Werken mit kostbarstem Material
Ursula Pauk beschäftigt sich als Goldschmiedin jeden Tag mit dem Edelmetall und schafft daraus zeitlose Kostbarkeiten. In Olten ist sie nun mir ihrem kleinen Laden am Ziel angelangt.

Sie habe schon immer gerne mit den Händen gearbeitet und sich kreativ betätigt, erinnert sich Pauk lächelnd. Trotz dieser Vorliebe entschied sie sich zuerst für den Besuch der Kantonsschule Olten. «Ich bin ab der dritten Klasse in Niedererlinsbach aufgewachsen, hätte meine Ausbildung somit sowohl in Aarau als auch in der Eisenbahnerstadt fortführen können», erklärt Ursula Pauk.
Oltner Liebe
Zum Glück hat sich die Goldschmiedin für Olten entschieden, denn auch ihr Partner schlug den Weg zur Matura ein. «Seit unserer Gymi-Zeit sind Thorsten Studer und ich nun ein Paar und wohnen mittlerweile zusammen in Starrkirch-Wil», erzählt Pauk weiter. Die Beiden feiern dieses Jahr somit ihr 35. Jubiläum. Trotz bestandener Matura entschied sich die Starrkircherin nach ihrer Kantizeit, im Gegensatz zu ihrem Partner, nicht für ein Studium, sondern suchte ihren Weg im handwerklichen Bereich. «Ich hätte mir sowohl Ausbildungen als Schneiderin, Töpferin oder auch Kunst-Glasbläserin vorstellen können. Schlussendlich fiel meine Wahl jedoch auf den Beruf der Goldschmiedin.»
Schwierige Lehrstellensuche
Jedoch stellte sich diese Wahl als problematischer heraus als angenommen. «Ich suchte in der ganzen Schweiz nach einer Lehrstelle, die schon damals sehr rar waren.» Fündig wurde Pauk dann aber doch in Reinach (AG). «Auf einem zwei auf vier Meter grossen Laden, in dem sich sowohl Werkstatt als auch Verkaufsraum befanden, erlernte ich das Goldschmied-Handwerk», erzählt sie und fügt an: «Ich und mein Lehrmeister gestalteten, schliffen und stellten Schmuckstücke somit jeden Tag Seite an Seite auf engstem Raum her.» Dank der Matura durfte sie einige Schulstunden auslassen und absolvierte die Ausbildung in dreieinhalb statt vier Jahren.
Schritt in die Selbstständigkeit
Nach ihrer Lehrstelle war Ursula Pauk einige Jahre auf ihrem Beruf sowohl in Reinach als auch Zürich tätig. «Nach einem Zwischenhalt in Aarau kündigte ich meine Stelle und machte mich auf die Suche nach einer neuen Herausforderung.» Ihr Partner Thorsten Studer führte gemeinsam mit seinem Vater ein Architekturbüro in den Räumlichkeiten an der Hübelistrasse und machte sie auf das Freiwerden der am selben Standort liegenden Ladenräumlichkeiten aufmerksam. «Die Bijouterie Adam zog an einen anderen Standort um und ich entschloss 1996 an der Hübelistrasse 2 in Olten mein eigenes Geschäft zu eröffnen.» Doch so einfach sei der schwierige Schritt in die Selbstständigkeit nicht verlaufen. «Die ersten zehn Jahre arbeitete ich neben dem Laden in einem 60 %-Pensum entweder auf dem Büro oder auch als Fabrikangestellte, um mein eigenes Geschäft finanzieren zu können», beschreibt die Ladeninhaberin ihren schwierigen Weg.
Seite an Seite
Doch mittlerweile sei durch Mund-zu-Mund-Werbung ein treues Stamm-Klientel entstanden und sie ist mit den diversen Aufträgen nun zu 100 % ausgelastet. «Ich denke, meine Kunden schätzen, dass jedes bei mir gestaltete Schmuckstück einzigartig ist und sie somit einen persönlichen Bezug dazu aufbauen können.» Zweimal im Jahr lädt Pauk ihre Kunden zu einem Apéro ein. «Dabei biete ich Köstlichkeiten aus der Vinothek meines Partners an», erklärt sie und fügt an: «Seit 1998 führt er dieses kleine Geschäft direkt neben meinen Räumlichkeiten.» So werden sich die beiden auch in Zukunft bei ihren Projekten unterstützen und die Oltner mit Wein und Schmuckstücken erfreuen.