Mit Haut und Haar dem Blues verfallen

Pascal Geiser fand schon in jungen Jahren zu seiner heutigen Leidenschaft: Dem Blues. Seither wird er wie in seiner neuen Single «Blues on my tail» sprichwörtlich von ihm verfolgt.

«Auf der Bühne bin ich eine Rampensau», so Bluessänger Pascal Geiser. ZVG)
«Auf der Bühne bin ich eine Rampensau», so Bluessänger Pascal Geiser. ZVG)

Schon in seiner Kindheit sei er durch seinen Vater mit den Grössen der amerikanischen Bluesmusik in Berührung gekommen. «Mein Vater war oder besser gesagt ist Drummer bei der Bluesband «Red House Blues Corporation». Bei uns lief B.B. King, Jimmy Reed und wie sie alle heissen in Dauerschlaufe und so hatte sich die Musik in meinem Ohr schon einmal verankert», erinnert sich Geiser. Inspiriert von Auftritten seines Vaters nahm somit Geiser Junior bereits mit acht Jahren zum ersten Mal die Trommelschläger in die Hand und sammelte erste Erfahrungen in Jugendbands. «Allerdings spielte ich in meinen Jugendjahren eher rockige Musik, wie es sich für einen Pubertierenden in der damaligen Zeit gehörte», erzählt der heutige Bluessänger schmunzelnd.

First Time I felt the Blues

Doch seine Wurzeln liessen ihn nicht los. Mit 20 Jahren spürte er erstmals den Drang seine Erlebnisse und Emotionen ganz in Bluesmanier in Musik umzuwandeln. «Anfang Zwanzig verlor ich meinen besten Freund an den Krebs und fand durch die Musik einen Weg, meine Gefühle zu verarbeiten», erzählt Geiser und fügt an: «Musik ist besser als jede Therapie.» So begann Geiser seine eigenen Songs zu schreiben und brachte sich zu diesem Zweck das Gitarrenspiel selbst bei. «Ausserdem sammelte ich als Sänger erste Bühnenerfahrungen in der «Red House Blues Corporation»», erklärt der Bluesmusiker. Doch Geiser war keineswegs nur «Bluesman». Sieben Jahre lang reiste er ebenfalls mit einer bekannten Partyband als Halbprofi durch die Schweiz und übte sich auch dort, neben dem Schlagzeug, als Sänger von bekannten Bluessongs. «Es war eine tolle und ereignisreiche Zeit. Doch 2011 stand für mich plötzlich felsenfest, dass ich ein eigenes, professionelles Musikprojekt aufbauen möchte, dass mich, mein Wesen und somit meine Musik widerspiegelt», erklärt Pascal Geiser den Schritt zur Solokarriere. So veröffentlichte er im selben Jahr seine erste Single «First Time I felt the Blues», in der er seine Lebensgeschichte thematisiert.

Herzblut

Seither sind zwei weitere Singles dazugekommen, die er gemeinsam mit seiner Band einspielte. «Mir ist es wichtig, dass ich mich mit den Songs, die ich singe, identifizieren kann. Nur so kann ich einen authentischen Auftritt bestreiten und den Inhalt des Songs bzw. dessen Emotionen dem Publikum vermitteln», erklärt das Gesicht der Pascal Geiser Band. So suche er sich auch Coversongs ganz bewusst aus. «Ich bin nicht als schwarzer, armer Junge irgendwo im Süden Nordamerikas auf einer Baumwollfarm gross geworden, also kann ich nicht davon singen.» Auch seine eigenen Songs sind sehr persönlich und drehen sich um Betrug, Liebe oder wie die neuste Single «Blues on my tail» über das Ausbrechen aus einer kaputten Beziehung. «Wenn ich Musik mache, gebe ich mein volles Herzblut in die Sache», erklärt der Musiker. Dieser Eifer bleibt nicht unbemerkt. So wurde seine neuste Single auch von einzelnen Radiostationen und Fachmedien durchwegs sehr positiv bewertet und auch an den Konzerten finden sich immer wieder neue Liebhaber von Geiser’s Blues. Denn an Authentizität mangelt es bei seiner Musik nicht. Vom Management, Booking bis zur Produktion, alles übernimmt Pascal Geiser selber und wendet ein enormes Mass an Zeit dafür auf.

Von Restaurant zu Restaurant

Doch davon leben, kann er leider noch nicht. So arbeitet Geiser neben seinem grossen Hobby im Aussendienst der Firma Hugentobler Kochsysteme. «Ich habe eine Koch- sowie Servicelehre absolviert und war auch einige Jahre in verschiedensten Restaurants wie dem Storchen in Schönenwerd oder auch im Kantonsspital Olten tätig. Seit acht Jahren bin ich nun im Aussendienst beschäftigt und fahre tagtäglich von Gastronomiebetrieb zu Gastronomiebetrieb, um diese mit den nötigen Küchensystemen zu versorgen», erklärt er seine Tätigkeit. Dabei schätze er den direkten Kundenkontakt und die abwechslungsreiche Arbeit. Natürlich sei diese Tätigkeit auch teilweise stressig, aber dafür hat er seine diversen Ventile. «Als Ausgleich zu meinem Alltag gehe ich gerne an der Aare fischen oder drehe ein paar Runden mit meinem englischen Oldtimer, den ich mir vor einigen Jahren gekauft habe», erzählt der Erlinsbacher lächelnd. Doch die grösste Entspannung gebe ihm immer noch seine Musik. Wer Geisers Blues live erleben möchte: er spielt am29. November live in der Vario Bar in Olten.

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