Konfetti & Kooperation

Letzte Woche, Donnerstag Morgen um 7:30 Uhr hinter dem Bahnhof. Ein Wintersturm tobt. Pendler eilen mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen vorbei, als ein riesiger, roter Bus vorfährt, gefühlt 20 Meter lang, auf jeden Fall viel zu gross für den Parkplatz den wir üblicherweise für Bands benutzen. «Der ist viel grösser als angegeben», sage ich zum Fahrer, «und von einem Anhänger hat auch niemand was gesagt.» Für einen Moment bin ich ratlos. Wohin mit dem Monstergefährt? Dann steig ich ein und navigiere den Fahrer in die Schützi. Mit Oli Krieg und seinem Team ist nichts ausgemacht. Ich schreib ihm eine SMS, entschuldige mich für die Umstände. Er antwortet umgehend, schreibt, das sei doch kein Problem.
Als ich später erneut vorbeischaue, ist Schützi-Mitarbeiter und Konzertorganisator Chrigu Birrer am Putzen. Am Samstag davor hatten die Deutsch-Punk-Veteranen «Dritte Wahl» vor ein paar Hundert Leuten ebendort eine fulminante Show gespielt – Konfetti-Salven inklusive. Die kleinen Papierschnipsel fanden den Weg nicht nur auf die begeisterten Köpfe des Publikums, sondern überall hin. Würde Chrigu seine Stunden korrekt verrechnen, hätte sein Konzert wohl kaum rentiert. Dasselbe gilt für all die freiwilligen Helfer hinter der Bar, am Eingang, beim Catering. Dasselbe gilt für Oli Kriegs Hilfe und für die Oltner Kulturszene als Ganzes.
Natürlich bin ich versucht, an dieser Stelle die vom Parlament leider abgelehnte Fachstelle Kultur zu erwähnen. Oder die neue Leistungsvereinbarung mit der Schützi, über die der Stadtrat gerade verhandelt. Doch will ich eigentlich nur danke sagen. Danke Oli, Chrigu und der Schützi. Für Konfetti und Hilfsbereitschaft und Kultur.