Tanga Zoo - alles, nur nicht 08/15
Konzert Am Freitag, - 12. September werden drei altbekannte Herren der Schweizer Musikszene und der junge Oltner Saxofonist Fabian Capaldi in der Schützi als «Tanga Zoo» auf der Bühne stehen.

In den kleinen Proberaum, beim ehemaligen Berna-Gebäude in Olten, drängen sich Andy Brugger (Drums), Jean-Pierre Schaller (Bass), Andre Kunz (Gitarre) und der Jüngste im Bunde, Fabian Capaldi (Saxofon und Keyboard). «Vier Takte, dann folgt ein Solo», erklärt Andy Brugger. «Und dann übergibt dieGitarre an das Saxofon und umgekehrt», hält Fabian Capaldi fest. Die Band «Tanga Zoo» befindet sich mitten in den Vorbereitungen für ihren ersten Auftritt in der Schützi in Olten.
Vier Musiker auf alten Spuren
Vor rund einem halben Jahr verspürte der Schlagzeuger, Musiklehrer und Autor Andy Brugger das Bedürfnis, die Art Musik zu spielen, welche in seinen anderen Bands keinen Platz hat. «Ich hatte Lust, mich wieder dem eher anstrengenden und dichten Jazz zu widmen, der keinesfalls poppig oder im Bereich des Kammermusikjazz zu finden ist - eine Art Free Funk», erzählt Brugger. Der Zürcher begann mit 13 Jahren Schlagzeug zu spielen, welches er zuerst autodidaktisch und danach durch Unterricht bei den unterschiedlichsten Lehrern perfektionierte. Seit 33 Jahren ist er nun als Schlagzeuglehrer tätig: Seit 1987 an der Jazzschule Zürich und seit 1999 an der Zürcher Hochschule der Künste. Der 57-jährige Brugger hatte mit seiner Band «Donkey Kong’s Multiscream» verschiedene Schweiz- und Europatourneen bestritten und zeigt sich seit 1989 als Bandleader und Komponist in eigenen Projekten (Donkey Kongs Multiscream, Diet Bang, License to Chill) verantwortlich. Auch der 56-jährige Basslehrer Jean-Pierre Schaller spielte seit 1989 mit Andy Brugger in verschiedenen Bands zusammen und stand bereits mit Grössen wie Candy Dulfer oder Marla Glen auf einer Bühne. Schaller, in Biel aufgewachsen, unterrichtet seit 2006an der Hochschule Lausanne. Die beiden Musiker holten den 44-jährigenOltner Gitarristen Andre Kunz mit ins Boot, welcher ebenfalls bereits früher mit ihnen auf der Bühne stand. Seit einiger Zeit bestreitet Kunz mit dem Saxofonisten Roland Philipp und Gastmusikern, u.a. Jean-Pierre Schaller, regelmässig Auftritte in der Schlosserei in Olten. Andre Kunz studierte am Berklee College of Music in Boston (USA) Musik, erteilt Gitarrenunterricht, veröffentlichte im letzten Jahr seine zehnte Solo-CD und gehört der Nachtfieber-Showband an.
Junges Blut mit in der Band
Die Drei entschieden sich, mit dem jungen Oltner Saxofonisten Fabian Capaldi, die neue Formation als komplett zu erklären. Auch der 30-jährige Capaldi, wenn auch um einiges jünger als die übrigen Bandmitglieder, stand bereits mit nationalen und internationalen Grössen wie Gloria Estefan, Donna Summer, Pepe Lienhard oder Seven auf der Bühne. Die neue Band «Tanga Zoo» war geboren. «Für uns war es ein Glücksfall, dass Fabian Capaldi Lust hatte, bei unserer neuen Band mitzuwirken», sind sich Brugger, Schaller und Kunz einig.
Kompositionen aus verschiedenenEpochen
Alle Bandmitglieder würden Kompositionen aus den verschiedenen Epochen beisteuern, erklären die Vier. Insbesondere Brugger und Schaller stellten einige ihrer alten Songs für die Band «Tanga Zoo» zur Verfügung. «Die Musik, welche ich mir früher anhörte, spiele ich heute mit Tanga Zoo», schmunzelt Fabian Capaldi. «Bei der neuen Formation haben wir uns über einige Monate Zeit genommen, um zu experimentieren - dies ist wichtig und schätze ich sehr», erklärt Jean-Pierre Schaller. «Ich glaube wir geniessen alle diesen Freiraum und die Zeit, welche normalerweise nicht gegeben ist. Meist ist vor einem Auftritt nicht mal eine Probe möglich», weiss Fabian Capaldi. «Bei der Band «Tanga Zoo» handelt es sich um eine Band fürs Herz», bringt es Andre Kunz auf den Punkt.
Für alte Hasen und junge Experimentierfreudige
So kurz vor ihrem ersten Auftritt ist die Band damit beschäftigt, aus der Vielzahl vorhandener Songs auszuwählen und diese zu sortieren», erklärt Andy Brugger. Das teils ältere Material von früher spielt die vierköpfige Band wieder, aber in einer völlig anderen Version. Somit dürfte das Konzert «Jazz is a Bastard» am Freitag, 12. September sowohl für alte Hasen und Fans von «Donkey Kong’s Multiscream» und «No No Diet Bang», aber auch für jüngere Interessierte einen spannenden Abend bieten. Die Band jedenfalls freut sich riesig auf den ersten, gemeinsamen Auftritt, der auch im optischen Bereich mit Bildern als vielversprechend angekündigt wird.