Die Faszination vergangener Zeiten
Pascal Bucheli hat seine Leidenschaft für Möbel zum Beruf gemacht. Das Konzept von Vintage und Design lebt er selber nicht nur bei seiner eigenen Inneneinrichtung, sondern auch bei der Wahl seiner Autos.

Eigentlich wollte er ja Architekturmodellbauer werden. Sein Flair für Architektur hat Bucheli jedoch bis heute nicht verloren. «In meiner Freizeit informiere ich mich über verschiedenste Stile und Architekten und besichtige ab und zu auch alte und beeindruckende Bauten in der ganzen Schweiz», erzählt Pascal Bucheli begeistert und fügt an: «Auch in der Region Olten gibt es so einige interessante Bau-objekte.» So habe eine Fünfergruppe, die sich «Jurasüdfuss Architekten» nannten, in den 1950er und 1960er-Jahren so einige Häuser in der Gegend entworfen, die spannende architektonische Finessen aufweisen. Eines davon sei z.B. das Haus der Familie Süess in Starrkirch-Wil.
Vom Schreiner zum Snowboardlehrer
«Herr Dr. Süess lebt noch heute in seinem Haus und hat jenes von Hans Zaugg, Mitglied dieser Architektengruppe, entwerfen lassen. Während meiner Ausbildung in Däniken zum Schreiner durfte ich sogar ab und zu im Hause Ausbesserung vornehmen», erinnert sich Bucheli. Da ein Ausbildungsplatz zum Architektur-modellbauer nicht angeboten wurde, entschied sich der ehemalige Lostorfer zunächst für die Laufbahn als Schreiner. «Schon damals habe ich mich für Möbel interessiert.» Nach seiner vierjährigen Ausbildung hielt sich Bucheli anfangs mit Gelegenheitsjobs über Wasser, wie z.B. als Snowboardlehrer. «Meine Eltern besitzen ein Ferienhaus in Sörenberg. Im Laufe der Jahre wurde dieser Skiort zu einem zweiten Zuhause für mich und für zwei Saisons sogar zu meinem Arbeitsplatz.» Noch heute besitze er im Winter immer eine Saisonkarte und besuche seine Freunde in den wunderschönen Bergen, so oft er kann.
Der Traum vom eigenen Geschäft
Nach weiteren Temporärjobs als Schreiner beschloss er gemeinsam mit seinem damaligen Partner «Buma Design» zu gründen. «Wir stammten beide aus dem Schreinerberuf und hatten die Idee, eigene Möbel zu kreieren», erklärt Bucheli diesen Schritt. Doch der Partner zog sich zurück und die Vision scheiterte, nur noch der Name «Buma» erinnert heute an die Anfangszeit 2001. «Buma setzt sich aus meinem Nachnamen Bucheli und des meines ersten Partners Mattarel zusammen.» Der Schreiner verlor sein Ziel der Selbstständigkeit jedoch nicht aus den Augen. Bald darauf tat er sich mit Michael Fischer zusammen und startete einen Handel mit Designer- und Vintage-Möbeln. «Anfangs gingen wir ziemlich naiv an die Sache heran, doch im Laufe der Zeit haben wir uns durch Literatur und Erfahrung ein enormes Know-how angeeignet.» So wissen die beiden heute ganz genau, welcher Handel sich lohnt und welches Möbel wie viel Wert verspricht. «Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Schmuckstücken und fahren dafür durch die ganze Schweiz oder auch mal nach Holland, Deutschland und Belgien. Auch heute, fast 13 Jahre nach dem Start, freuen wir uns immer noch riesig, wenn wir ein besonders seltenes, schönes und gut erhaltenes Stück anbieten können», erzählt Bucheli lächelnd. So beliefern sie Privatkunden aus der ganzen Schweiz. «Unser Klientel setzt sich meist aus Ästheten aus der Grafik-, Architektur- oder Kunstszene zusammen, die es schätzen, wenn ein Möbelstück eine Geschichte erzählt und eine gewisse Qualität aufweist.» Auch Filmfirmen konnte Buma Design schon zu ihren Kunden zählen, so haben sie beispielsweise Möbelstücke vermietet für Drehaufnahmen von «Der Bestatter» oder auch Schweizer Tatort- Folgen.
Liebe zu Oldtimern
Nebst dem Handel übernimmt Pascal Bucheli auch Restaurationsarbeiten und bessert die teilweise 90-jährigen Tische, Sessel oder Sofas aus. Jedoch ist ihm dabei wichtig, dass die Möbel ihren ursprünglichen Charakter behalten. «Um solche Restaurationen gekonnt zu beherrschen, absolvierte ich mit 27 Jahren nochmals eine Ausbildung zum Carrosseriesattler in Olten. Dabei konnte ich natürlich auch meiner Leidenschaft für Oldtimer frönen», gibt er schmunzelnd zu. Seit gut zwölf Jahren besitzt Bucheli nämlich einen alten VW-Bus aus dem Jahre 1966 und einen Peugeot aus dem Jahre 1971. «Der VW-Bus hat jedoch seit acht Jahren keine Strasse mehr gesehen, da ich ihn seither restauriere und repariere.» Ein Ende der Restauration sei allerdings in Sicht, fügt der 35-Jährige lachend an. Nicht so beim Geschäft «Buma Design GmbH», das durch den Elan von Bucheli und Fischer im Laufe der letzten Jahre immer mehr aufblühte. So wird Pascal Bucheli wohl auch noch in Zukunft seine Liebe zum Vintage ausleben und mit anderen teilen können.