Erfolgreicher Start für die Umweltfreunde

Umweltfreunde Seit rund einem Monat sammeln die «Umweltfreunde», ein Angebot der Suchthilfe Ost, recycelbare Wertstoffe in entsprechenden Abfallsäcken vor den Oltner Haustüren ein.

Reno Sami, Co-Geschäftsleiter, und Christoph Hess, Abteilungsleiter der Suchthilfe Ost sind zufrieden mit dem Start der «Umweltfreunde». (Bild: mim)

Reno Sami, Co-Geschäftsleiter, und Christoph Hess, Abteilungsleiter der Suchthilfe Ost sind zufrieden mit dem Start der «Umweltfreunde». (Bild: mim)

Ein mal wöchentlich werden die «Umweltsäcke» abgeholt und in der Suchthilfe Ost sortiert. (Bild: mim)

Ein mal wöchentlich werden die «Umweltsäcke» abgeholt und in der Suchthilfe Ost sortiert. (Bild: mim)

Die E-Bike-Fahrerin ist soeben mit einem gut gefüllten Anhänger voller grüner «Umweltsäcke» zurückgekehrt. Christoph Hess, Abteilungsleiter Unterstütztes Arbeiten bei der Suchthilfe Ost in Olten, öffnet in der Werkstatt den ersten Sack. Einige Glasflaschen, ein Elektrogerät, Karton, Plastik und eine Menge leerer Kaffeekapseln kommen zum Vorschein. Zwölf Standorte in Olten hat die Fahrerin mit ihrem E-Bike an diesem Morgen angefahren und sie muss nach dem Abladen gleich nochmals los. Nach einer dreimonatigen Testphase sind die «Umweltfreunde» erfolgreich gestartet.

Win-win-Situation

«Die Idee ist bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Beni Brennwald vom «Grundlagenwerk» entstanden. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen, spannenden Arbeiten für unsere Klienten», erklärt Reno Sami, Co-Geschäftsleiter der Suchthilfe Ost. Die Idee hinter den «Umweltfreunden» ist denkbar einfach: Kunden beziehen bei der Suchthilfe Ost einen oder mehrere grüne «Umwelt-Säcke». In diesen können recycelbare Wertstoffe, wie beispielsweise
Pet-Flaschen, Karton, Batterien, Alu und Tintenpatronen unsortiert entsorgt werden. Der Abfallsack wird von der Suchthilfe Ost wöchentlich vor der Haustüre abgeholt. Klienten übernehmen schliesslich das Sortieren und Entsorgen der Wertstoffe und führen diese den Verkaufsstellen oder Entsorgungsstandorten zu. Finanziell wertvolle Materialien wie Papier oder Karton werden in den Werkhof Olten gebracht. «Dabei war es für uns nie ein Thema, jemandem einen Bereich wegzunehmen. Wir leben von der Dienstleistung. Für unsere Abonnenten bedeutet dies eine Zeitersparnis und für unsere Klienten eine sinnvolle Beschäftigung», betont Hess.

Erfolgreiche dreimonatige Testphase

Beni Brennwald vom «Grundlagenwerk», eine Konzeptschmiede, die praxistaugliche Betriebs- konzepte für Sozialunternehmen entwirft, hat die Abläufe für die «Umweltfreunde» ausgearbeitet, das Logo entworfen und die Software programmiert. «Während der kostenlosen Testphase von November bis Januar konnten wir 60 Kunden gewinnen, die ihre Wertstoffe in unseren Abfall- säcken gesammelt haben und diese von uns abholen liessen», erzählt Hess. Mittels einem Fragebogen wurde nach deren Ablauf eruiert, was verbessert werden sollte und ob genug Interessierte vorhanden sind, um die «Umweltfreunde» als bestehendes Angebot einzuführen.
«40 Personen haben zugesagt und nun nach einem Monat sind die Abonnemente auf 60 Haushalte hochgeklettert», so der Abteilungsleiter erfreut. Nun werden die Säcke wöchentlich und nicht mehr wie während der Testphase ein bis zwei Mal pro Monat abgeholt. «Jeweils am Morgen lesen wir die Daten ein und erhalten auf Google Maps die fertige Route mit Adressen angezeigt», erklärt Hess die Software auf dem Smartphone. Mit jedem abgeholten «Umweltsack» erhält jeder Abonnent einen neuen in den Briefkasten gelegt. Firmen, die mehr Abfall verursachen, können auch eine ganze Rolle beziehen.» Monatlich kostet das Abo 16 und jährlich 180 Franken.

Belohnungssystem

Eigentlich wollten die Verantwortlichen die «Umweltfreunde» bereits im April als fixes Angebot einführen, mussten aber vorher noch einige Bereiche neu organisieren. «Wir haben nun eine Fahrerin eingestellt, welche die Route mit dem E-Bike abfährt und die Abfallsäcke einsammelt. Ursprünglich wollten wir die Arbeit unseren Klienten überlassen, mussten jedoch feststellen, dass diese Variante bei Menschen mit einer Suchtmittelproblematik unzuverlässig ist», erklärt Hess und fügt an: «Nun entspricht die Arbeit des Fahrers einer Art Belohnung. Wenn also ein Klient fahren möchte, muss er nüchtern sein.» Grundsätzlich sei das Projekt bei den «Mitarbeitern» gut ange- kommen. «Sie finden es sinnvoll. Zudem staunen wir manchmal, was alles weggeworfen wird. Gegenstände, die noch brauchbar sind, versuchen wir zu reparieren», erklärt der Abteilungsleiter.

Erweiterung denkbar

Gibt es auch recycelbare Wertstoffe, welche die Umweltfreunde nicht sammeln? «Wir sind ziemlich kulant und versuchen, unser Angebot ständig zu erweitern», erzählt Hess. «Beispiels- weise können wir momentan Styropor oder Blasenplastik nicht sinnvoll entsorgen, sind aber daran, Lösungen zu finden.» Die «Umweltfreunde» auch im Thierstein anzubieten, sei lange Zeit ein Thema gewesen. Leider habe es jedoch mit dem Standort, an welchem die Abfallsortierung stattfinden kann, nicht geklappt, erklärt Co-Geschäftsleiter Reno Sami und Christoph Hess fügt an: «Wir könnten uns aber durchaus vorstellen, dass wir in Zukunft das Angebot auch auf an Olten angrenzende Gemeinden wie zum Beispiel Trimbach erweitern.»

Kontakt:

Suchthilfe Ost GmbH
Aarburgerstrasse 63
4600 Olten
T 062 293 08 08
E olten@umweltfreunde.ch

<link http: www.umweltfreunde.ch>www.umweltfreunde.ch

 

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