Der Grüne Ast der SVP Olten
Doris Känzig drückt ihr Leben und ihre Emotionen durch Farben und Malerei aus. Eine dieser Farben stellt auch ihr politisches Wirken in Olten dar.

Seit vier Generationen lebt die Familie von Doris Känzig in Olten und hat die Stadt in dieser Zeit wirtschaftlich mitgeprägt. «Mein Urgrossvater kam von Süddeutschland in die Schweiz und baute in der Eisenbahnerstadt sein Hafner- und Ofenbauergeschäft auf. So führte er zeitgleich erstmals in Olten das Ofenbauerhandwerk ein und stellte einen wichtigen Beitrag im Übergang von Kachelofen zu moderneren Heizungssystemen dar», zeigt die Malerin ihre Familiengeschichte auf. Ihr Vater sei der letzte Inhaber des Geschäftes gewesen, da das Ofenbauerhandwerk mittlerweile hochspezialisiert und in Olten nicht mehr rentabel war.
Einmal Olten, immer Olten
Auch Doris Känzig selber hat ihr ganzes Leben in der Eisenbahnerstadt verbracht. «Der Standort Olten ist optimal, vor allem für uns, da wir kein Auto besitzen und somit von der ÖV abhängig sind», erklärt sie und fügt schwärmend an: «Zudem schätze ich das kulturelle Leben hier und könnte mir nicht vorstellen irgendwo anders zu leben.» Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie sich im Säli ihr kleines, eigenes Reich aufgebaut und geniesst ihren Garten, an dem man Känzigs Naturverbundenheit unschwer erkennen kann. «Ich liebe die Natur und habe ein grosses Herz für Tiere», erzählt sie. So haben die Känzigs ihr eigenes kleines Tierheim. Ihre drei Katzen sind ihnen sprichwörtlich zugelaufen. «Alle drei wurden entweder von ihrem Herrchen aufgrund eines Umzugs verlassen oder sind im Einkaufszentrum Sälipark herumgestreut und wir haben uns ihrer angenommen», erzählt die Tierliebhaberin.
Kreativ und Sozial
Nebst ihrer Tierverbundenheit erkennt man bereits beim Eintreten in ihr Einfamilienhaus ihr Flair für die Malerei. «Schon als Jugendliche war ich gerne kreativ tätig und interessierte mich für verschiedenste Formen von Kunst», erzählt Känzig, welche seit 20 Jahren ÖL- und Acrylbilder malt. So habe sie sich auch für den künstlerischen Vorkurs in Basel und anschliessend für eine Ausbildung als Dekorateurin im Kleidergeschäft Bernheim in Olten entschieden. «Doch die Tätigkeit war mir zu eintönig und so suchte ich im Kindergartenseminar eine neue Herausforderung», erklärt sie. Wegen ihrem Flair für Sprachen wurde ihr kurz darauf vom Sprachheil-Kindergarten Bifang eine Weiterbildung angeboten. «So war ich 37 Jahre im Bifang tätig und durfte meine Kreativität mit Werkeln und Basteln im Kindergarten ausleben», schwelgt die Frühpensionierte in Erinnerungen. Zahlreichen Kindern hat sie in dieser Zeit geholfen, ihre Schwierigkeiten wie Stottern sowie Sprach- oder Aussprachefehler zu überwinden. «Da die Klassen nur etwa aus elf Kindern bestanden, entwickelte man als Pädagogin eine enge Beziehung zu seinen Schützlingen und noch heute freue ich mich ehemalige Schüler zu sehen und mich mit ihnen auszutauschen», erzählt Doris Känzig. Leider seien die Spezialkindergarten wegen den Integrationsmassnahmen im Bildungssystem eingestellt worden und Kinder mit Sprachschwierigkeiten werden heutzutage in normale Kindergartenklassen mit Zusatzlektionen bei Heilpädagogen und Logopäden eingeteilt. «Die Integrationsmassnahmen waren einer von vielen Gründen für meine Frühpensionierung und ich hoffe, dass das System der Spezialkindergarten in naher Zukunft wieder eingeführt wird», zeigt sich die frühere Sprachheil-Kindergärtnerin nachdenklich.
Spiel mit Farben
Doch ihre Frühpensionierung hat ihr auch die Möglichkeit geboten, neue Projekte zu verwirklichen. So trat Känzig 2009 der SVP Stadt Olten bei und ist seit 2011 im Gemeinderat tätig. Sie engagiert sich in der städtischen Bildungs- sowie Kulturkommission. «Ich bin in einer bürgerlichen Familie aufgewachsen und vertrete im Grundsatz die Werte der Volkspartei wie Eigenverantwortung und Sparen anstatt Steuererhöhung. Ausserdem kann ich durch meine Naturverbundenheit neue Ideen in die Partei bringen und sie so mitgestalten», so Känzig, welche im März 2013 auch für den Stadtrat kandidierte. Nebst der Politik besucht die Hobbymalerin seit fünf Semestern eine künstlerische Ausbildung an der Migros-Klubschule in Zürich. «Ich male seit zwanzig Jahren mit Öl- und Acrylfarben. Mithilfe dieser Ausbildung wollte ich meine Kenntnisse vertiefen und neue Techniken erlernen», erzählt sie motiviert. So ist sie momentan mitten im Prozess ihrer Diplomarbeit, welche sich um das Thema «Farbräume nach Paul Klee» dreht. Auch diese Aufgabe so wie ihre politischen Projekte wird Doris Känzig sicherlich wieder mit viel Herzblut und Kreativität erfüllen.