Weltstars drücken sich die Klinke in die Hand

Stadttheater Olten Morgen wird die Saison im Stadttheater Olten mit «Andrej Hermlin & his Swing Dance Orchestra» eröffnet. Der Stadtanzeiger Olten hat Geschäftsführer Herbert Schibler zum Gespräch über seinen Alltag und die neue Saison getroffen.

Geschäftsführer Herbert Schibler freut sich auf die morgige Saisoneröffnung im Stadttheater Olten. (Bild: mim)
Geschäftsführer Herbert Schibler freut sich auf die morgige Saisoneröffnung im Stadttheater Olten. (Bild: mim)

Beim Besuch im Kultur- und Tagungszentrum Stadttheater Olten stapeln sich die Spielplan- broschüren der neuen Saison 2017/18 im Büro des Geschäftsführers Herbert Schibler. «Die müssen alle noch in den nächsten Tagen verteilt werden», so Schibler über den jährlichen Schlussspurt vor dem Saisonstart am Freitag, 15. September. Dieser wird erneut durch Andrej Hermlin and his Swing Dance Orchestra bestritten. «Die Big Band ist genial», schwärmt Schibler und zückt sein Mobiltelefon, um einen Ausschnitt eines Konzertabends der Big Band zu präsentieren, die in Musik und Kleidung die 1930er-Jahre stilecht wieder aufleben lassen.

Verschwindende Grenzen

Wie zu einigen Künstlern pflegt Herbert Schibler auch zu Andrej Hermlin ein freundschaftliches Verhältnis. Die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmen. Der 62-Jährige liebt und lebt seine Tätigkeit. So liegt es auch auf der Hand, dass seine traditionellen Besuche während des Sommers am Mosel Musikfestival und am Engadin Festival nicht rein privater Natur waren. Mehr Festivals könne er im Sommer jedoch kaum berücksichtigen, denn es sei auch wichtig, eine konzert- und theaterreduzierte Zeit zu haben. Dies musste Schibler während seiner 12-jährigen Tätigkeit als «Stadttheater-Vater» lernen. Doch auch nach der langen Zeit habe er am Montag,
21. August um punkt 12 Uhr gespannt vor seinem Bildschirm gesessen, um zu sehen, wie viele Abos bisher verkauft wurden. «Nach einem Verkaufsrekord in der letzten Saison können wir auch für dieses Jahr wieder ein erfreuliches Plus verzeichnen», so Schibler begeistert. Doch obwohl einige Vorstellungen gut besucht sein werden, seien noch lange nicht alle ausverkauft, betont der Geschäftsführer und fügt an: «Ich kämpfe um jedes Ticket. Dabei freut es mich, dass vermehrt auch junge Leute den Weg an klassische Konzerte finden. »

Kunstbegeistert seit Kindertagen

Neben der Planung des Konzert- und Theaterprogramms, eine Herzensangelegenheit für den
62-Jährigen, kümmert sich Schibler aber auch um die Vermietung der Stadttheater-Räumlichkeiten sowie die Werbung. Die rund 150 Vermietungen pro Jahr bilden eine wichtige Einnahmequelle. Dabei lässt es sich der einstige Primarlehrer nicht nehmen wenn möglich an Tagungen, Hoch- zeiten oder anderen Fremdveranstaltungen vorbeizuschauen, um den Puls zu spüren. Jeweils im Oktober reist Schibler an den «INTHEGA»-Theatermarkt im deutschen Bielefeld, um sich für die kommenden Saisons zu rüsten. Während die Sommermonate eher ruhig seien, gebe es insbe- sondere von November bis Ende Jahr kaum ein freies Wochenende, so Schibler, der seine Begeisterung für die Kunst seiner Mutter zu verdanken hat, die ihn mit 11 Jahren in die Oper «Zar und Zimmermann» mitgenommen hat. Ebenfalls für ihn prägend sei der kürzlich verstorbene Hans Hohler gewesen. Wegen ihm wurde Schibler Mitglied in der Dramatischen Gesellschaft und er sei es auch gewesen, der ihn als Mitglied für die Theaterkommission vorgeschlagen habe.

Weltstars in Olten

«Ich setze viel daran, um etwas bieten zu können, das in einer Stadt wie Olten nicht erwartet wird», erklärt Schibler und fügt stolz an: «Auch in diesem Jahr werden sich insbesondere im Bereich der klassischen Musik wieder Weltstars die Klinke in die Hand drücken. Mit Khatia Buniatishvili betritt beispielsweise eine Weltklasse-Pianistin begleitet durch das Kammerorchester Basel die Bühne.» Er versuche, sich möglichst viel anzusehen, was schon mal ein Wochen-ende in Hamburg mit vier Theateraufführungen bedeuten könne - alles sei jedoch unmöglich. So habe er das Schauspiel «Geächtet» bisher noch nicht gesehen, sei aber gespannt auf das nicht einfache Stück, das in Olten auf jeden Fall ein Publikum finde, ist Schibler überzeugt. «Schwere Kost soll genauso Platz haben wie leichte. Mit Letzterer eröffne ich gerne die Saison. Es ist quasi zu einer Tradition geworden, dass wir mit einer französischen Komödie, in diesem Jahr mit «Paulette», die Theatersaison beginnen», zeigt Schibler auf. Besonders freue er sich auf das Konzert von Renaud Capuçon und die Festival Strings Lucerne sowie auf das Schauspiel «Geächtet». Letzteres sei auch ein Beitrag am gesellschaftlichen Diskurs, den er mit gewissen Schauspielstücken anzuregen versuche. Auf jeden Fall steht dem Stadttheater wieder eine vielfältige und spannende Saison bevor.

Fr., 15.9., 19.30 Uhr, Saisoneröffnung

<link http: www.stadttheater-olten.ch>www.stadttheater-olten.ch

 

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