Studierende optimieren Olten

Ortsplanung in der Stadt Olten Am vergangenen Montag, 9. November wurden im Parterre des Stadthauses Arbeiten präsentiert, wie sich die Stadt Olten entwickeln könnte. Die Vorschläge stammen von Studierenden der Ostschweizer Fachhochschule.

(v.l.) Prof. Dr. Dirk Engelke, Studiengangleiter an der Ostschweizer Fachhochschule, sowie Stadtrat Thomas Marbet, der Leiter der Baudirektion Kurt Schneider und Stadtarchitekt Artur Bucher präsentierten zum Abschluss der Zusammenarbeit ein Auszug der von den Studierenden verfassten Arbeiten. (Bild: mim)

(v.l.) Prof. Dr. Dirk Engelke, Studiengangleiter an der Ostschweizer Fachhochschule, sowie Stadtrat Thomas Marbet, der Leiter der Baudirektion Kurt Schneider und Stadtarchitekt Artur Bucher präsentierten zum Abschluss der Zusammenarbeit ein Auszug der von den Studierenden verfassten Arbeiten. (Bild: mim)

Stadtarchitekt Artur Bucher erläuterte anhand der Pläne eine mögliche Entwicklung  des Areals Olten SüdWest. (Bild: mim)

Stadtarchitekt Artur Bucher erläuterte anhand der Pläne eine mögliche Entwicklung des Areals Olten SüdWest. (Bild: mim)

Ein neuer Stadtplatz soll der «Schützenplatz» in der Schützi werden, der Hausmattrain wird zur Begegnungszone und eine reduzierte Anzahl Parkplätze schaffen Raum für neue Wohnanlagen, aber auch renovierte Altbauten in der Rötzmatt. So kann kurz das städtebauliche Leitbild umrissen werden, welches Studierende der einstigen HSR Hochschule für Technik in Rapperswil, heutige OST Ostschweizer Fachhochschule, für das Areal Schützenmatte entworfen haben. Für das Studienjahr 2019/20 fungierte Olten als Partnerstadt für die Hochschule. Eine Win-win-Situation für beide Seiten, wie sowohl Prof. Dr. Dirk Engelke, Studiengangleiter Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung an der OST, als auch Kurt Schneider, Leiter der Oltner Direktion Bau, an der Ausstellungspräsentation im Parterre des Stadthauses am vergangenen Montag betonten.

Praxisnähe für Studierende

Engelke betonte, wie wichtig die Praxisnähe sowie die Auseinandersetzung mit aktuellen Planungsaufgaben für die angehenden Raumplanerinnen und Raumplaner seien. «Für die Erarbeitung der verschiedenen Konzepte und Gestaltungspläne waren die Studentinnen und Studenten in der Eisenbahnerstadt vor Ort und haben Olten entdeckt und ein Gespür für die örtlichen Verhältnisse entwickelt», beschreibt Engelke einen wichtigen Aspekt. Zudem hätten sich die Studierenden anhand von Zeitungs-artikeln auch über die jeweiligen Orte informiert, wie beispielsweise über das viel diskutierte Bauprojekt in Olten SüdWest, so der Studiengangleiter und erwähnt die aktuell durch Corona erschwerten Bedingungen für die traditionsreiche Zusammenarbeit mit Partnerstädten. In Olten mussten jedoch nach Einreichung der Arbeiten von Studierenden aller Semester lediglich die abschliessenden Beurteilungen der Stadt Olten aufgrund der aktuellen Verhältnisse über den Bildschirm passieren.

Inputs für die Ortsplanrevision

«Wir wiederum erhalten aufgrund der zahlreichen Arbeiten, die von den 120 Studierenden eingegangen sind einen Aussenblick auf Olten. Dies hilft uns nun auch bei der gestarteten Ortsplanrevision, die nach 12 Jahren - auch aufgrund der Rechtssicherheit - dringend angegangen werden musste», ist Kurt Schneider überzeugt. Dabei verfüge Olten mit Gebieten wie der Schützi oder einem grosszügigen Industrieareal über viel Potenzial für die Studierenden. Die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule kostete die Stadt Olten 15000 Franken - ein Entschädigungs- und Wertschätzungsbetrag, wie Kurt Schneider erklärte. Inwiefern die Arbeiten der Studierenden bei der in der Phase 1 befindlichen Ortsplanungsrevision tatsächlich eingesetzt werden, konnte die Baudirektion zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen. Bereits aber ist klar, dass die Baudirektion bei der Ortsplanungsrevision nicht auf die öffentliche Mitwirkung verzichten möchte, auch wenn diese im Moment schwierig durchzuführen sei. Vorderhand wurde die Echogruppe mit rund 34 Mitgliedern gegründet, welche wiederum die Themen der Ortplanungsrevision in die Parteien und Vereine tragen.

Partizipation braucht Geduld

Neben dem Leitbild für die Schützi sind gegen 100 weitere Arbeiten entstanden, die sich beispielsweise mit der Velostadt Olten, dem «Problemkind» «Olten SüdWest» oder dem Areal Fustlighalde auseinandergesetzt haben. Zwei Arbeiten wurden mit externen Preisen ausgezeichnet. «Nun mag sich manch einer die Frage stellen, wieso sich die Baudirektion so schwer tut mit der Umsetzung neuer Raumplanungsideen, während Studierende der Fachhochschule innerhalb von einem Jahr alle Fragen gelöst haben», meint Kurt Schneider mit einem Lächeln. Zeitraubend sei der wichtige partizipative Prozess, der durch Einsprachen nicht selten den Verlauf verzögern würde, erklärt der Leiter der Baudirektion. So geschehen auch beim neuen Gestaltungsplan Olten SüdWest, der mit mehreren Beschwerden noch beim Kanton hängig ist. Die Auswahl der Arbeiten ist noch bis Montag, 16. November im Parterre des Oltner Stadthauses zu sehen. Ausserdem ist eine ausführliche Broschüre erhältlich.

www.olten.ch

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