Olten tanzt zum 20. Jubiläum

Tanz in Olten Anlässlich der 19. Generalversammlung von Tanz in Olten am Sonntag, 19. April in der Schützi in Olten präsentiert der Verein die Solothurner Dance Company «betweenlines».

Der Vorstand von Tanz in Olten (v.l.): Marc Flury, Sandra Marti, Cornelia Allemann, Ursula Berger, Catherine Müller, Ruth Wyss, Franz Berger und Madeleine Schüpfer. Patrick Lüthy/imagopress)
Der Vorstand von Tanz in Olten (v.l.): Marc Flury, Sandra Marti, Cornelia Allemann, Ursula Berger, Catherine Müller, Ruth Wyss, Franz Berger und Madeleine Schüpfer. Patrick Lüthy/imagopress)

Wie jedes Jahr lädt der Verein Tanz in Olten im April nicht nur zu ihrer Generalversammlung ein, sondern zeigt anschliessend auch eine Tanzproduktion. In diesem Jahr bestreitet die Solothurner Tänzerin und Choreografin Anja Gysin mit ihrer Company «betweenlines» und ihrem Tanzstück «Bon Voyage» das Programm. «Eine Produktion mit viel Zündstoff und fesselndem Zauber», schreibt Madeleine Schüpfer, Vizepräsidentin des Vereins.

Der lange Kampf um Beachtung

«Der zeitgenössische Tanz präsentiert sich heute meist in einer spartenübergreifenden Form», erklärt Vereinspräsidentin, Tänzerin und Tanzpädagogin Ursula Berger und fügt an: «Meistens wird in Produktionen mit Elementen der Bildenden, der Bewegenden und der Licht-Kunst sowie selbstverständlich mit Musik oder Geräuschen gearbeitet - sozusagen ein Gesamtpaket, zusammengestellt aus den verschiedensten Kunstsparten. Zudem spiegelt der zeitgenössische Tanz im künstlerischen Kontext die Entwicklung der Gesellschaft wider», erklärt Ursula Berger, die sich seit mehr als 55 Jahren mit Leib und Seele dem Tanz verschrieben hat. Berger absolvierte ihre vierjährige Tanzausbildung in Montreal (CA) und arbeitete anschliessend eine Weile in New York, Los Angeles und San Diego (USA). Inspiriert von der Offenheit der amerikanischen Tanzszene der 70er-Jahre kehrte die Oltnerin nach Hause zurück und musste feststellen, dass in Olten und der Region weder ein Verständnis noch eine Plattform für den zeitgenössischen Tanz vorhanden ist. «Man kannte hierzulande das Ballett und den kommerziellen Jazzdance aus Film und Fernsehen, aber es herrschte keine Akzeptanz dem zeitgenössischen, experimentellen Tanz gegenüber», erzählt sie. Um diese Lücke zu schliessen, reifte die Idee der Tanztage heran, an welchen ausgewählte Künstler ihre Interpretationen des zeitgenössischen Tanzes zeigen können. Um den Anlass in organisatorischer und finanzieller Hinsicht, besser verwalten zu können, gründeten Rudolf Nussbaum, Jörg Utz, Catherine Müller sowie Franz und Ursula Berger 1996 den Verein «Tanz in Olten».

Plattform für den zeitgenössischen Tanz

Heute setzt sich der Verein aus Ursula Berger, Madeleine Schüpfer, Franz Berger, Catherine Müller, Ruth Wyss, Cornelia Allemann und Sandra Marti zusammen. «Die kritische Auseinandersetzung innerhalb des Vorstandes und die Arbeit von jedem einzelnen sind immens wichtig», betont Berger. «Ich schätze ausserdem die Meinung und den wichtigen Austausch mit Madeleine Schüpfer, die mir mit ihrer riesigen Erfahrung insbesondere im Theaterbereich sehr wichtige Inputs geben kann.» Gemeinsam mit dem Visionierungs-Team sichtet Berger unzählige Vorstellungen, einerseits um sich zu informieren und andererseits um spannende und passende Künstler für die Tanztage buchen zu können», erklärt Berger. Tanz in Olten zählt heute rund 160 Aktivmitglieder.

20-Jahr-Jubiläum der Oltner Tanztage

An der Generalversammlung wird einerseits der neue Plakatkünstler vorgestellt und andererseits auf die Aktivitäten im Jubiläumsjahr hingewiesen. Erstmals sollen nämlich die Tanztage nicht nur in der Schützi in Olten, sondern in der ganzen Stadt, beispielsweise in Museen oder Schaufenstern, stattfinden. Ausserdem wird es ein kleines Angebot für Kinder geben. Im zeitgenössischen Tanz werden meist eigene Erfahrungen der Künstler sicht- und fühlbar gemacht. So auch in der Produktion der jungen Solothurner Tänzerin und Choreografin Anja Gysin, die sich mit dem Gedanken des «Unterwegsseins» beschäftigt. «Diese Auseinandersetzung ist ihr toll gelungen. Zudem zog Gysin Laien für die Produktion hinzu, was «Bon Voyage!» noch spannender und gefühlvoller macht. Die thematische Verbindung zu den Tanztagen, die im November zum 20. Mal durchgeführt werden, fand ich sehr treffend. Ein passender Auftakt zum Jubiläumsjahr», erzählt Berger strahlend und fügt lachend an: «Auch wir können für die nächsten 20 Durchführungsjahre der Tanztage die «guten Reisewünsche» gut gebrauchen.»

Ein Kreis schliesst sich

«Eigentlich ist es erstaunlich, dass wir dieses Jahr das 20. Tanztage-Jubiläum feiern können, da der zeitgenössische Tanz auch heute nicht dem Mainstream angehört», erzählt Ursula Berger nicht ohne Stolz. Der Verein habe in den vergangenen Jahren einerseits ein offenes und interessiertes Publikum gewinnen können, was für die Vereinsmitglieder eine grosse Motivation darstelle, und andererseits würden heute international bekannte und hochkarätige Tänzer und Kompanien auf der Oltner Bühne stehen. Das Engagement wurde dann auch im vergangenen Jahr mit dem Anerkennungspreis des Kantons Solothurn untermauert. Lange Zeit war Ursula Berger mit ihrem Engagement und Angebot im zeitgenössischen Tanz alleine. «Heute können wir auf Tänzer zurückblicken, für welche die Oltner Tanztage ein Sprungbrett bedeutete», weiss Berger. Anlässlich des Jubiläumsjahres soll sich deshalb ein Kreis schliessen. «Einige Künstler, die sich auch dank der Oltner Tanztage etablieren konnten, dürfen wir im Jubiläumsjahr auf der Bühne begrüssen», erzählt Ursula Berger erfreut. Dieses Jahr wird deshalb nicht wie üblich nur eine einzige hochkarätige Company die Tanztage beehren, sondern es werden ausschliesslich renommierte Künstler auf der Oltner Bühne stehen.

 

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