Versuchen positiv zu bleiben

Gewerbe Olten Das Adventsdorf musste abgesagt werden. Eine schwierige Situation auch für Gewerbe Olten, trotzdem möchte das Co-Präsidium zu einer positiven Haltung aufrufen und den Detailhandel mit stimmungsvollen Aktionen unterstützen.

Der Vorstand rund um die Co-Präsidenten Andreas Jäggi (l.) und Darko Bosnjak versuchen der Stadt trotz Corona Adventsstimmung einzuhauchen. (Bild: mim)
Der Vorstand rund um die Co-Präsidenten Andreas Jäggi (l.) und Darko Bosnjak versuchen der Stadt trotz Corona Adventsstimmung einzuhauchen. (Bild: mim)

Die roten Weihnachtskugeln hängen der Oltner Haupt-gasse entlang und aus manchem Schaufenster leuchten dem Spaziergänger weihnächtliche Lichter entgegen. Trotzdem ist sich wohl manch einer nicht sicher, wie er nun in diesem speziellen Jahr Weihnachten begegnen soll. Auch für die Detaillisten ist es eine schwierige Ausgangslage, da nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Aktivitäten unternommen werden sollen. Beim Lockdown im Frühling sei die Stimmung noch eher positiven Mutes gewesen, blickt Gewerbe Olten-Co-Präsident Andreas Jäggi zurück und fügt an: «Die zweite Welle jedoch, die hat nun alle etwas erschlagen. Auch deshalb, weil niemand sagen kann, wie lange diese Situation andauern wird.» Sein Co-Präsident Darko Bosnjak zeigt auf: «Wir haben nun mit der zweiten Welle (noch) keinen Lockdown, trotzdem haben die verschiedensten Branchen seit den verschärften Regelungen im Oktober einen Stillstand.» Dies liege an der Vier-Personen-Regel in den Restaurants und der deutlich zurückgegangenen Frequenz aufgrund der Homeoffice-Empfehlung. «Ob es nun einen zweiten Lockdown gibt oder nicht ist für gewisse Branchen nicht mehr entscheidend, denn die haben bereits geschlossen», erzählt Bosnjak. Dabei spricht der Geschäftsführer des Hotel Olten aus eigener Erfahrung. Für rund 80 Prozent seiner Mitarbeiter muss er seit Mitte Oktober wieder Kurzarbeit anmelden. «Das Hotel steht leer und die Mittagstische sind kaum besetzt. Zudem haben wir Unterhalt- und Investitionsarbeiten zurückgestellt, was schliesslich wieder andere Branchen trifft», erzählt Bosnjak.

Gemeinsam für eine Normalisierung

«Wir möchten dazu aufrufen, dass es trotz Zurückhaltung in den Aktivitäten wichtig für das Gewerbe sei, zwischendurch Essen zu gehen und einzukaufen», betont Jäggi. Der Geschäftsleiter bei der Käser AG Elektro und Telematik war beruflich in der ersten Welle kaum betroffen. «Wir merkten es bisher im Servicebereich, doch unsere Branche dürfte erst später von der Krise eingeholt werden, da nun aus Kostengründen viele Bauprojekte zurückgestellt werden. So stark wie beispielsweise die Gastrobranche wird es unseren Bereich aber hoffentlich nicht treffen», zeigt Jäggi auf. Grundsätzlich ist Bosnjak zufrieden über die Hilfestellungen von Bund und Kanton während dieser Krisenzeit. «Wir sind jedoch darauf angewiesen, dass sich der Markt schnellstmöglich normalisiert, schliesslich ist auch nicht klar, wie lange sich Bund und Kanton diese Hilfestellungen leisten können. Jeder ist deshalb angehalten, sich an die Massnahmen zu halten, damit die Fallzahlen sinken. Vielleicht ist es dann aber bereits für den einen oder anderen Gastrobetrieb zu spät», stellt Bosnjak klar. «Doch trotz Unsicherheiten ist es wichtig nicht in Traurigkeit zu verfallen und den Mut zu behalten», sind sich die Co-Präsidenten einig.

Positive Aktionen

Sehr positiv aufgenommen wurden die Aktionen des Gewerbeverbandes im Frühling und Sommer, als gemeinsam mit der Stadt Olten das erfolgreiche Regenschirmdach auf der Kirchgasse errichtet und die Erweiterung der Aussenwirtschaftsplätze lanciert wurden. Überrannt wurde der Vorstand dann anlässlich ihrer Gutschein-Aktion, bei welcher sie vergünstigte Gutscheine angeboten haben. «Eigentlich wäre damals der Verkauf während des ganzen Tages geplant gewesen, aber innerhalb kurzer Zeit waren Gutscheine im Wert von 200’000 Franken verkauft», erinnern sich die beiden Präsidenten zurück und fügen an: «Das war eine gelungene Massnahme, die sofort dem Gewerbe zugute kam.»

Mehr Adventsstimmung

«Rund dreissig Tage vor der Durchführung des Adventsdorfes mussten wir die Reissleine ziehen», so Bosnjak über das lange geplante Weihnachtsspektakel mit 35 Holzhütten und einem Eisfeld. Nun wartete die Herausforderung auf den Vorstand, innerhalb von knapp einem Monat positive Beiträge auszuarbeiten. Da die Aktionen nicht zu viel Aktivität auslösen sollen, wird nun der Fokus vor allem auf die Adventsstimmung gelegt. «Die Ring- und Hübelistrasse werden weihnächtlich beleuchtet, am vergangenen Montag wurde in Zusammenarbeit mit der Bürgergemeinde Olten ein grosser Weihnachtsbaum auf der Kirchgasse errichtet und die Schaufenster des einstigen Frauen-Bernheims und Pasito an der Hauptgasse sollen eingekleidet werden», erzählt Bosnjak und Jäggi fügt an: «Letzteren Punkt, die Schaufenster von leerstehenden Ladenflächen zu gestalten, wollten wir ohnehin in diesem Jahr in Angriff nehmen.» Ausserdem erhalten Mitglieder die Möglichkeit, Tannen-bäume zu beziehen, mit welchen sie ihr Geschäft individuell weihnächtlich gestalten können. Neben den beiden Adventssonntagsverkäufen am 13. und 20. Dezember wird es auch wieder einen Adventskalender, anlässlich dessen Mitglieder individuell gewisse Aktionen schalten können, angeboten. Trotz dieser schwierigen Zeit hätten sich die Detaillisten im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft zuversichtlich geäussert, wissen die Co-Präsidenten. Das sei ein wichtiges Signal. «Trotz der Unsicherheiten sollten wir nicht in Traurigkeit verfallen und den Mut behalten», sind sich die Co-Präsidenten einig und weisen darauf hin, sich selbst oder anstelle eines Weihnachtsessens den Angestellten einen Gewerbe-Gutschein zu schenken.

www.gewerbeolten.ch

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