«Es chunnt guet!»

Friedenskirche Olten Der Oratorienchor Olten probt in diesen Tagen mit Hingabe für sein nächstes Sommernachts-Konzert, welches am Sonntagabend des 18. Juni in der Friedenskirche stattfindet und kirchliche Meisterwerke der Haydn-Brüder zur Aufführung bringt.

Der Oratorienchor Olten lädt am 18. Juni zum Sommernachtskonzert. (Bild: ZVG)
Der Oratorienchor Olten lädt am 18. Juni zum Sommernachtskonzert. (Bild: ZVG)

Gemeinsam mit den Freunden der Cantica Nova aus Worb und des Huttwiler Kammerorchesters kann der Oratorienchor auf eine lange Reihe erfolgreicher und stimmungsvoller Sommerkonzerte zurückblicken, Highlights waren unter anderem Mendelssohns «Elias», Händels «Messias» – und natürlich das unsterbliche Mozart-Requiem vom letzten Jahr. Nach den Aufführungen in der akustisch hervorragenden Oltner Friedenskirche folgt dann jeweils ein Gratis-Apéro auf dem Platz vor der Kirche, wo sich bei einem feinen Apéro trefflich über das Gehörte diskutieren lässt. Es versteht sich von selbst, dass hier das Publikum gerne die Gelegenheit ergreift, mit dem Sängerinnen und Sängern aus Olten und Worb, den vier Solisten und natürlich auch mit dem seit 15 Jahren den Taktstock schwingenden Vollblutmusiker Christoph Moser in Kontakt zu treten und über das musikalisch Gemeinsame (oder Unterschiedliche) der Brüder Joseph und Michael Haydn zu philosophieren. Uebrigens: Christoph Moser amtet auch als langjähriger Querflöten-Lehrer an der Städtischen Musikschule Olten. Ein Augen- und Ohrenschein anlässlich der Proben zeigt, dass die Sängerinnen und Sänger der beiden Chöre und die Huttwiler Musiker mit viel Herzblut dabei sind. Dirigent Moser hat seine Leute jederzeit im Griff, lobt gern und häufig seine Schützlinge – kann aber auch mit launigen Worten auf kleine Schwachstellen hinweisen. Nie darf aber am Schluss der Kritik sein in breitem Berndeutsch vorgetragener Spruch «Es chunnt guet!» fehlen.

Von Joseph zu Michael Haydn

Joseph Haydn (1732-1809), den grossen österreichischen Komponisten, kennt wohl jeder Klassik-Freund, dank seiner grossen Oratorien wie «Die Jahreszeiten» oder «Die Schöpfung». Viele seiner 107 Symphonien werden heute noch gerne aufgeführt, was man von seinen 24 Opern aber nicht so ohne weiteres behaupten kann. Aber kennt man auch die Werke seines kleinen Bruders Michael? Wie Mozart wirkte Johann Michael Haydn (1737-1806) jahrzehntelang als «Hofmusicus und Konzertmeister» in Salzburg am Fürstbischöflichen Hof. Zu Lebzeiten wurden seine Werke – Michael schrieb fast dreimal so viele Messen und kirchliche Werke als sein um fünf Jahre älterer Bruder - nicht verlegt; sie existierten praktisch nur als handgeschriebene Kopien, welche von Kloster zu Kloster weitergegeben wurden. Das Publikum wird sich am Sonntag, 18. Juni eine eigene Meinung bilden können, wenn Michael Haydns «Te Deum» erklingt. Geschrieben hat er diesen Lobgesang Gottes um 1764, bezeichnenderweise wurde das Werk lange Zeit seinem Bruder Joseph zugeschrieben. Zwischen den beiden grossen Chorwerken erklingt das Divertimento in B-Dur (KV 137) von Wolfgang Amadé Mozart, welches er als knapp 16-Jähriger
zu Beginn des Jahre 1772 in Salzburg komponierte. Es trägt daher auch den Übernamen
«2. Salzburger Symphonie», es kann nämlich sowohl als Streichquartett wie auch als Werk für ein Streichorchester, wie hier vom Huttwiler Kammerorchester, aufgeführt werden. Obwohl der Vorverkauf gut läuft, sind nach wie vor Plätze zu haben in der Kirche. Aber damit es wirklich in jeder Hinsicht «gut kommt», müsste auch noch Petrus mitmachen, um dem Apéro auf dem Kirchplatz einen angenehmen, sonnigen Rahmen zu geben. ZVG

Friedenskirche Olten
Sonntag, 18. Juni, 18 Uhr

<link http: www.oratorienchorolten.ch>www.oratorienchorolten.ch

 

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