Horstcrew fährt an die Kubb-WM

Kubb Klub Olten Vor vier Jahren bestritten sie ihr allererstes Turnier, mittlerweile gehören sie zu den besten Teams der Schweiz und nehmen diesen Sommer an der Kubb-WM in Schweden teil. Die Gründungsmitglieder des Kubb Klub Olten erklären, was das skandinavische Geschicklichkeitsspiel so faszinierend macht.

Die Oltner «Horstcrew» mit Patrik Wyss (vorne), Lukas Leuenberger und Fabian Baumgartner führt momentan die Tabelle der Schweizer Kubb-Tour an. (Bild: ZVG)
Die Oltner «Horstcrew» mit Patrik Wyss (vorne), Lukas Leuenberger und Fabian Baumgartner führt momentan die Tabelle der Schweizer Kubb-Tour an. (Bild: ZVG)

Zwei Seile gespannt, die Pflöcke eingesteckt, die Kubbs (schwedisch für Klotz) verteilt und fertig ist das perfekt abgemessene Spielfeld des Kubb Klub Olten. Mindestens dreimal pro Woche trifft sich der harte Kern des Klubs im kleinen Park am Theodor-Schweizer-Weg in Olten und frönt ihrem Hobby. Obwohl der Spass dabei im Vordergrund steht, soll auch der sportliche Ehrgeiz nicht fehlen. «Dieser hat uns nach dem ersten offiziellen Turnier so richtig gepackt. Da haben wir gemerkt, wie gut und präzise einige Teams spielen und wollten dieses Niveau ebenfalls erreichen», erklärt Lukas Leuenberger, der seit Geburtsstunde bei den Oltner Kubbern dabei ist.

Die Horstcrew als Tabellenleader

Noch heute erinnert ihr Turniername «Horstcrew» an die Anfangszeiten vor fünf Jahren. Als Mitglieder des Naturschutzvereins Härkingen erhielten die Gründungsmitglieder Dario Ackermann, Fabian Baumgartner, Patrik Wyss und der eben erwähnte Lukas Leuenberger den Schlüssel zum Waldhaus, das fortan als «Horst» in die Chroniken der «Crew» eingehen sollte. «Wir haben uns dort abendelang in kompetitiven Spielen wie Dart oder Boccia gemessen. Als ich dann in der Jubla zum ersten Mal mit Kubb in Berührung kam und das Wurfspiel in die Runde brachte, entwickelte es sich schnell zu unserem Nummer eins Zeitvertreib», erzählt Patrik «Pädu» Wyss. Die erste Turnierteilnahme liess nicht lange auf sich warten. Anfangs noch auf den hinteren Plätzen, hat sich die Oltner Truppe immer weiter nach vorne gearbeitet und wurde 2015 gar als «Newcomer of the Year» gekürt. Nur ein Jahr später standen die Oltner auf dem Siegertreppchen des KCUA-Cups, eines der wichtigsten Turniere der nationalen Kubb-Tour. Auch dank der Punkte des damaligen Cupsieges darf sich die «Horstcrew» momentan nationaler Tabellenleader nennen. Am letzten Wochenende konnten die Oltner ihren dritten Saisonsieg am Sprysse-Cup in Basel verbuchen und sind somit nach wie vor auf Meisterkurs.

Geschicklichkeit und Konzentration

Das Ziel des ursprünglich skandinavischen Geschicklichkeitsspiels ist schnell erklärt: Zwei Teams treten gegeneinander an und versuchen sich gegenseitig mit Wurfstöcken die sogenannten Kubbs umzuwerfen. Wer zuerst alle trifft und am Schluss noch den König «ummäht», gewinnt. Trotz der einfach anmutenden Regeln ist das Wurfspiel, das die meisten von gemütlichen Abenden mit Freunden kennen, nicht zu unterschätzen. Obwohl sich die körperliche Anstrengung in Grenzen hält, brauche ein guter Kubb-Spieler eine grosse Portion Geschicklichkeit, Konzentration und Selbstvertrauen. Auch die Wurftechnik ist laut der «Horstcrew» entscheidend. Die Feldkubbs an einen Punkt nahe der Mittellinie zu werfen, um sie später einfacher zu treffen, muss geübt sein. «Zudem spielt der Kopf eine grosse Rolle. Die meisten Teams haben mindestens einen Angstgegner. Diese mentalen Einstellungen sind stets im Spiel spürbar», so Leuenberger. Kein Wunder also gilt Kubb beispielsweise in Basel-Stadt bereits als offiziell anerkannte Sportart und ist weit verbreitet.

Lockere Festivalatmosphäre

Nebst dem Spiel selber sei auch die einmalige Atmosphäre an den Turnieren faszinierend.
«Es herrscht stets eine lockere, fast schon familiäre Festivalstimmung mit Musik, kühlen Bierchen und bei zweitägigen Events auch einem gemütlichen Zeltplatz», erklärt die «Horstcrew». Jeder sei dazu willkommen, ob langjähriger Topspieler oder blutiger Anfänger. Diese lockere Atmosphäre wollte der Kubb Klub Olten auch in die Eisenbahnerstadt bringen und damit der Schweizer
Kubb-Szene etwas zurückgeben. Bereits zum zweiten Mal veranstaltete der Verein deshalb vergangenen Juni das Dreitannen-Open auf der Bifangmatte. 64 Teams nahmen in diesem Jahr daran teil, viele davon regional verwurzelt. «Ein Oltner Team trafen wir gar an einem weiteren Schweizer Turnier wieder an. Das freut uns natürlich um so mehr, wenn in der Dreitannenstadt in Zukunft mehr gekubbt wird», meint Lukas Leuenberger. Generell sei der zirka 20-köpfige Kubb Klub offen für neue Mitglieder. Zunächst bereitet sich die «Horstcrew» aber auf die erste Teilnahme an der Kubb-Weltmeisterschaft vom 4. bis 5. August auf der Ostseeinsel Gotland in Schweden vor. Wer weiss, vielleicht holen die Oltner ja als erste Schweizer Crew in der Geschichte den begehrten Titel.

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