Flexibilität und viel Durchhaltewillen

Gabriela Marbet Grierson Die ursprüngliche Gunzgerin kennt viele Spitäler der Schweiz und war in einigen von ihnen als Ärztin während ihrer Ausbildungszeit tätig. Dabei musste nicht nur sie, sondern auch ihr Ehemann eine - extreme Flexibilität und - Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Gabriela Marbet feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum als Ärztin. vwe)
Gabriela Marbet feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum als Ärztin. vwe)

In Gunzgen geboren, besuchte Gabriela Marbet Grierson nach der dortigen Primarschule die Kantonsschule in Olten. Nach bestandener Matura entschied sie sich für ein Medizinstudium an der Uni Basel. «Ich war sicherlich geprägt, da bereits drei Cousins in Basel ihren Weg zum Ärzteberuf begannen. Allerdings entschied ich mich primär für dieses Fach, da ich die Arbeit mit Menschen schätze und ständig dazulernen kann», erinnert sich die Ärztin zurück.

Sie bezeichne sich generell als sehr neugierigen und wissbegierigen Menschen. Dieser Wissensdurst werde in ihrem Beruf immer wieder aufs Neue gestillt.

Intensive Ausbildung

Da ihr das Pendeln während des damals sechsjährigen Studiums zu zeitaufwendig war, zog Marbet im zweiten Jahr in die Rheinmetropole. Das Studium stellte sich aus fünf Jahren Unterricht und einem Praktikumsjahr zusammen. «Das erste Jahr war das Arbeitsintensivste. Ich musste unheimlich viel auswendig lernen, sowie auch Thematiken aus anderenFächern wie Chemie und Physik beherrschen», erklärt Marbet. Das «Büffeln» habe sich ihrer Meinung nach allerdings gelohnt, da das Studium mit jedem Jahr spannender und praxisnaher wurde. Nach bestandenem Staatsexamen musste die heutige Praxisinhaberin in verschiedenen Spitälern als Assistenzärztin tätig sein, um als vollwertige Fachärztin anerkannt zu werden.

Umzug um Umzug

«Ich arbeitete in der ganzen Schweiz und musste somit oftmals meinen Wohnort wechseln», erinnert sich die Ärztin zurück und fügtlachend an: «Bei Freunden wurde es ein interner Scherz: ob wir wohl wieder eine neue Adresse haben könnten.» Während ihrer Assistenzjahre war sie in Leukerbad, Davos, aber auch im Kanton Solothurn tätig und besass Wohnadressen in Trimbach, Aarburg bis nach Winterthur. «Ich war zu dieser Zeit bereits mit meinem Ehemann zusammen und sehr froh, dass er durch seinen Job und seine generelle Einstellung für die vielen, nötigen Umzüge offen war», zeigt sich Gabriela Marbet dankbar.

Internationale Ehe

Denn schliesslich habe dieser für sie schon sein Heimatland Kanada verlassen. «Ich lernte meinen Mann in Bern kennen, als er gerade auf der Durchreise war. Er plante eine Europatour und blieb sprichwörtlich hier hängen», erzählt Marbet schmunzelnd. Die Entscheidung, in welchem der unterschiedlichen Länder sie sesshaft werden sollten, fiel den Beiden nach reichlicher Überlegung einfach. «Wenn ich als Ärztin in Kanada hätte praktizieren wollen, hätte ich dort das Staatsexamen erneut ablegen müssen. Der Aufwand wäre schlichtweg zu gross gewesen. Mein Ehemann hingegen war in der Informatikbranche tätig und fand in der Schweiz ohne Probleme eine Anstellung», erklärt sie die Entscheidung. Ihr Glück wurde schlussendlich mit einer Heirat besiegelt. «Allerdings behielt ich meinen Mädchennamen Marbet bei und hängte Grierson an. Bei meiner Hochzeit mit 34 Jahren konnte man diese Variante wählen, heute müssen sich die Frauen wieder vollends für oder gegen die Namenannahme entscheiden», zeigt Marbet Grierson auf.

Rheumatologie

Nach ihrer Ausbildung zur Ärztin vertiefte sich Gabriela Marbet ins Gebiet der Inneren Medizin und spezialisierte sich anschliessend auf das Fachgebiet Rheumatologie. «Innere Medizin umfasst ein riesiges Gebiet von sämtlichen Krankheiten von inneren Organen, sowie des Verdauungssystems oder beispielsweise alle Beschwerden rund um den Stoffwechsel. Beim Spezialbereich Rheumatologie blieb ich während meiner Tätigkeit im Ambulatorium des Kantonsspitals Olten hängen und beschloss mich in diesem Gebiet zu spezialisieren», erklärt die Ärztin. Rheumatologie umfasse die Diagnose und Therapie von chronischen Krankheiten im Bereich des Stütz- und Bewegungsapparates, Störungen des Stoffwechsels und Fehlfunktionen der inneren Organe oder der Haut sowie Schäden der Sinnesorgane. Mittlerweile werden rund 400 Erkrankungen zum Rheumatischen Formenkreis gezählt. Eine Anfälligkeit zu Rheuma werde meist vererbt, allerdings können die Krankheit auch aufgrundeiner ständigen Abnützung einesKörperbereiches, Übergewicht oder extrem belastende Sportarten entstehen, so Marbet. Seit 2002 behandelt sie Rheumapatienten in ihrer Gruppenpraxis an der Aarauerstrasse, welche sie mit einer Arztkollegin aus ihrer Arztassistentenzeit und einerPhysiotherapeutin teilt.

Tanz als gemeinsames Hobby

Nebst ihrem arbeitsintensiven Beruf findet Gabriela Marbet jedoch auch Zeit für sich. «Schon seit vielen Jahren interessiere ich mich für das Tanzen. Anfangs besuchte ich Jazztanzkurse alleine und seit mittlerweile vier Jahren hat auch meinen Mann das Tanzfieber gepackt», erzählt sie strahlend. Gemeinsam besuchen die Marbet Griersons verschiedenste Paartanzkurse, wobei ihr das Rumba-Tanzen am besten gefällt. «Die Musik und der allgemeine Rhythmus sind sofort ansteckend. Ausserdem halte ich den Rumba für einen sehr romantischen Tanz», erklärt sie ihre Vorliebe. Neben dem Tanzen entspannt sich Marbet beim Klavierspielen, in welchem sie sich seit 18 Jahren übt. «Auch in meiner Freizeit lerne ich gerne dazu und bin offen für Neues», erzählt die Ärztin. Ob im Privaten oder Beruflichen Gabriela Marbet Grierson wird sicher auch in Zukunft ihren Wissensdurst zu stillen wissen.

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