Seine Leidenschaft gehört den Velos
Jürg Probst Als Geschäftsführer des Velowerks Olten hat er sich sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Oltner empfängt gerne Kunden und erfüllt ihnen ihre Wünsche. Seine Freizeit verbringt er ebenfalls gerne im Sattel seiner Bikes.

Seit 1994 ist Jürg Probst Geschäftsführer des Velowerks an der Römerstrasse 18. Heuer kann er sein 20-jähriges Jubiläum begehen. «Ich bin so reingerutscht», lacht Probst. Er war regelmässig Kunde im Velowerk und kannte den damaligen Geschäftsführer gut. Sein Vorgänger hat einen Nachfolger gesucht und in einem Gespräch waren sich die Beiden einig, dass diese Stelle das richtige für Probst wäre. «Schon vorher schraubte ich gerne an Velos. Entweder für mich oder auch für Kollegen», erzählt der Oltner. Seine Berufslehre hat er auf dem Bau abgeschlossen. Später absolvierte er eine Weiterbildung zum technischen Kaufmann, um als Geschäftsführer des Velowerks amten zu können. In seinem Laden finden sich vor allem (Mountain-)Bikes, aber auch Alltagsvelos und Elektrovelos. «Diese sind stark im Vormarsch, der Verkauf läuft sehr gut», berichtet Probst. Seine Kundschaft ist sehr heterogen, jede Altersklasse lässt sich finden. Es herrscht ein kameradschaftlicher Umgang, mit vielen Kunden ist Probst per Du. «Ich habe die beste Kundschaft, die man sich nur wünschen kann», schwärmt er. Viele Leute gehen bei Probst ein und aus, es ist immer viel los. Verkauf und Reparatur finden im gleichen Raum statt. «Manchmal wünschte ich mir beinahe einen grösseren Laden», lacht er. Doch sein kleines Geschäft verfügt über viel Charme, welchen er natürlich nicht missen möchte. Zur Grösse seines Geschäfts hat er eine lustige Anekdote zu erzählen: «Auf unserer Homepage ist ein 3D-Foto des Innenraums zu sehen. Auf diesem sieht der Laden viel grösser aus, als er tatsächlich ist. Regelmässig kommen Kunden in meinen Laden und fragen, wo denn der Rest zu finden sei. Ich muss jeweils schmunzeln.» Probst hat zwei Mitarbeiter, die ihm in seinem Geschäft zur Hand gehen: seine Ehefrau und sein Sohn. «Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut und ich bin froh, dass sie mir helfen» schwärmt der gebürtige Oltner. Seine Entscheidung, das Velowerk als Geschäftsführer zu übernehmen, habe er noch nie bereut, auch wenn sein Beruf natürlich zeitintensiv ist. Sehr wichtig ist ihm, möglichst alle Wünsche seiner Kunden zu erfüllen, auch wenn diese noch so speziell und ausgefallen sind. Dafür werden Spezialbestellungen gemacht oder Probst legt gleich selber Hand an.
Auch in der Freizeit nicht ohne Velo
Wenn er mal nicht in seinem Laden arbeiten muss, verbringt Jürg Probst seine Freizeit gerne draussen in der Natur. Am liebsten schwingt er sich in den Sattel eines seiner Bikes oder macht Touren mit seinem Motorrad. Dabei ist er häufig alleine unterwegs, um abzuschalten und seinen Kopf frei zu bekommen. Ab und zu begleitet ihn seine Ehefrau. Manchmal ist er auch auf einer Downhill-Piste anzutreffen. Im Gegensatz zum Velo und zu seinemMotorrad sieht Probst das Auto lediglich als Mittel zum Zweck. «Ausserdem schraube ich auch ausserhalb meiner Geschäftszeiten fürs Leben gern, am liebsten an alten, englischen Motorrädern», lacht der Oltner. Schon als Kind bastelte er an allerhand Dingen herum. Man merkt rasch, wie wichtig Probst sein Laden und die Fahrräder sind. «Velos sind sehr vielseitige Geräte. Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie man ein Velo nutzen und fahren kann. Genau das finde ich sehr spannend», schwärmt er.
Musik im Laden
Während des Interviews bemerkt Probst: «Ein wichtiger Teil meines Lebens hört man gerade im Hintergrund. Es ist die Musik.» In seinem Laden ertöne ständig Sound. Probst mag jede Art von Musik, besonders angetan hat es ihm allerdings der rockige Stil. Er besucht gerne Konzerte, vor allem solche der kleinen und persönlichen Art. «Im Coq d’Or in Olten bin ich zum Beispiel regelmässig anzutreffen. Grosse Konzerte wie im Hallenstadion und Mainstream-Anlässe sind weniger mein Ding», erklärt er. Ein Instrument spielt er selbst jedoch nicht. «Als Kind habe ich noch Musik gemacht, mittlerweile beschränke ich mich - unter anderem auch aus zeitlichen Gründen - auf das Zuhören», lacht der Oltner. Auf seine Tattoos angesprochen, reagiert Probst gelassen: «Diese sind für mich nichts Spezielles, sie gehören einfach zu mir.» Im Gegensatz zu vielen seiner Freunde ist es für ihn kein Hobby oder gar eine Leidenschaft, sich regelmässig neue Tattoos stechen zulassen.