In Bücher abtauchen
Café Littéraire Am Dienstag, 5. Februar von 18.30 bis 19.45 Uhr findet in der Stadtbibliothek Olten das nächste Café Littéraire statt.
Interessierte Leserinnen und Leser, Zuhörerinnen und Zuhörer, sind eingeladen, am Café Littéraire, einem ungezwungenen Treffen, teilzunehmen. Der Anlass dauert rund eine Stunde und die Fortsetzung findet jeweils in einem nahen Gastro-Betrieb statt. Es wird nach Lust und Laune über Bücher und literarische Erlebnisse diskutiert. Am 5. Februar werden folgende zwei Bücher besprochen:
Gstrein, Norbert: Die kommenden Jahre, Hanser Verlag
Richard erforscht Gletscher, Natascha erforscht Menschen. Als Autorin schreibt sie nicht nur über sie, sondern gibt sich ihnen hin. Eines Tages öffnet sie ihr Haus einer vor dem Krieg geflohenen Familie aus Damaskus. Und Richard? Er desertiert immer weiter aus der eigenen Existenz, träumt von Kanada und zweifelt an jedem Alltag, an der Politik, der Liebe und dem Leben. Dieses Porträt eines Sommers voller Aufbrüche erzählt von einem Paar im «mittleren Alter», vom Flug der Zeit, vom Anderswerden und vom Älterwerden. Doch nach diesem Buch weiss man: Es geht nicht nur um die kommenden Jahre, es geht um jeden Augenblick des Lebens.
Sulzer, Claude Alain: Die Jugend ist ein fremdes Land, Galiani Verlag Berlin
Anrührend, zuweilen urkomisch und manchmal abgründig traurig beschreibt Alain Claude Sulzer eine ganz normale Jugend in einem ganz normalen Vorort. Ein Erinnerungsmosaik der 1960er- und 1970er-Jahre, bei dem Nostalgie und stilles Grauen nah beieinanderstehen. Tatort: Riehen. Ein Vorort von Basel nahe der deutschen Grenze. Eine Welt der zugezogenen Gardinen, in der niemand geschieden ist und Frauen, die Auto fahren, eine anrüchige Sensation. Hier wächst Alain Claude Sulzer auf, als einer von drei Söhnen einer französischsprachigen Mutter, die kaum Deutsch kann (und es zeitlebens nie lernen wird), und eines Vaters, dessen ganzer Stolz das formstrenge Avantgarde-Haus ist, das es bis in eine angesehene Architekturzeitschrift schafft. Dumm nur, dass das Flachdach nie richtig dicht ist und die Rest-Familie dem Clou der Inneneinrichtung, den schwarz-weissen Tapeten und schwarzen Spannteppichen, wenig abgewinnen kann. In kurzen Erinnerungsblitzen erzählt Sulzer seine Jugend. Seine so komischen wie unbarmherzig detailscharfen Beobachtungen bilden zusammen ein Erinnerungsmosaik, das es in sich hat: Da ist der Ballettunterricht, bei dem Alain einer der wenigen Jungen ist und aus dem er entfernt wird, als das Gerücht aufkommt, der russische Choreograf habe ein Auge auf ihn geworfen. Oder Fräulein Zihlmann, die sich von Alains Vater gern zur Arbeit in die Stadt mitnehmen lässt und dafür von der Mutter mit stillem Hass verfolgt und am Ende erfolgreich vertrieben wird. Und schliesslich die Ausflüge in die verheissungsvoll-zwielichtige Welt des Theaters und die gescheiterte Flucht nach Paris. ZVG
Termine Café Littéraire 2019:
Dienstag, 5. Februar
Mittwoch, 6. März
Dienstag, 2. April
Dienstag, 7. Mai
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