«Ich werde den Schnee vermissen»

Céline Wiederkehr startete im Sommer nach ihrer abgeschlossenen Matura in ihr Zwischenjahr. Dieses beinhaltet nicht nur ein Praktikum in Zofingen, sondern auch eine Reise ins Unbekannte - nach Costa Rica.

Ihr Herz schlägt für den Winter: Ski- und Fasnachtsfan Céline Wiederkehr. ZVG)
Ihr Herz schlägt für den Winter: Ski- und Fasnachtsfan Céline Wiederkehr. ZVG)

Sie habe nach zwölf Jahren schlichtweg genug vom Schulunterricht gehabt, gibt Céline Wiederkehr lächelnd zu. «Ausserdem wusste ich bis zu meinem Maturaabschluss letzten Sommer noch nicht, welches Studium ich anstrebe.»

«Ich bin ein Bewegungsmensch»

Diese Entscheidung wurde ihr nun durch ihr momentanes Praktikum vereinfacht. «Für mich war klar, dass es mich in den Gesundheitsbereich ziehen wird, deshalb absolviere ich momentan ein Praktikum im Spital Zofingen, um ein wenig reinzuschnuppern», erklärt die Oltnerin ihren Schritt. Während den letzten Monaten konnte sie sich so ein genaueres Bild des Berufes Physiotherapeutin machen und ist sich nun sicher: «Ich möchte im nächsten September das Physiotherapiestudium an der Fachhochschule in Bern starten. Die Verbindung von Bewegung und Therapie sowie Menschen bei der Regenerierung zu helfen, fasziniert mich.» Denn Bewegung ist ein grosser Bestandteil von Wiederkehrs Leben. Schon mit vier Jahren nahm sie zum ersten Mal am Kids-Powerman in Zofingen teil. «Damals fuhr ich den Fahrradteil jedoch noch mit Stützrädern und wurde abgeschlagen Letzte, da ich viel zu beschäftigt war, während des Rennens allen Zuschauern zu winken», erinnert sich die 19-Jährige lachend. Nach über sechs weiteren Teilnahmen hilft Wiederkehr heute bei der Durchführung des Duathlons mit.

«Skiprofi war mein Traum»

Sport ist auch sonst ein wichtiger Bestandteil im Leben der Oltnerin. Vor allem im Winter ist sie fast jedes Wochenende sportlich unterwegs. «Seit einigen Jahren bin ich Mitglied im Skiclub Flims. Dort bin ich durch Kollegen meiner Mutter hineingerutscht.» Diese nehmen sie seither regelmässig mit nach Flims und so konnte die Skibegeisterte auch schon an diversen Rennen starten. Die Skisaison, welche letzten Samstag nicht ganz so erfolgreich für die Schweizer Frauen startete, verfolgt Wiederkehr immer gespannt.

Sozialer Einsatz in Costa Rica

Diesen Winter wird sie ihr grosses Hobby allerdings vermissen müssen. «Ende November fliege ich für vier Monate nach Costa Rica. Dort werde ich zuerst zwei Monate mit einer Kollegin in einem Frauenhaus tätig sein und anschliessend in einer Tagesschule unterrichten.» Ganz nebenbei könne sie dann auch ihr Spanisch weiter verfeinern. Das Sprechen wird Wiederkehr vermutlich nicht allzu schwer fallen, hat sie doch ihre Matura im Bereich Sprachen und im Fach Spanisch an der Kanti Olten absolviert. Nach den ersten zwei Monaten in Costa Rica wird Céline Wiederkehr für zwei Wochen in die Schweiz zurückkehren, um an der Aufnahmeprüfung für ihr gewünschtes Physiotherapiestudium teilzunehmen. «Ich hoffe fest, dass ich diese bestehe.» Denn einen Plan B habe sie bisher nicht.

Einzige Fasnächtlerin in der Familie

Nebst ihrem Bewegungsdrang liebt es Wiederkehr zu musizieren. «Ich habe früher jeweils meiner Mutter beim Klavierspielen zugehört und seither wollte ich dieses Instrument unbedingt auch lernen.» Nebst Klavier beherrscht Wiederkehr mittlerweile dank ihrer Lehrerin Claire Charpentier auch das Orgelspiel. «Ich erhielt während meiner Kantizeit jeweils Unterricht von ihr in der Friedenskirche. Der Klang der Orgel in so einem grossen Raum ist etwas ganz Spezielles für mich.» Selbst beigebracht hat sie sich überdies das Trompetenspiel. «Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr bei der Gugge «Las Furmiclas» Mitglied und wollte ein Blasinstrument spielen.» Sie sei die einzige Fasnachtbegeisterte in ihrer Familie. «Laut meiner Mutter habe ich schon als Kind die Guggenmusik geliebt», erzählt sie schmunzelnd. Für die fünfte Jahreszeit, welche mit den Aufnahmeprüfungen für die Fachhochschule zusammenfällt, wird Céline Wiederkehr aus Costa Rica zurückkehren. Somit muss die Oltnerin nicht auf ihre geliebte närrische Zeit verzichten und kann doch noch ein wenig Schweizer Winterluft schnuppern.

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