Graziella Rossi zeigt «Sabina Spielrein»

Sigmund Freud, Carl Gustav Jung und Melanie Klein haben sich auf sie berufen, übernahmen ihre Ideen, die Nazis nahmen ihr das Leben. Die russisch-jüdische Psychiaterin Sabina Spielrein (1885-1942) erlebte die grossen politischen Tragödien Europas am eigenen Leib. In ihrem wechselhaften, ja dramatischen Leben, das sie von Rostow am Don über Zürich, Wien, Berlin, Moskau wieder nach Rostow führte, wurde sie das Opfer schicksalhafter Strömungen der Zeit.

Graziella Rossi zurück im Theaterstudio

Nach vielen erfolgreichen Gastspielen - unter anderem 2008 auch im Theaterstudio Olten - ist Graziella Rossi mit ihrem Stück über das berührende Lebensmosaik einer faszinierenden Frau zurück in Olten. Im Monolog der Autorin Liv Hege Nylund spielt die grosse Charakterdarstellerin Graziella Rossi die zwanzigjährige jüdische Frau. Sie spielt Sabina Spielrein mit atemberaubender Präsenz und Wandlungsfähigkeit. In der von Klaus Henner Russius inszenierten Fassung springt Rossi zwischen den Rollen und zwischen den Zeiten mit nichts als Koffer, Mantel und Brief als Requisiten. Im Zickzack tanzt sie durch das bewegte Leben Spielreins, musikalisch subtil umrahmt vom amerikanischen Saxofonisten Harry White. Ohne den besagten Koffer wüsste man heute sehr viel weniger über das Leben von Sabina Spielrein. Als sie 1923 von Genf nach Russland zurückkehrt, lässt sie darin viele ihrer persönlichen Schriften zurück. 1977 wird er entdeckt. Tagebücher und Briefe kommen zum Vorschein, welche Carl Gustav Jung und Sigmund Freud in ein wenig schmeichelhaftes Licht rücken. ZVG

Theaterstudio Olten
Fr, 1. und Sa, 2. Dezember, 20.15 Uhr
Vorverkauf: Leotard Olten; T 062 212 40 10
E <link>tickets@theaterstudio.ch

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