Glasfasernetzausbau im Gange

Glasfasernetz-Ausbau Am Montag, 29. November stellte die Swisscom im Beisein von Stadtrat Thomas Marbet ihre Ausbaupläne des Glasfasernetzes in Olten vor.

Austin Parham (Regionenleiter Netzbau der Swisscom), Sven Schuler (Mitarbeiter der Firma Cablex), Ralf Gugelmann (Projektleiter der Swisscom) und Thomas Marbet (Vize-Stadtpräsident der Stadt Olten und Baudirektor) vor einem Schacht an der Tannwaldst
Austin Parham (Regionenleiter Netzbau der Swisscom), Sven Schuler (Mitarbeiter der Firma Cablex), Ralf Gugelmann (Projektleiter der Swisscom) und Thomas Marbet (Vize-Stadtpräsident der Stadt Olten und Baudirektor) vor einem Schacht an der Tannwaldstrasse. (Bild: mim)

TV in Ultra-HD Qualität schauen, Fotos und Videos in die Cloud im Netz hochladen oder zu Hause arbeiten gehört für viele Personen zum Alltag. «Ein gutes Glasfasernetz, respektive eine gute Verbindung, ist wichtig für den Service public und gehört in der heutigen Gesellschaft einfach dazu», war auch Vize-Stadtpräsident Thomas Marbet überzeugt. Begleitet vom stellvertretenden Leiter Baudirektion Urs Kissling nahm Marbet am Montag, 27. November an der Informations- veranstaltung zu den Ausbauplänen des Glasfasernetzes der Swisscom teil.

Schwerpunkt anders gelegt

Die Stadt habe einst ihren Versorgungs-Schwerpunkt auf die Bereiche Wasser, Elektrizität und Gas gelegt, blickte der Baudirektor zurück. Der Ausbau des Glasfasernetzes sei heute jedoch notwendig, da auch er zu Hause mehrerer Geräte benutze und deshalb einen höheren Band- breitenbedarf habe, zeigte Marbet auf. Nachträgliche Investitionen in einen Ausbau könne die Stadt jedoch finanziell nicht tragen. «Deshalb sind wir froh, mit der Swisscom einen Partner mit den entsprechenden Möglichkeiten und dem Know-how zu haben, der den Ausbau bis ins Quartier vornimmt», so der Stadtrat.

Hoher Bandbreitenbedarf

Tendenziell sei ein starkes Wachstum auf dem Markt auszumachen, zeigte Austin Parham, Regionenleiter Netzbau bei der Swisscom, anhand einer Grafik auf. Von 2015 bis 2016 konnte ein Bandbreitenbedarfsanstieg von 30% ausgemacht werden. «Wir möchten bis Ende 2021 in jeder Schweizer Gemeinde die Glasfasertechnologie ausbauen», so Parham weiter. Schweizweit würden damit neun von zehn Wohnungen und Geschäfte über eine Bandbreite zwischen 80 und 1000 Mbit/s verfügen. «Mit Kupferkabeln gehen mit jedem Meter Bandbreite verloren, weshalb wir versuchen, die Kupferelemente je nach gewählter Technologie zu reduzieren und durch Glasfaser zu ergänzen oder auszutauschen», erklärte Parham. Für den Ausbau investiert die Swisscom schweizweit 1,75 Milliarden Franken.

Wieso nicht gleich FTTH?

Für Olten habe man sich für die Technologien «Fibre to the Street» (FTTS) (Glasfaser bis auf
200 Meter zu den Liegenschaften mit bis zu 500 Mbit/s) und «Fibre to the Building» (FTTB) (Glasfaser bis in den Keller und bis zu 500 Mbit/s) entschieden, erklärte Parham. Der am Informationsanlass anwesende Gemeinderat Tobias Oetiker stellte die Frage in den Raum, wieso man nicht gleich in die leistungsstärkere Kategorie von «Fibre to the Home (FTTH) (Glasfaser bis in die Wohnung und bis zu 1000 Mbit/s) gewählt habe. Die Umstellung auf FTTH sei sehr aufwändig, da alle Kupfer- elemente durch Glasfaser ersetzt werden müssten, was sehr lange dauern würde, so die Antwort vonseiten der Swisscom. «Wir möchten lieber flächendeckend ein besseres Netz anbieten können», erklärte Parham weiter und fügte an, dass die Technologie dafür ausgelegt sei, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch auf FTTH ausgebaut werden könne.

Ausbau in Olten hat begonnen

Der Glasfasernetzausbau in Olten hat bereits in diesem Jahr auf der rechten Aareseite begonnen und sollte bis Mitte 2018 abgeschlossen sein. Die zweite Etappe umfasse die Altstadt in Olten und dauere bis Ende nächstes Jahr, zeigte Ralf Gugelmann, Projektleiter bei Swisscom, auf. Als Baupartner steht die Swisscom-Tochterfirma Cablex im Einsatz, die auch die Koordination mit der Stadt Olten übernimmt. Für einige Ausbauarbeiten wird der Bau von zusätzlichen Schächten nötig, da pro Stadtseite je 200 Umwandler verbaut werden müssen. «Für die Schächte müssen Baugesuche eingereicht werden», bestätigte Urs Kissling vom Tiefbauamt und Ralf Gugelmann fügte an: «Es liegt auch in unserem Interesse, dass wir so viele bestehende Schächte wie möglich nutzen können. Doch leider kommt es vor, dass manche Rohranlagen verschlammt sind.» Gemeinderat Tobias Oetiker fragte, ob der Stadtrat auch allfällige Konkurrenzangebote geprüft habe. Bereits im März dieses Jahres wurden bei Bekanntgabe der Ausbaupläne des Glasfaser- netzes der Swisscom kritische Stimmen laut, die der Stadt vorwarfen, dass sie die Chance für freien Wettbewerb und Anbieterwahl verpasst habe. Thomas Marbet verneinte die Frage: «Wir können diesen nötigen Ausbau für die Stadt Olten nicht selber stemmen und sind deshalb froh, dass die Swisscom mit diesem Angebot an uns herangetreten ist.» mim

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