Auf den Spuren von Bösiger

BC Olten Bei den Oltner Badmintonspielern wird nicht nur von Nachwuchsförderung gesprochen, sondern diese aktiv gelebt. Seit gut zwei Jahren nimmt sich Luc Capus dieser zeitaufwendigen Aufgabe an.

Der Spass kommt bei den Junioren und Juniorinnen des BC Olten mit Trainer Luc Capus (v. liegend) nicht zu kurz. ZVG)
Der Spass kommt bei den Junioren und Juniorinnen des BC Olten mit Trainer Luc Capus (v. liegend) nicht zu kurz. ZVG)

Federball kennt mittlerweile jedes Kind in der Schweiz. Sei es aus dem Sportunterricht in der Schule oder vom «Bällelen» zu Hause im Garten. Dadurch wird der Sport Badminton jedoch auch oftmals banalisiert und unterschätzt. «Viele, die zum ersten Mal ein richtiges Badmintontraining besuchen, sind überrascht, wie viel dahinter steckt und klagen nicht selten über Muskelkater am nächsten Tag», erzählt der Juniorenverantwortliche des BC Olten Luc Capus schmunzelnd.

Schnelligkeit und Vielfältigkeit

Auch er selber habe erst verhältnismässig spät, mit 13 Jahren, zum Badminton gefunden. Nach den üblichen Gehversuchen in den Mainstreamsportarten Fussball, Volleyball oder Unihockey habe ihn das Spiel mit dem Federball, «Shuttle» genannt, jedoch von Anhieb gepackt. «Es ist extrem vielfältig und schnell. In gewissen Spielzügen sind kräftige Schläge gefragt, in anderen kommt es wiederum auf Feingefühl an», zeigt Capus auf. So überrascht es ihn auch nicht, dass die Sportart an Beliebtheit gewinnt. «Im Schweizer Schulsport steht Badminton an sechster Stelle der am häufigsten besuchten Kurse.»

Keine richtige Juniorenliga

Der Trend ist momentan auch im BC Olten spürbar. «Von den 56 Mitgliedern sind 17 im Alter zwischen 10 bis 19 Jahren.» Capus bietet für sie jeweils montags und mittwochs ein eigenes Training an und ermöglicht dort auch Anfängern den Einstieg. «Anfänger und Fortgeschrittene sind in unseren Trainingseinheiten unterteilt. Denn die Technik, sprich die Grundschläge, müssen intus sein, bevor man sich an einer Interclub-Meisterschaft messen kann», so Capus. Da im Schweizerischen Badminton-Verband nur eine schwach besuchte Juniorenliga (U15) besteht, spielen seine Junioren und Juniorinnen gegen aktive und teils viel erfahrenere Sportler in der vierten Verbandsliga. «Im Badminton hat ein junger oder neuer Spieler jedoch in solchen Begegnungen nicht automatisch das Nachsehen. So hat zum Beispiel bei unserem ersten Match diese Saison ein Neuling das Herren-Einzel für sich entscheiden können.»

Keine Geschlechtertrennung

Ein weiterer, spezieller Punkt im Badminton ist die fehlende Trennung zwischen Damen und Herren. «In der Interclub-Meisterschaft stellt jeder Verein ein Team, das sowohl aus weiblichen als auch männlichen Spielern besteht.» Jede Begegnung wird in sieben Matches ausgetragen: Drei Herren-Einzel, ein Herren-Doppel, ein Damen-Einzel, ein Damen-Doppel und ein Mixed-Match. «So benötigt jedes Team zwingend zwei weibliche Mitglieder. Damen sind bei uns gefragt», so Capus lächelnd. Nebst den sportlichen Resultaten sind dem Juniorentrainer in seinem Team der Zusammenhalt und das Zwischenmenschliche fast wichtiger. «Trotz grosser Niveauunterschiede versuche ich während der Saison immer alle spielen zu lassen. Gerade in einer vierten Liga sollte der Spass schliesslich im Vordergrund stehen.» So steht fest: Am Ende der Saison wird gemeinsam gefeiert, egal was die Rangliste sagt. Den siebten Rang von neun Teams der vergangenen Saison will er jedoch dieses Jahr überbieten. «Mit einem Platz im guten Mittelfeld bin ich zufrieden.» Trotz der ersten Niederlage der neuen Saison vor zwei Wochen ist dieses Ziel durchausrealistisch.

Nationalliga A aufgelöst

Nebst der vierten Liga stellt der BC Olten gemeinsam mit dem BC Ambass Drops ein 2. Liga-Team unter dem Namen «Team Solothurn». «Letztes Jahr traten wir zusätzlich in der Nationalliga A an. Leider wurde dieses Team aus finanziellen Gründen aufgelöst.» Der bekannte Oltner NLA-Spieler Christian Bösiger, der schon zigmal als Schweizermeister gekrönt wurde und unter anderem 2008 an der Olympiade in Peking teilnahm, muss sich daher einen neuen Club suchen. Allerdings fungiert er nach wie vor als Vorbild für den Nachwuchs. «Chrigi nimmt teilweise an unseren Montagstrainings teil und die Junioren können stets von ihm profitieren.» Ob aus ihnen irgendwann ein zweiter Bösiger resultiert, wird die Zukunft zeigen.

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