Ein Leben in der Mehrsprachigkeit
Stella Lehmann Als in Olten geborene Italienerin lebt Stella Lehmannseit ihrer Geburt in der Eisenbahnstadt und gestaltet diese mit gemeinnützigen Projekten aktiv. Sie erklärt, warum sie ihre Heimatstadt schätzt und was für Vorteile ihre Mehrsprachigkeit mit sich bringt.

Obwohl Stella Lehmann
argentinisches und italienisches Blut in sich trägt, fühlt sie sich vor allem als Schweizerin. «Ich habe mein ganzes Leben in der Schweiz bzw. Olten verbracht und kenne Italien oder Argentinien nur von Ferienaufenthalten oder durch meine Eltern. Zudem bespreche ich fünf Sprachen, davon spanisch, italienisch und deutsch fliessend», erzählt Lehmann und fügt lachend an: «Allerdings bemerkt man meine Wurzeln teilweise an meinem südländischen Temperament.»
Von Mode zur Vollzeitmama
In Olten absolvierte Stella Lehmann die vierjährige Handelsschule. Allerdings blieb sie nicht lange im kaufmännischen Beruf, sondern fand sich in der Modebranche wieder. Bis zur Geburt ihrer ältesten Tochter vor 14 Jahren war die Oltnerin als Einkäuferin für das dänische Kleidergeschäft «Vero Moda» tätig. «Ich durfte unter anderem das Schweizer Sortiment zusammenzustellen und musste somit immer «up to date» bei den aktuellen Modetrends sein. Ausserdem konnte ich bei dieser Tätigkeit in der Deutsch- und Westschweiz von meiner Mehrsprachigkeit profitieren», erinnert sich Stella Lehmann gerne zurück. Nach der Geburt ihrer Tochter zog sie sich aus der Kleiderbranche zurück und widmete sich acht Jahren ihrer Familie.
Ehrenamtliches Engagement
2007 entschied sich die mittlerweile zweifache Mutter eine Stelle beim Pfarramt der röm.-kath. Kirchgemeinde anzunehmen. Inzwischen arbeitet sie 50 % als Sekretärin beim Pfarramt der St. Marienkirche in Olten. Nebst ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sich Stella Lehmann in verschiedenen Projekten. Unter anderem ist sie Mitglied des Elternrates des Kinder- und Jugendchores Olten / Starrkirch-Wil der römisch-katholischen Kirchgemeinde und hilft seit knapp vier Jahren bei der Planung des alljährlichen Ferienpasses für Kinder vom Kindergartenalter bis 16 Jahre mit, welcher ihr sehr am Herzen liegt. Zudem engagiert sie sich im eigenen Quartier mit der Organisation von Festen. Genau diesen Zusammenhalt schätze sie an ihrem Wohnort. In Olten sei man nicht nur eine Nummer und spüre eine fast familiäre Stimmung. «Ehrenamtliche Arbeit und das Zusammenleben mit meinen Mitmenschen ist für mich sehr wichtig. Indem man ein kleines bisschen seiner Freizeit investiert, kann man Grosses bewirken und zudem vielen Menschen, oder in meinem Fall Kindern, eine Freude bereiten», erklärt die Ferienpassplanerin. Auch dieses Jahr können die Kinder aus der Region Olten bis im Juni aus 220 Ferienpasskursen auswählen, die Stella Lehmann mit dem OK-Team zusammengestellt hat. Darunter befinden sich Freizeitbeschäftigungen wie Kleinkaliberschiessen oder auch diverse Bastel- und Gestaltungskurse.
Multikulturelle Familie
Auch Lehmanns Töchter profitierten von diesem Angebot schon einige Male. «Vor allem die jüngere Tochter besucht immer noch gerne die diversen Bastel- und Sportangebote», erzählt Lehmann schmunzelnd. Allerdings nutzt die Familie die Ferien auch, um ihre Verwandten in drei verschiedenen Ländern zu besuchen. «Ich besitze Verwandte in Süditalien und Argentinien. Zudem stammt mein Ehemann ursprünglich aus Deutschland und wir stehen im engen Kontakt mit seiner Familie», erklärt Stella Lehmann ihre Familienbande. Die Kinder sprechen nicht alle Sprachen fliessend, aber verstehen laut der Mutter das meiste. Und falls nicht, kann ihnen Stella Lehmann in jedem Fall als Dolmetscherin zur Seite stehen.