «Was wäre unsere Stadt ohne Chöbu und seinen Wirt? Was wäre die Winkelunterführung ohne unseren Strassensänger? Was wäre Olten ohne Massimo und all die anderen Architekten? Und wo wären wir ohne unsere zahlreichen Coiffeur, Optiker- und Kebabgeschäfte?», fragte Gaiotto. Olten habe Sportler, Schriftsteller, Maler, Musiker, Fotografen und andere Künstler in die Welt geschickt, welche mit ihrem Schaffen zum Teil nicht nur weltweite Beachtung gefunden, sondern vor allem auch Freude bereitet hätten. «Sie alle prägen unsere Stadt und machen sie zu etwas Besonderem. Damit leisten wir alle einen Beitrag an die Persönlichkeit der Schweiz. Und selbst wenn wir nicht das Zentrum der Schweiz und schon gar nicht das der Welt sind - wir wissen um unseren Wert», fuhr Gaiotto kämpferisch fort. Einige würden behaupten, dass Olten nicht viel zu bieten habe. In der Folge wies die Gewerbe Olten Co-Präsidentin auf die Vorzüge der Stadt, wie die Aare, das Säli Schlössli oder die kleine «Bahnhofstrasse» hin. «Man muss sie nur erkennen, die Feinheiten unserer Stadt», betonte Gaiotto und fügte an, dass nicht nur in Amerika vieles möglich sei, sondern auch in Olten: «Wir hatten bis vor kurzem einen Kater mit Königsstatus und eigener Facebook-Seite, der mich anlässlich meiner Hochzeit aufs Standesamt begleitet hat, eine Weltmeisterschaft im Bürostuhlrennen, die sogar in Peru in den Nachrichten Beachtung fand und haben einige Weltmeister hervorgebracht. Wir müssen uns vor unseren grossen Schwester-Städten nicht verstecken», betonte Gaiotto. Die Co-Präsidentin Gewerbe Olten schloss ihre Rede mit den Worten: «Olten nahm mich herzlich auf. Und ich wünsche mir, dass es all denen, die neu hier sind, genauso gehen wird.»

Kein Nebelmeer für Olten

Im Anschluss lud Stadtpräsident Martin Wey die Anwesenden dazu ein in Begleitung der Band Rutishuser & Co. die Nationalhymne zu singen. «Die dritte Strophe mit dem Nebelmeer lassen wir aber weg», meinte Wey und fügte an: «Olten hat das schon lange nicht mehr.» Im Anschluss wurden die Anwesenden mit fetzigem Blues stilvoll von Rutishuser & Co. unterhalten. Für das Kulinarische zeigte sich indes ein Team rund um Roger Lang vom «Chöbu» und Sven Engler vom Café Ring mit Pouletschenkel, Cervelats, Bratwurst und Cremeschnitte verantwortlich. Die Besucher schienen die Rückkehr zum Altbewährten zu begrüssen, was sich am grossen Besucheraufmarsch zeigte, der aber sicherlich auch auf die allseits beliebte Band zurückzuführen war. Bereits nach 21 Uhr positionierten sich die ersten Feuerwerksliebhaber auf der Bahnhofbrücke und beim Amthausquai. Mit etwas Verspätung wurde dieses nach halb elf gezündet, während zahlreiche Personen bewaffnet mit ihren Handys gebannt zu dem durch zahlreiches Feuerwerk erhellten Nachthimmel blickten.

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