Intuition als Kompass durchs Leben
Dirk Schönstein - Der dipl. Physiotherapeut lebt seit gut 8 Jahren in der Eisenbahnerstadt und durfte die Kleinstadt in dieser Zeit schätzen und kennenlernen. Anfangs im Ruttigen tätig, besitzt der sportliche Therapeut mittlerweile seine eigene Praxis in Aarburg.

Idyllisch und ruhig wuchs Dirk Schönstein im bayrischen 700 Seelendörfchen Schondra auf. Warum es ihn mit knapp 23 Jahren in die Ferne und konkret in die angrenzenden Schweiz zog, kann er sich bis heute nicht erklären. «Nach meiner Schulzeit begann ich meine Ausbildung zum Schlosser und schloss das sogenannte Fachabitur ab. Die Devise war etwas Rechtes zu erlernen und bald ins Berufsleben einsteigen zu können», blickt Schönstein lächelnd zurück und fügt an: «Allerdings war ich nie auf meinem erlernten Beruf tätig und könnte heute wohl nur noch wenig davon anwenden.»
Physiotherapiestudium
Vielmehr entschied er sich spontan für ein Studium in Richtung Physiotherapie und war einige Monate in Deutschland in diesem Beruf tätig. Allerdings bewarb er sich auf einem länderübergreifenden Portal, um in Kontakt mit Arbeitgebern der Nachbarländer zu kommen. «So kam es, dass ich vom Altersheim Ruttigen in Olten ein Stellenangebot erhielt», erklärt der Physiotherapeut. Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm nicht und während eines Berlinaufenthalts entschied er sich spontan und seiner Intuition folgend für das Abenteuer in der Schweiz. «Kurz darauf zog ich in die mir unbekannte Kleinstadt Olten. Eine gewisse Umstellung war da, allerdings gelang es mir durch meine Bekanntschaften und späteren guten Freundschaften in der Schweiz Schritt für Schritt Fuss zu fassen», erinnert sich Schönstein. Diese tollen Begegnungen und Menschen in seinem Leben möchte er nie mehr missen.
Vielseitige Hobbys
Nebst seinem Beruf verfolgt Dirk Schönstein viele, unterschiedliche Interessen. Sport spielt dabei eine wichtige Rolle. «Ich habe in Deutschland 20 Jahre lang Fussball gespielt; habe aber in den letzten Jahren vom Mannschaftssport auf Klettern und Gleitschirmfliegen umgesattelt», erklärt der 31-Jährige. Auf beide Hobbys sei er, wie so oft in seinem Leben, durch Zufall gestossen. «Sowohl beim Bergsteigen und Klettern wie auch beim Gleitschirmfliegen habe ich Einführungskurse im Balsthal besucht und wurde so im Fall des Gleitschrimfliegens von der Faszination der endlosen Freiheit während des Fliegens angesteckt», so der Hobbygleitschirmflieger. Gemeinsam mit Freunden verbindet er regelmässig seine zwei Hobbys und unternimmt verschiedenste Touren in der ganzen Schweiz. «In den meisten Berggebieten ist das Gleitschirmfliegen erlaubt. Wichtig dabei ist nur, dass man die Wetterprognosen gut beachtet und sich an die Sicherheitsvorschriften hält, wie beispielsweise einen gewissen Abstand zu den Felsen zu wahren», erklärt Dirk Schönstein.
Oltner Kultur
Doch auch das Oltner Gesellschaftsleben durfte Dirk Schönstein bereits bestens kennenlernen. «Schon in Deutschland habe ich in Festzelten Musik gemacht und durch Bekannte nun hier zur Guggenmusig Papapalagi gefunden. Seit vier Jahren spiele ich an der Fasnacht Sousaphon», erzählt der Hobbymusiker. Mit den Jahren habe er so die Traditionen und Sitten Oltens immer besser verstehen und kennenlernen dürfen.So wie in seiner Freizeit sucht Dirk Schönstein auch beruflich immer wieder neue Herausforderungen. Deshalb entschied er sich nach fünf Jahren beim Ruttigen und einem wegweisenden Besuch bei der Wolf Fotografie AG in Olten, sich selbstständig zu machen.
Blaues Haus
«Der Inhaber des Fotografiegeschäfts Markus Wolf hat mir erzählt, dass im «Blauen Haus» in Aarburg Räume frei sind, die für den Start einer eigenen Praxis perfekt wären», erzählt der Physiotherapeut. Nur zwei Monate später eröffnete Schönstein im «Blauen Haus» neben Fitness-, Zahnarzt- sowie Kosmetikangeboten seine eigene Physiotherapiepraxis namens «Corpus Vitalis». Heute zweieinhalb Jahre später sind bereits neben Dirk Schönstein vier andere Mitarbeiter in der Praxis tätig. «Mein Projekt hat sich zu einem Erfolg entwickelt und ich konnte deren Organisation schon so weit abgeben, dass ich vor einiger Zeit drei Monate nach Nepal und Tibet verreisen und meinen Horizont erweitern durfte», zeigt sich Schönstein dankbar. Auch in Zukunft nimmt sich der Physiotherapeut nichts Konkretes vor, sondern wird wie gewohnt auf seine Intuition hören.