«Lebensfreude» auf dem Oltner Ildefonsplatz

Der «Internationale Tag der Kinderrechte» wurde am 20. November 1959 von den Vereinten Nationen aus der Taufe gehoben und wird seither gefeiert. Im Jahr 1996 hat sich das Robi Olten-Team erstmals mit einer Aktion daran beteiligt. Seit rund acht Jahren wird das Kinderrechts-Fest in Olten nun gemeinsam mit kindernahen Organisationen durchgeführt. So auch in diesem Herbst.

Lebensfreude statt Gewalt

Offiziell wurde der «Internationale Tag der Kinderrechte» bereits am vergangenen Montag,
20. November gefeiert. In Olten findet das Kinderrechts-Fest jeweils am Sonntag statt. Nicht nur vom Tag, auch vom diesjährigen Thema wird abgewichen. «Das in diesem Jahr von UNICEF definierte Thema «Gewalt und Missbrauch» ist leider auch ein realer Problembereich in der Schweiz. Es wäre jedoch schwierig gewesen, es anhand eines Festes zu thematisieren», erklärt Stefan Schilli, Spielplatzleiter beim Robi Olten. Deshalb habe sich das Organisationskomitee für das gegenteilige Thema, die Lebensfreude, entschieden. «Diese ist wichtig für die gesunde Entwicklung eines Kindes», betont Schilli. Doch auch am Sonntag, 26. November wird von vereinzelten Organisationen das internationale Thema «Gewalt und Missbrauch» aufgegriffen. «Am Stand des Kinderheims «Huus am Schärme» können Kinder traurige Gedanken oder Erlebnisse auf einem Zettel notieren. Mit der eigens gebastelten Maske tanzen sie anschliessend um eine Feuertonne und verbrennen schliesslich ihre Zettel symbolträchtig im Feuer», zeigt Schilli auf. Zudem wird die Stiftung Arkadis, die sich unter die Besucher mischt, neben kleinen Mitbringseln auf denen jeweils ein Kinderrecht aufgedruckt ist, auch Flyer mit dem Liedtext des Songs «Kinder» der Sängerin Bettina Wegner aus dem Jahr 1978 verteilen. «Obwohl es sich um ein altes Lied handelt, ist das behandelte Misshandlungs-Thema leider nach wie vor aktuell», bedauert der Spielplatzleiter des Robi Olten.

Basteln und viel lachen

Am Sonntag soll, wie bereits in den Jahren zuvor, die Röllelibahn des Robi Olten auf der Hauptgasse die Passanten auf den Ildefonsplatz lotsen. Fun-Spiele hat ausserdem die Ludo-thek im Angebot. Bei der Spielgruppe Zwärgehüsli können sich die Kleinen einerseits Schminken lassen und andererseits auf einem grossen Banner notieren, was ihnen in Olten Freude bereitet und was sie traurig macht. «Dieser Banner wird, vielleicht mit der einen oder anderen Anregung, am Ende des Kinderrecht-Festes an den Stadtrat übergeben», so Schilli. Beim Kinderhort Neumatt haben die Kleinen die Möglichkeit, einen Freundschaftsanhänger zu basteln. «Wir versuchten für das diesjährige Kinderrechts-Fest, das Angebot für kleine Kinder zu erweitern», so Schilli. Der Stand der Jugendbibliothek Olten wird wiederum für einige Lacher sorgen, da sich das Team auf Witze erzählen spezialisiert hat. Ebenso humorvoll geht es am Stand des Roten Kreuzes Kanton Solothurn zu und her. Die Kinder können sich verkleiden und anschliessend im Spiegel betrachten. Ein Clown setzt sein ganzes Können ein, um schliesslich das Spiegelbild zum Lachen zu bringen. Musikalisch umrahmt wird der Anlass auch in diesem Jahr durch «Die Blaskommoden» von Conni Stüssi.

Kinderrechts-Fahne geht an Kanton

Neben den zahlreichen Aktivitäten findet auch ein über die Jahre entstandenes Projekt des Verbandes für offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kanton Solothurn (Voakj) am diesjährigen Oltner Kinderrechts-Fest sein Ende. Während fünf Jahren trugen Primarschulen und Quartierspielplätze zur Entstehung der Kinderrechts-Fahne bei, indem sie einzelne Fahnen gestalteten. Voakj nähte schliesslich die verschiedenen Stücke zu einer riesigen Fahne zusammen, die jeweils am Kinderrechts-Fest rund um den Ildefonsturm aufgehängt wird. Alleine in diesem Jahr sind rund 450 Stücke eingegangen. Insgesamt besteht die Fahne aus ungefähr
1’500 Teilen. Am diesjährigen Kinderrechts-Fest wird Voakj einen Teil der Fahne an Remo Meister, Fachexperte der Anlaufstelle für Kinder- und Jugendfragen des kantonalen Amtes für soziale Sicherheit übergeben. «Dies als Erinnerung, dass auch von politischer Seite das Vertreten von Kinderrechten wichtig ist», so Schilli. Restliche Teile der Fahne werden Mitwirkenden wie Schulklassen oder Institutionen überreicht.

Ballone fliegen lassen

Selbstverständlich wird aber am Kinderrechts-Fest auch für das leibliche Wohl gesorgt. Bei den Ministranten sind Schlangenbrot und Punsch erhältlich, während es an der Buvette des Robi Olten Café und Tee sowie Kürbis-Suppe zum Aufwärmen gibt. Letztere kann von den Kindern mit Mandelsplittern, Rahm und Brotcroûtons bestückt und so zu einem Emoji geformt werden. Die Einnahmen kommen der Theodora Stiftung zugute. Ausklingen wird das Kinderrechts-Fest um
16 Uhr mit dem Song von Bettina Wegner und hoffentlich zahlreichen fliegenden Luftballons, für welche die Kinder im Vorfeld am Voakj-Stand ihre Wünsche auf einer Karte notieren können.

Kinderrechts-Fest
Sonntag, 26. November, 14 bis 16 Uhr
Ildefonsplatz Olten
(bei Regen auf der Alten Holzbrücke)

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