«Massage hilft Körper und Geist»

Franziska Clavadetscher Aufgewachsen in Starrkirch-Wil zog es die gelernte kaufmännische Angestellte von England, nach Lausanne und sogar nach Norddeutschland bis sie wieder in ihrer Heimat Olten zu ihrem heutigen Beruf fand.

Franziska Clavadetscher in ihrer kleinen Massagepraxis.vwe)
Franziska Clavadetscher in ihrer kleinen Massagepraxis.vwe)

Als älteste Tochter von drei Kindern wuchs Franziska Clavadetscher idyllisch in Starrkirch-Wil auf und besuchte in der Region Olten Primar-, Bezirks- und die kaufmännische Berufsschule. «Nach meiner Ausbildung wollte ich unbedingt weg. Ich träumte von einem Auslandaufenthalt und absolvierte eine Sprachschule an der Ostküste von England.» », erinnert sie sich zurück.

Von England nach Lausanne

«Nach meinem Auslandaufenthalt hatte ich die Gelegenheit, noch knapp zwei Jahre in meiner Lehrfirma arbeiten zu können, das gelernte Englisch auch anzuwenden und mir Gedanken über die Zukunft zu machen. Schon bald wusste ich, dass ich mein Französisch verbessern wollte und fand eine KV-Stelle in Lausanne», erzählt Franziska Clavadetscher weiter. Es sei eine anstrengende Zeit gewesen und sie habe viel gearbeitet - allerdings möchte sie die drei Jahre in der Westschweiz nicht missen. Bei diesen unterschiedlichen Wohnorten sollte es in ihren frühen Zwanzigern nicht bleiben.

Umzug nach Norddeutschland

«Während meinen Ferien in Spanien lernte ich meinen ersten Mann kennen», erinnert sich die Mutter von zwei Töchtern. Dieser stammte aus Norddeutschland und so zog Franziska Clavadetscher kurzerhand für ein Jahr in ein kleines Dörfchen zwischen Bremen und Hamburg. «Ich fand schnell eine Stelle, in welcher ich von meinen Sprachkenntnissen, vor allem vom Französisch, profitieren konnte», so die gelernte kaufmännische Angestellte. Nach einem Jahr entschieden sich die beiden jedoch für einen Umzug in die Schweiz. «Lausanne als Wohnort kam nicht infrage, da mein Ex-Mann kein Wort Französisch spricht. So fiel die Wahl auf den Ort, in welchem meine Familie lebt: Olten», erklärt Clavadetscher. Bald darauf folgte die Geburt von ihren mittlerweile erwachsenen Töchtern.

Berufliche Umorientierung

«Nach der Geburt meiner Kinder ging ich anfangs in der Rolle als «Vollzeit-Mami» auf. Nach zwei Jahren arbeitete ich wieder tageweise im Büro. Doch nach der Trennung von meinem Ex-Mann fand ich mich als Alleinerziehende wieder, die für den Unterhalt ihrer Töchter aufkommen musste», erinnert sich Franziska Clavadetscher. So nahm sie ohne jegliche Erfahrung im Beamtenwesen eine 50%-Stelle im Zivilstandesamt Olten an. «Ich absolvierte die Ausbildung zur Zivilstandsbeamtin und arbeitete mich in diese neue Tätigkeit ein», erzählt sie. In ihren elf Jahren auf dem Zivilstandesamt habe sie tolle Erfahrungen machen dürfen, da sie für Trauungen, Todesfälle, Geburten sowie für vielseitige Arbeiten im Zivilstandeswesen zuständig gewesen sei. Allerdings wusste sie, dass sie noch einmal etwas anderes machen möchte. Nach 30 Jahren Büroarbeit suchte sie nach ihrer beruflichen Erfüllung und fand diese in einem völlig anderen Bereich: der klassischen Massage.

Eigene Praxis

Nebst ihrer Tätigkeit beim Zivilstandesamt übernahm sie gelegentlich administrative Arbeiten für Ärzte und fand so immer mehr Gefallen an medizinischen Themen. So entschied sich Franziska Clavadetscher für eine zweijährige, berufsbegleitende Ausbildung als dipl. Berufsmasseurin in der Fachschule für Naturheilkunde und manuelle Therapie «Bodyfeet» in Aarau, wo sie noch heute jedes Jahr mehrtägige Weiterbildungskurse besucht. Um auch die Krankenkassenanerkennung zu erlangen, gehörte zusätzlich eine Abendschule für medizinische Grundlagen dazu, welche mit einer Prüfung abgeschlossen wurde. «Anfangs wandte ich das Gelernte vor allem in meinem direkten Umfeld an oder war nebenberuflich als Sportmasseurin beim FC Dulliken sowieFC Wangen bei Olten tätig», berichtet die heutige Praxisinhaberin und fügt an: «Nachdem ich die nötigen 250 Massagestunden absolviert hatte und somit offiziell von der Krankenkasse anerkannt war, bot mir der «Salon de Beauté» in Olten ein Zimmer in ihren Räumlichkeiten für meine eigene kleine Praxis an.» Gesagt, getan. Anfangs noch nebenberuflich und nach Beendigung ihrer Tätigkeit als Zivilstandesbeamtin vollzeitlich betreibt Franziska Clavadetscher seit gut vier Jahren ihre Massagepraxis «Body&Mind» an der Kirchgasse 25.

Mehr als Massage

Dabei wachse ihr Klientel durch Mund-zu-Mund-Werbung, allerdings werden auch Patienten von Ärzten überwiesen oder die Krankenkassen geben die Adresse weiter. «Nebst meiner Homepage und meiner Broschüre musste ich glücklicherweise wenigPR betreiben. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass eine Massage etwas Persönliches ist und man sich somit eher durch Weiterempfehlung vom Bekanntenkreis für eine Praxis entscheidet», sinniert die dipl. Berufsmasseurin. Sie versuche immer erst durch ein vertrauliches Gespräch das Problem ausfindig zu machen und es gemeinsam mit dem Patienten durch Massage und intensive Therapie zu lösen. «Im Bereich Migräne habe ich einige Weiterbildungen besucht und konnte glücklicherweise schon Patienten mit einer spezifisch abgestimmten Therapie helfen», zeigt sich Clavadetscher erfreut. Allerdings könne auch sie keine Wunder bewirken und vermittle ihren Patienten immer, dass die Lösung einer meist langjährigen Krankheit oder Verspannung Geduld und viel Zeit brauche. Doch wie entspannt sich die Berufsmasseurin selber? «Als Erholung nach einem Arbeitstag mit acht Patienten gehe ich gerne mit meinem Mann golfen, mit welchem ich seit dem Schnapszahl-Tag 11.11.2011 glücklich verheiratet bin», erklärt die Praxisinhaberin ihr Rezept. Den Schritt in die Selbstständigkeit habe sie nie bereut und hoffe, auch in Zukunft noch viele Verspannungen lösen zu können.

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