Zum letzten Mal Feelgood

Feelgood Festival Auf das 10-jährige Jubiläum folgt sogleich der Schlusspunkt. Gründungsmitglied Roger Brunner erklärt, wieso mit dem Feelgood Festival nach der diesjährigen Austragung am Freitag, 29. und Samstag, 30. Juli Schluss ist.

OK Feelgood Festival (v.l.h.): Andreas Widmer, Philipp Meier, Daniela Brunner, Martin Meier, Michael Hüsler und Oliver Steiner (OK bis 2014). (v.l.v.): Reto Meier, Katja Bärtschi (OK bis 2014) und Roger Brunner (es fehlt: Patrick Stampfli). (Bild:
OK Feelgood Festival (v.l.h.): Andreas Widmer, Philipp Meier, Daniela Brunner, Martin Meier, Michael Hüsler und Oliver Steiner (OK bis 2014). (v.l.v.): Reto Meier, Katja Bärtschi (OK bis 2014) und Roger Brunner (es fehlt: Patrick Stampfli). (Bild: B. Kissling/Archiv)

Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass sich aus der spontan gefassten Idee ein Openair-Klassiker für die ganze Familie entwickeln wird. «Bereits als Jugendliche haben Martin Meier und ich uns für Musik und Konzerte interessiert. So organisierten wir das kleine punkmusiklastige Openair «Chaos Island» auf dem Inseli in Niedergösgen», erinnert sich OK-Mitglied Roger Brunner und fügt schmunzelnd an: «Im zweiten Jahr haben wir richtig viel Geld verloren und deshalb aufgehört.» Mit der Durchführung von Konzertabenden in Schönenwerd erinnerten sich die Musikfans zurück, wie viel Spass ihnen die Organisation und das Miteinander mit den Bands bereitete. Eine Idee folgte der nächsten und schon bald stand der Entschluss fest, ein Openair auf die Beine zu stellen.

«Learning by doing»

«Die in finanzieller Hinsicht dümmste Idee, die wir je hatten», wie Brunner heute augenzwinkernd erzählt. Mit einem Openair, so stellte sich schon bald heraus, war kein Geld zu verdienen. Doch das war auch nie das Ziel des achtköpfigen OK-Teams: «In jungen Jahren waren wir der Meinung, dass in der Region nichts los ist.» Zudem war es ein glücklicher Zufall, dass sich die acht Freunde durch ihre unterschiedlichen Tätigkeiten optimal ergänzten. «Der Bauer stellte das Land, der Gartenbauer brachte die Maschinen und daneben standen ein Elektriker, ein Finanzler und ich mit den Getränken bereit», zeigt Brunner auf. «Jeder hat das gemacht, was ihm Spass bereitet. Ich denke, dies ist auch das Geheimnis, wieso wir das Festival mit Freude zehn Jahre durchgeführt haben.» Selbstverständlich, ganz alles lief nicht rund, aber das Motto habe stets gelautet: «Learning by doing».

Baschi vor verschlossenen Türen

«Im zweiten Feelgood-Jahr war der Auftritt von Gölä sicherlich ein Highlight», erzählt Brunner und zeigt die für Openairs negative Entwicklung in den letzten Jahren auf: «Heute könnten wir einen Act wie Gölä nicht mehr bezahlen.» Vor zehn Jahren engagierten grosse Openairs mehrheitlich internationale Stars und die kleineren Veranstalter legten ihren Schwerpunkt auf nationale Musiker. Heute sei dies anders. «Auch viele grosse Veranstalter buchen heute aus finanziellen Gründen nationale Acts, weshalb der Preisdruck für die «Kleinen» noch grösser wird», so Brunner. In Zukunft wären die Organisatoren deshalb gezwungen gewesen, die bis anhin familien- freundlichen Preise markant anzuheben. «Das ist nicht in unserem Sinn», betont das Gründungs- mitglied. Ein weiterer Grund sei die natürliche Entwicklung. Das OK, bestehend aus OK-Präsident Andreas Widmer, Daniela Brunner, Roger Brunner, Michael Hüsler, Martin Meier, Philipp Meier, Reto Meier und Patrick Stampfli umfasst eine Altersspanne von 28 bis 36 Jahre. «Mit 20 Jahren hatten wir noch nicht so viele Verpflichtungen, wie heute, wo Beruf und Familie unter einen Hut gebracht werden müssen.» Und an welche besonderen Erlebnisse hinter der Bühne erinnert sich Brunner rückblickend? «Da gab es Einige, aber die Meisten sollten wir nicht erzählen. Grund- sätzlich kamen die Bands gerne, weil auch im Backstagebereich eine familiäre Atmosphäre herrschte», windet sich Brunner und erzählt nach weiterem nachhaken: «Es waren vielmals die emotionalen Momente, beispielsweise als Stefanie Heinzmann mit Freudentränen von der Bühne kam.» Und? «Es gab auch lustige Situationen. Als Baschi seinen Hotel-Batch verloren hatte und in leicht alkoholisiertem Zustand vor geschlossenen Türen des Hotels Storchen stand», erzählt Brunner schmunzelnd.

«Die grosse Pause»

Eine Woche im Voraus wird mit dem Aufbau begonnen, um pünktlich am 29. Juli die Pforten ein letztes Mal zu öffnen. Während dem Anlass stehen wieder 200 Helfer im Einsatz, um den Besuchern ein reibungsloses Festival bieten zu können. «Wir haben mit Patent Ochsner und Baschi Musiker ausgewählt, die eine emotionale Stimmung schaffen, in der die Besucher schwelgen können und für alle ein würdiger Abschluss entsteht.» Neben den Hauptacts ist sich das achtköpfige OK beim Verpflichten von regionalen Musikern treu geblieben. So stehen neben Christian Schenker auch Pascal Geiser und Strawberry Jam feat. Jessy Howe auf der Bühne. Der Verein Feelgood Events werde auch nach dem Festival weiter bestehen. «Wir sind eine gute Truppe und somit ist es nicht auszuschliessen, dass wir nach unserer «grossen Pause» mit einem Event in der Halle, draussen oder in Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltern wieder aktiv werden», verrät Brunner.

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