Auf der Erfolgswelle bis nach Hawaii
Ladina Buss Die Oberstufenlehrerin liebt und lebt den Sport seit ihrer Kindheit. Anfangs begeisterte Eiskunstläuferin hat Ladina Buss im Triathlon seit fünf Jahren ihre neue Leidenschaft entdeckt, welche sie in zwei Wochen sogar bis nach Hawaii führen wird.

Im beschaulichen Starrkirch-Wil in einer Familie von Läufern und Sportbegeisterten aufgewachsen, fand Ladina Buss eher spät zu ihrem heutigen Lieblingssport. «Meine Mutter betrieb früher ebenfalls aktiv Triathlon. Allerdings traute ich mir diese Sportart in meiner Kindheit und Jugend nicht zu, da ich die körperliche Anstrengung als viel zu hoch für mich einschätzte», erinnert sich die heutige Triathletin. So entschied sie sich nach einem Eiskunstlaufschnupperkurs in der 1. Klasse lieber für die kalte und tänzerische Tätigkeit.
10 Jahre Eiskunstlauf
«Allerdings startete ich mit meinen damals sieben Jahren verhältnismässig spät mit dem Eiskunstlauf und machte mir somit nie grosse Hoffnungen auf eine nationale, geschweige denn internationale, Karriere», sinniert die gelernte Oberstufenlehrerin. Sie habe den Sport vor allem wegen dem Spassfaktor betrieben und sei pro Woche fast täglich entweder als Trainierende oder Monitorin im Kleinholz auf dem Eis gestanden. «Allerdings bemerkte ich zunehmend mein für den Eiskunstlauf hohes Alter und entschied mich mit 18 Jahren die Schlittschuhe in die Ecke zu stellen», erklärt Buss ihren Entscheid, nicht mehr aktiv an Eiskunstlaufwettkämpfen teilzunehmen. So beschränkte sich die Starrkircherin vermehrt auf das Trainieren und ihre sonstigen Tätigkeiten im Verein. «Bis heute bin ich im Vorstand aktiv und für die Kommunikation des Vereines zuständig. So konnte ich trotzdem den Kontakt zu meinem früheren Club halten», erzählt Buss lächelnd.
Schwimmen, Radfahren, Laufen
Doch natürlich blieb die aktive Ladina Buss nach Beendigung des Eissportes nicht auf der faulen Haut liegen. «In der Kantonsschule hatten wir die Möglichkeit an einem Aquathlon teilzunehmen, der aus Schwimmen und Laufen bestand. Diesen konnte ich für mich entscheiden und bemerkte dabei, dass mir diese beiden Sportarten entsprechen», blickt die ehemalige Kantischülerin zurück und fügt an: «Nachdem meine Turnlehrerin bemerkte, dass meine Fähigkeiten beim Triathlon optimal zur Geltung kämen, fing ich an, mich physisch wie auch psychisch mit dem Sport auseinanderzusetzen.» Jedoch rief nach bestandener Matura zuerst das Ausland und so entschied sich Buss erst nach ihrem achtmonatigen Kanada-Aufenthalt für den Beitritt ins Tri Team Oensingen.
Amtierende Schweizermeisterin
«Meinen ersten Triathlon absolvierte ich in Locarno alleine und lernte beim Start eine zukünftige Teamkollegin von Oensingen kennen. Wir quatschten und verstanden uns auf Anhieb», erinnert sich Ladina Buss schmunzelnd und bemerkt: «Nach dem Rennen war der Beitritt ins Team bereits beschlossene Sache.» Mittlerweile absolviert sie mit dem Tri Team Oensingen das dreimal wöchentliche Schwimmtraining in Mümliswil und besucht das Lauf- und Wechseltraining des Vereines in Oensingen. «Zusätzlich absolviere ich alleine noch Lauf-, Velo- und Krafttraining. Gesamthaft trainiere ich so bis zu14 Stunden pro Woche», zählt die sportliche 25-Jährige auf.
Diese Disziplin bleibt natürlich nicht unbelohnt. In der aktuellen Saison durfte Ladina Buss zahlreiche Rennen für sich entscheiden und kann sich Olympische Schweizermeisterin in der Hauptklasse Damen nennen.
Hawaii ruft
Neben dem normalen Triathlon nahm die Oberstufenlehrerin dieses Jahr zum zweiten Mal auch am internationalen X-Terra in Vallée de Joux VD teil und belegte in der Hauptklasse der 25- bis 29-jährigen Frauen den ersten Platz. Auch in Frankreich startete sie am X-Terra und damals sogar in der Profiklasse. «Durch die gute Platzierung in der Schweiz habe ich mich für den World Championship der X-Terra auf Maui, Hawaii am27. Oktober qualifiziert. Die X-Terra-Strecken führen über Stock und Stein und mitten durch die Landschaft.Genau diese Abwechslung zumTriathlon reizt mich», erklärt Ladina Buss. Vor dem Rennen wird sie drei Wochen gemeinsam mit ihrem Freund auf der Insel verbringen und trainieren.
Nach dem X-Terra-Spektakel zieht es die Sportlerin gemeinsam mit einer Kollegin bis April 2014 nach Kanada, wo sie versuchen wird als Snowboardlehrerin tätig zu sein. «Allerdings ist es sehr schwierig ein Arbeitsvisum zu bekommen und deshalb haben wir noch kein definitives Jobangebot erhalten», schliesst Ladina Buss und freut sich trotz allem auf die kommenden Herausforderungen.