Berner? Aargauer.

Woher sind wir? Wohin zieht es uns? Wird das noch diskutiert? Fände ich schön. Sofern philosophisch abgehandelt. Werden die Eingangsfragen zu Glaubensfragen, frage ich bald, wo’s zum Ausgang geht. Zurück zum Woher. In meinem Fall schwierig. Mir war bislang zum Beispiel nicht klar, dass ich im Bernbiet nicht nur beruflich, sondern auch privat verwurzelt bin. War zu erfahren via Lektüre des aargauischen Oltner Tagblatts unter solothurnischem Diktat: «Oltner [...] mit Wurzeln in Aarau, Aarberg, Solothurn, Trimbach und Zofingen.» Eine stolze Liste, mit der ich das Gefühl keineswegs teile. Es ist banale Realität. Bis auf besagten Berner Ort. Ob tatsächlich Aarberg oder eher Aarburg zu meinen Wurzeln zählt, ist eine Frage des Lektorats, welches korrigierte, was nicht zu berichtigen war. In Aarberg war ich nie. Nicht, dass ich etwas gegen eine Berner Vergangenheit einzuwenden hätte, nein, mannigfaches Sein finde ich anregend. Amüsant wird’s, wenn aus dem «woher» eine Bezeichnung werden soll. Bin ich Trimbacher? Weil sechs Jahre da gelebt. Solothurner, weil vier? Aarauer, da fast zwei Jahre im Telli? Gemessen an der Handvoll Prominenz, die stets noch oder bereits als Oltner betitelt wird, obwohl schon lange weg oder noch nicht lange da, müsste man mich Aargauer nennen. Weil insgesamt elf Jahre. Täte nicht weh. Herkunft wird überbewertet. Manche Künstler sind Oltner, Berner sowie Langenthaler, andere Züricher und Oltener, je nach Redaktion, Preisverleiher oder Politiker. Man schmückt sich gern mit grossen Namen. Wahr ist auch, die Ursachen für die vermeintlichen Berner Wurzeln sind vermutlich beim Spardiktat zu suchen. Offen bleibt, wohin das noch führt?